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Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)
Autoren: Martina André
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zaghaft um seinen Hals legten, und die weichen Brüste, die sich vor Angst bebend an seinen Rücken pressten.
    „Bedeutet das, du willst mit mir aus dem Fenster steigen?“, fragte sie bang.
    Schon versuchte jemand, die Tür von außen zu öffnen. Als dies nicht gelang, hämmerten starke Fäuste erbarmungslos darauf ein.
    „Frag nicht, halt dich gut fest“, befahl ihr Gero und hatte schon das eine und dann das andere Bein über die Brüstung geschwungen. Warda tat es ihm nach, und zusammen glitten sie an dem Laken ins Nichts hinunter. Es war nicht so tief, und der Aufprall war weniger hart als gedacht, doch als Nächstes galt es noch eine sieben Fuß hohe Mauer zu überwinden.
    Gero nahm Warda bei der Hand und zerrte sie unter dem Eindruck lauter werdender Stimmen und Schreie hinter sich her. Er verdrängte die Gedanken an das, was geschehen würde, wenn die Schergen des Königs sie auf ihrer Flucht erwischten. Im Schein einer Fackel versuchte Gero, die richtige Stelle zu finden, an der er emporspringen konnte, um sich an der Kante des Mauerwerks hochzuziehen. Die Stimmen wurden lauter, als er nach dem dritten Anlauf endlich Glück hatte und mit einiger Anstrengung rittlings auf der Mauerkuppe landete. „Gib mir deine Hand“, forderte er Warda auf, die in der Dunkelheit auf ein Zeichen wartete. Halb auf der Mauer liegend, bückte er sich zu ihr hinunter. Als er ihr Handgelenk zu fassen bekam, zog er sie mit aller Kraft hoch. „Au!“, jammerte sie leise, „du renkst mir die Schulter aus.“
    „Verzeih“, murmelte er und packte sie ungalant am Hintern, um sie gerade noch rechtzeitig auf die andere Seite zu ziehen. Flach auf dem Mauersims liegend, ließ er sie an der anderen Seite wieder herab. Als sie heil unten angekommen war, sprang er hinterher.
    „Wer da?“, rief eine Stimme von ferne und leuchtete über die Mauerkuppe hinaus zu ihnen hin. Doch der Mann konnte sie hinter dem Wall nicht entdecken.

Kapitel IV

    I ch habe mir den Fuß verstaucht“, stöhnte Warda leise, nachdem sie unvermittelt gestolpert war, und humpelte nur noch voran. Offensichtlich hatte sie Schmerzen und konnte nicht schnell genug laufen. Irgendjemand blies in eine Fanfare, und schon war das Hufgetrappel von Pferden zu hören. Gero warf Warda kurzerhand über seine Schulter und trug sie im Laufschritt davon. „Nimm den Weg in den Olivenhain“, keuchte sie in sein Ohr. Sie zitterte am ganzen Leib.
    „Keine Angst“, flüsterte er ihr zu. „Wir schaffen das schon.“
    Gero schärfte seinen Blick in der Dunkelheit und versuchte, die Bäume zu erkennen. Hinter ihnen erkundeten Reiter die Umgebung mit Fackeln, die ein schwaches Licht in ihre Richtung warfen. Gero lief um sein Leben. Sein Gefühl sagte ihm, dass die Männer durchaus imstande waren, zumindest seine Begleiterin zu töten, wenn er gezwungen war, sich gegen beide gleichzeitig zur Wehr zu setzen.
    Als er mit Warda einen Hügel erreichte, von dem aus die Taverne einigermaßen gut einzusehen war, ließ er sie für einen Moment herab. Im Schein mehrerer Feuerkörbe und Fackeln bot sich ihnen das ganze Ausmaß der Katastrophe dar. Die Soldaten trieben die Frauen und deren Freier mit erhobenen Schwertern und unter Androhung von Schlägen zusammen und steckten sie der Reihe nach in einen geschlossenen Gefängniswagen.
    Irgendjemand schleppte Mafaldas reglosen, ganz in Rot gewandeten Leib aus dem Tor heraus und warf ihn achtlos zu Boden. Die nachfolgenden Mädchen brachen in hysterisches Geschrei aus, als sie sahen, was mit ihrer Wirtin geschehen war.
    „Ist sie tot?“, flüsterte Warda mit bebender Stimme und schmiegte sich schutzsuchend an Gero, dem selbst das Herz bis zum Hals schlug.
    „Wir wollen es nicht hoffen“, sagte er leise, doch so, wie es aussah, schien nicht mehr viel Leben in Mafalda zu stecken. Auf einmal stieg ihm ein verdächtiger Rauch in die Nase. „Der Dachstuhl brennt“, stieß Warda in Panik hervor. „O mein Gott, sie brennen das ganze Haus ab!“
    Inzwischen stiegen die restlichen Soldaten in ihre Sättel und suchten wie ihre Kameraden die Umgebung zu Pferd und mit brennenden Fackeln ab.
    „Scheint so, als hätte Mafalda mächtige Feinde.“ Gero gelang es nicht, seine tiefe Beunruhigung zu verbergen. „Ich würde zu gerne wissen, was mit Hugo geschehen ist?“
    Inständig hoffte er, dass dem Templerbruder die Flucht gelungen war. Schon allein, weil dessen Verhaftung auch ihn treffen konnte.
    „Er war immer bei Rosalie“, bemerkte Warda leise.
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