Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode IV: Gefährliche Versuchung (German Edition)
Autoren: Martina André
Vom Netzwerk:
„Ihre Kammer liegt auf derselben Etage wie meine, nur am hinteren Ende des Flurs. Ich habe sie aber unter den gefangenen Mädchen nicht sehen können. Was ist, wenn die beiden den Häschern in die Hände fallen?“
    „Wir sollten darum beten, dass die Söldner sie ebenso wenig erwischen wie uns. Ich will dir keine Angst machen, Warda, aber ich habe ein ziemlich mieses Gefühl, was das weitere Schicksal der Gefangenen betrifft. Sie dürfen dich auf keinen Fall finden.“ Schon näherten sich ihnen zwei Reiter mit Fackeln und stürmten unvermittelt den Hang hinauf.
    „Wir müssen weiter“, keuchte er und packte Warda, die vor Überraschung nach Luft schnappte, während er sie erneut über seine Schulter warf. Dann rannte er mit ihr auf der anderen Seite des Hügels hinab, als ob er einen Wettkampf gewinnen wollte. Von weitem sah er nun das schwache Licht der Feuerkörbe auf den Aussichtstürmen der Stadt. Bis dahin musste sie es schaffen, ohne entdeckt zu werden.
    Hinter sich hörten sie die Schläge etlicher Hufe. Als er sich umdrehte, sah er die brennenden Stecken der Reiter, sie sich ihnen unaufhörlich näherten.
    „Ich habe gesehen, dass zwei Leute in diese Richtung gelaufen sind“, rief einer der Männer. Sie teilten sich auf und suchten mit Hilfe der Fackeln in verschiedenen Richtungen den Boden ab.
    Gero erkannte im schwachen Licht einen hölzernen Kasten, der so groß war, dass durchaus zwei Menschen hineinpassen würden. Es war eine Olivensammelstelle auf anderthalb Fuß hohen Stelzen, wie sie in den Hügeln vor der Stadt überall zu finden waren. Obenauf befand sich eine Klappe, die das Sammelgut vor Sonne und Insekten schützen sollte. Gero widerstand der Idee, dort hineinzuklettern. Stattdessen setzte er Warda ab und forderte sie auf, unter die Kiste zu kriechen. Als sie ganz darunter verschwunden war, folgte er ihr. In weiser Voraussicht zog er abermals sein Messer, auch wenn ihn der Gedanke, womöglich Soldaten des Königs töten zu müssen, nicht gerade begeisterte. Dicht aneinandergedrängt lagen Gero und seine Schutzbefohlene auf dem Bauch und beobachteten atemlos, wie die beiden Männer weiterhin die Umgebung absuchten. Sie kamen ihnen so nahe, dass sie deren Unterhaltung mitverfolgen konnten.
    „Denk dran, für jede Hure, die wir erwischen, gibt es zwei Weißbyzantiner. Die Kerle bringen nur einen.“ Schon waren die Hufe der Tiere neben ihnen, und die Klappe über ihnen wurde geöffnet. Mit einem Knall schlug sie so laut an die äußere Kistenwand, dass Warda heftig zusammenzuckte. „Nichts!“, fluchte einer der Männer.
    Geros Herzschlag setzte für einen Moment aus, und er bemerkte erst, dass er Warda den Mund zugehalten hatte, als die Männer den Rückzug antraten und sie sich nach Atem ringend aus seinem Griff zu befreien versuchte.
    „Tut mir leid“, murmelte er und wagte einen Blick unter dem Rand der Kiste hervor. Erst nachdem er sich persönlich davon überzeugt hatte, dass ihnen niemand mehr auflauerte, steckte er das Messer weg und gab Warda ein Zeichen. „Du kannst rauskommen“, versicherte er ihr und half ihr, unter dem Kasten hervorzukriechen. Wie um sich selbst zu beruhigen, klopfte Warda sich wieder und wieder den Staub von der Kleidung.
    „Lass das“, bemerkte Gero ungeduldig. „Wir müssen weiter, dich sieht doch hier keiner.“
    „Die einzig wichtige Frage ist doch“, brachte Warda mit zittriger Stimme hervor, während sie ihren Weg mit schnellen Schritten fortsetzten, „warum die Taverne ins Visier des Königs geraten ist und was nun mit den anderen Frauen geschieht.“
    „Nach allem, was du mir heute Abend erzählt hast, liegt die Antwort klar auf der Hand“, entgegnete Gero gehetzt. „Vermutlich geht es um Verrat. Irgendwer muss ein Interesse daran gehabt haben, euer Haus zu vernichten und alle, die darin verkehren, festzusetzen. Die Schergen, die uns verfolgt haben, schienen ein verstärktes Interesse an dir und deinen Mitschwestern zu haben. Was für dich ziemlich gefährlich sein könnte.
    Gut möglich, dass man dich unter den Gefangenen vermisst und sie nach dir suchen. Dass sich die Taverne auf Templerland befindet, gibt der Sache eine weitere Brisanz. Keine Ahnung, was das für uns beide bedeutet. Aber am besten wäre, wenn man uns erst gar nicht mit der Sache in Verbindung bringt.“
    Warda antwortete nicht. Er hörte, wie sie die Nase hochzog.
    „Hey“, versuchte Gero sie zu beruhigen, „du weinst doch nicht etwa, oder?
    „Doch“, schniefte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher