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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)
Autoren: Laura Walden
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ihrem Wagen aus der Spree, einem Fluss in Berlin, gezogen, nachdem wir sie monatelang überall gesucht hatten.« »O Gott, das tut mir leid!«, entfuhr es ihm. Er war sichtlich betroffen.
    Das Gegröle der jungen Männer verstummte, als Grace und Hori auf die Terrasse traten.
    »Willst du uns die Lady nicht vorstellen?«, bat einer grinsend.
    »Das ist Grace, Barrys deutsche Freundin«, antwortete Hori knapp.
    »Ja, stimmt, er hat uns die scharfen Bikinifotos gezeigt. Tatsächlich, du bist es! Ich bin Owen.«
    Grace reichte ihm die Hand zur Begrüßung, und schon streckten sich ihr die Hände der anderen drei ebenfalls entgegen.
    »Weiß einer von euch, wann Barry heute von der Arbeit kommt?«, erkundigte Hori sich.
    Wie aus einem Munde brachen die jungen Maori in prustendes Gelächter aus.
    »Was ist denn daran so komisch?«, fragte Hori ungehalten. »Gehen wir erst mal rein«, forderte er Grace nun auf.
    Grace erschrak. Im Haus sah es noch schlimmer aus. Überall standen leere Bierflaschen herum, und es roch wie in einer Kneipe. Sie spürte erneut eine starke Übelkeit aufsteigen.
    Hori aber steuerte geradewegs auf die zugezogenen Vorhänge zu, riss sie auf und öffnete die Fenster. Strahlende Abendsonne flutete den Raum.
    »Weißt du was? Du setzt dich an den Tisch dort, und ich mache ein bisschen Ordnung, bevor ich dir was zu essen besorge.«
    »Nein, ich helfe dir«, widersprach Grace energisch. Sie musste plötzlich an Barrys chaotische Hütte am Strand von Shaweng denken. Damals, vor acht Monaten, hatte sie das noch süß gefunden. Aber der Zustand dieses Zimmers widerte sie an. Dennoch sammelte sie die leeren Flaschen vom Boden auf und folgte Hori in die Küche. Was sie dort erblickte, ließ sie würgen. Berge von schmutzigem Geschirr türmten sich in der Spüle, und der Geruch von alten Essensresten hing in der Luft.
    »O mein Gott, das wird ja immer schlimmer!«, stöhnte Hori.
    »Du besuchst deinen Bruder nicht oft, oder?«, fragte sie halb scherzend.
    »Ich vermeide es, wenn es eben geht.« Mit diesen Worten nahm Hori ihr die Bierflaschen ab. »Aber denk nicht, dass mein Bruder das allein fabriziert hat ...«
    »Nein, nein, er leidet sicher furchtbar unter dem Chaos der anderen«, sagte Grace lachend.
    »Und wie!« Horis Miene hellte sich auf.
    Bevor er es verhindern konnte, hatte Grace bereits die klebrigen Teller aus dem Spülbecken geklaubt und ließ heißes Wasser und Spülmittel ein.
    »Du willst doch nicht etwa abwaschen?«
    »Von wollen kann keine Rede sein. Mir bleibt gar nichts anderes übrig, wenn ich mich hier wohlfühlen will. Und ich glaube, es würde Barry kränken, wenn ich ins Hotel ginge.«
    »Okay, wenn du dich so darum reißt, hier den Haushalt zu schmeißen, dann bringe ich dir mal das restliche Geschirr aus dem Wohnzimmer. Barry wird sich freuen, wenn er in ein sauberes ...«
    »Worüber wird sich Barry freuen?«, knurrte eine heisere Stimme hinter ihnen.
    Erschrocken fuhren Grace und Hori herum.
    »Du? Ich denke, du bist bei der Arbeit?« Grace sah Barry entgeistert an. Er war nackt bis auf eine ausgeleierte Boxershorts, war unrasiert und hatte verquollene Augen.
    »Hey, die Lady meiner schlaflosen Nächte ist angekommen«, sagte er nur, hob Grace hoch und wirbelte sie herum.
    Sie merkte sofort, dass er getrunken hatte. Er kam ins Schwanken und setzte sie schnell wieder auf dem Boden ab.
    »Lass dich erst mal anschauen, Süße. Ist noch alles dran?«, lallte er.
    Dass er ziemlich betrunken war, bewies sein Atem, als er sie nun fordernd auf den Mund küsste. Sie war viel zu überrumpelt, um sich zu wehren.
    »Wieso bist du nicht bei deinem Job?« Horis Stimme klang vorwurfsvoll.
    »Ach, warum wohl? Hab verschlafen.«
    »Scheiße! Ich habe Marco in die Hand versprochen, dass du keinen Mist baust und pünktlich bist.«
    »Hey Mann, jetzt tu doch nicht so, als wäre das ein feiner Job in der Bank. Das ist eine blöde Pizzabude. Mehr nicht.«
    Hori wollte etwas erwidern, doch mit einem Blick auf Grace verkniff er es sich.
    »Du hast dich verändert, Süße. Du bist so weiß. Wo ist denn deine leckere Schokobräune hin? Trägt man in Deutschland solch vornehme Blässe? Du siehst aus wie ein Fräulein Lehrerin.« Er lachte.
    »Barry, ich bin keine Lehrerin«, widersprach Grace wütend. »Außerdem ist in Berlin zurzeit Winter.«
    »Weiß ich doch, Süße, war nur 'n Scherz.« Er küsste sie noch einmal, doch dieses Mal schaffte sie es, ihn von sich zu schubsen, bevor er ihr die Zunge in den
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