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Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Titel: Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie
Autoren: Wilfried Esch
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Verdienste um die Heilige römisch-katholische Kirche der Titel Ritter vom güldenen Sporn verliehen.«
    Verblüfft schauten sich die beiden Freunde an.
    »Erhebt Euch, Commissario, und tretet vor.«
    Die Tür zu Barberinis Bureau öffnete sich und zwei Soldaten der Schweizer Garde traten ein. Einer trug ein rotes Samtkissen, das er vor Matthias auf dem Boden ablegte, der andere ein Schwert, welches er Barberini überreichte.
    »Kniet nieder, Commissario«, befahl der Kardinal, nahm das Schwert und berührte damit Matthias’ Schultern, »und erhebt Euch als Ritter vom güldenen Sporn.«
    »Vielen Dank, Eminenz, ich bin zutiefst bewegt«, sagte Matthias leise und ging zurück zu seinem Platz.
    »Nun zu Euch, Frater Maurus. Eure Brüder in der Gesellschaft Jesu erheben Klage gegen Euch, da Ihr Äußerungen verbreitet, die sich auf die nicht bewiesene Existenz einer Hetzschrift gegen die Gesellschaft Jesu beziehen, die Monita Secreta, eine reine Verschwörungstheorie. Eure Brüder sind um Euer Seelenheil besorgt. Sie schlagen daher vor, dass Ihr Euch auf eine Missionsreise begebt, die Euch nach Panama führen wird. Dort solltet ihr Gelegenheit haben, Gottes Wort unter den heidnischen Indianern zu verbreiten, um es Euch so ins Gedächtnis zurückzurufen, und Euch selbst zu läutern.«
    Entsetzt starrte Maurus den Kardinal an, öffnete langsam seine Lippen, um etwas zu entgegnen. Doch Barberini gebot ihm mit einer Handbewegung zu schweigen.
    »Andererseits ist auch Eurer Unerschrockenheit, Eurem Mut zu verdanken, dass ein abtrünniger Bruder seiner letztendlich gerechten Strafe zugeführt wurde. Gott sei seiner armen Seele gnädig. Bisher habt Ihr eine Priesterweihe abgelehnt, da Ihr Euch in Bescheidenheit übtet und selbst nicht für würdig befandet, als Priester Gottes Wort zu verkünden. In Zeiten wie diesen, sind unerschrockene Männer wie Ihr von Nöten. Darum bieten wir Euch an, Euch alsbald zum Priester zu weihen.«
    »Was ist, wenn ich die Priesterweihe ablehne?«, fragte Maurus zögerlich.
    »Panama«, kam es kurz zurück. In Maurus van Leuven brach in diesem Augenblick eine Welt zusammen. Eben noch spielte er mit dem Gedanken, den Orden zu verlassen und jetzt stand er vor der Wahl, seine Beziehung zu Gott und somit zur Gesellschaft Jesu zu verfestigen oder eine Strafversetzung in die neue Welt in Kauf nehmen zu müssen. Er würgte, denn verweigerte er seine Zustimmung zur Priesterweihe, würde er Enja niemals wieder sehen, denn viele seiner Brüder waren in Amerika gestorben. Andererseits war es als Priester noch schwerer, ein Leben mit Enja führen zu können. Es sei denn… nein, der Gedanke erschien ihm zu absurd. Warum sollte er das tun? Andererseits…
    »Ja, ich würde gerne Gottes Wort verkünden und als Priester von der Kanzel predigen.«
    »Ein weiser Entschluss, Frater Maurus. Eure Ordination wird am kommenden Sonntag in San Pietro in Vaticano, dem Templum Vaticano im Rahmen einer Heiligen Messe stattfinden. Gehet hin in Frieden, meine Brüder. Gelobt sei Jesus Christus.«
    Die Audienz war beendet.
2. Geheime Dokumente – der Dank des Pontifex
    Carafa hatte die ganze Zeit geschwiegen und begleitete Matthias und Maurus jetzt hinaus. Die Zeugen wurden nicht mehr gebraucht und so verließ Sulaiman al Mazar in Begleitung seiner Mannschaft und des orthodoxen Mönchs das Heilige Offizium. Sie wollten zum Schiff, um ihre Abreise vorzubereiten.
    »Ihr habt Euch prächtig geschlagen, Commissarius; und Euch, Frater Maurus, beglückwünsche ich schon jetzt zu Eurer Ordination«, resümierte Carafa. Während Maurus säuerlich das Gesicht verzog kratzte sich Matthias am Hinterkopf.
    »Ein Ritterschlag! Wisst Ihr, was diese Posse sollte? Eigentlich hätte ich erwartet, dass er öffentlich erklärt, die Ermittlungen gegen Juan Brix Martinez einzustellen.«
    Carafa runzelte die Stirn.
    »Ihr haltet Eure Adelung für eine Posse? Interessant!«
    »Erklärt es mir! Ich verstehe es nicht so ganz.«
    Carafa lächelte.
    »Gewährt mir die Ehre, Euch heute Abend wieder bewirten zu dürfen. Ein Mahl, ganz ungezwungen, wie unter Freunden.«
    Matthias schaute zu Maurus.
    »Oh, ich vergaß. Euer Freund wäre auch geladen. Aber der Gesandte der Gesellschaft Jesu bat mich, Eurem Freund mitzuteilen, dass er hinsichtlich seiner bevorstehenden Ordination heute Abend im Hause der Jesuiten erwartet wird.«
    »Das wird ja immer schöner«, fisperte Maurus mit verdrießlichem Gesicht. Carafa überhörte Maurus’ Klagen
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