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Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Titel: Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie
Autoren: Wilfried Esch
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dieser öffnete ihm die Tore der Luft. Als er hinabschwebte, traf er einen Engel, der die Wasser hielt, und sagte zu ihm: „Öffne mir die Tore des Wassers!“ Und dieser öffnete sie ihm. Auf seinem weiteren Weg fand er die gesamte Erdoberfläche von den Wassern bedeckt, und auf seinem weiteren Weg unter der Erde fand er zwei Fische auf den Wassern liegen. Diese waren wie Rinder zum Pflügen miteinander verbunden und hielten die ganze Erde nach der Weisung des unsichtbaren Vaters vom Untergang der Sonne bis zu ihrem Aufgang. Als er hinabgestiegen war, sah er die Wolken hängen, die das Meer hielten. Als er noch weiter hinabgestiegen war, fand er seinen Ossop, was eine Art Feuer ist, und dann konnte er wegen der lodernden Feuerflamme nicht weiter hinabsteigen. Satan kehrte wieder um und wurde völlig böse.«
    Die nächsten Zeilen der Schrift waren verblasst und undeutlich, so dass man sie nicht mehr lesen konnte. Erschüttert erhob sich der Ketzerrichter, ging erneut auf und ab. Der Kaiser verlangte ein hartes Vorgehen gegen die Ketzer. Wenn jener Unglückselige nebenan nicht gestand, war er gezwungen, ihn den Kaiserlichen zu lassen. Diese würden die Wahrheit mittels schrecklicher Qualen der Folter aus ihm herauspressen. Doch der Inquisitor hasste eigentlich die Tortur, denn wurde Jesus selbst nicht auch durch die Folter gepeinigt? Der Ketzerrichter unterstand allein dem Papst, er wollte den Unglückseligen nicht der weltlichen Macht überlassen, die nur eines kannte: Ketzerei mit dem Tode zu bestrafen. Er wollte die Wahrheit herausfinden.
    Alle Ungerechtigkeit, alle Boshaftigkeit und alles Übel ginge auf das böse Prinzip zurück, hatte ihm der gefangene Ketzer bei der ersten Vernehmung gesagt. Darin stimmte er mit ihm überein. Doch dann fügte der Mann an: Die irdische Schöpfung sei die Hölle auf Erden. Nur das geistig Gute währe ewig. Satan, der Herr der Welt, habe sich gegen Gott, somit gegen das Gute, gestellt. Doch Gott herrsche im Paradies, sei der Herr aller unsichtbaren geistigen Dinge. Doch die Erde sei sichtbar und die Schöpfung somit ein Werk Satans, das Reich der Finsternis, in der die Seelen aller Menschen gefangen gehalten werden. Diese seltsam verschlungenen Gedanken verwirrten den Kirchenmann, doch setzte er sich wieder und las gespannt weiter.
    ... den Herrn : »Wann stürzte Satan und wo hat er gewohnt?«
    Er antwortete mir:
    »Mein Vater verwandelte ihn wegen seines Hochmuts in einen Drachen, sein Engelslicht wurde ihm genommen, sein Aussehen wurde wie heißes Eisen und sein Angesicht wurde wie das eines Menschen und er fegte mit seinem Drachenschwanz viele Engel Gottes hinweg. So stürzte er vom Throne Gottes und verlor die Herrschaft der Himmel. Satan stieg vom Paradies zum Firmament hinab. Hier konnte er weder für sich noch für diejenigen, die bei ihm waren, Ruhe schaffen. Er bat den Vater: „Habe Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen.“ Der Vater erbarmte sich seiner und schenkte ihm und denen, die bei ihm waren, Ruhe, damit sie alles, was sie wollten, bis zu sieben Tage machen konnten.«
    Die nächsten Zeilen waren wieder undeutlich, nur mühsam konnte der Ketzerrichter den Text entziffern.
    …
    ... Die Krone des Engels, der über dem Wasser war, und machte aus dem mittleren Teil das Licht des Mondes ... Licht der Sterne. ... Dann erdachte er sich den Menschen und schuf ihn, damit er Satan zu Willen sei. Er befahl dem Engel des dritten Himmels, in den Leib aus Lehm hineinzufahren, nahm davon und schuf einen anderen ... und er befahl dem Engel des zweiten ..., in den Leib des Weibes hineinzufahren. Die Engel aber klagten, als sie an sich die sterbliche Gestalt sahen und bemerkten, dass sie verschiedene Gestalten waren. Und er befahl ihnen, mit ihren Leibern aus Lehm das Werk des Fleisches zu tun: Sie aber begriffen nicht, dass sie sündigten. Aber der Urheber des Bösen plante in seinem Sinn, das Paradies zu erschaffen, und er führte die Menschen hinein. Der Teufel führte sie also hinein, pflanzte ein Rohr in der Mitte des Paradieses und erschuf aus seinem Speichel eine Schlange. Ihr befahl er, in dem Rohr zu hausen, und so verbarg der verruchte Teufel seine Absicht, dass sie seinen Betrug nicht erkannten. Und er trat hin und sagte zu ihnen: „Esst von jeder Frucht, die es im Paradies gibt, esst aber nicht von der Frucht der Erkenntnis von Gut und Böse!“ Der Teufel wiederum fuhr in die verruchte Schlange, verführte den Engel, der in der Gestalt des Weibes war,
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