Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Titel: Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie
Autoren: Wilfried Esch
Vom Netzwerk:
Ergebnis. Es folgt Euer angeblicher Zeuge auf Malta, der vor Theophils Augen ermordet wurde. Seltsam, dass Ihr danach von Malta geflohen seid. Sehr merkwürdig, wenn Ihr mit dem Überfall auf den Pater nichts zu tun hattet. Und der Pater selbst wurde zu guter Letzt ermordet. Und immer wart Ihr in der Nähe.«
    Matthias bebte vor Zorn, die Anspannung war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Eminenz, ich muss protestieren. Das ist eine ungeheuerliche Verdrehung der Tatsachen!«
    »Ist es das?«, antwortete Barberini mit einem süffisanten Lächeln. »Zugegeben, zu Eurer Entlastung habt Ihr vorgetragen, dass der Jesuit Balduin Oudenaarde sich als Mörder Theophils entlarvte. Zeugnis dafür gab der Jesuit Maurus van Leuven ab. Nun, wir haben die Vorfälle in katholischen Niederlanden nachgeprüft. Sie haben zumindest den Verdacht erhärtet, dass dieser abtrünnige Jesuit etwas mit den Morden zu tun hat.«
    »Abtrünnig? Woher wisst Ihr, dass Bruder Balduin abtrünnig war?«, wollte Maurus wissen.
    »Weil man ihn schon vor über einem Jahr aus der Gemeinschaft der Gesellschaft Jesu ausgeschlossen hatte. Fragt den Vertreter Eurer Gesellschaft, er sitzt draußen vor der Tür.«
    Matthias und Maurus schauten sich überrascht an.
    »Kommen wir zu Euer beider Verschwörungstheorien. Wir haben inzwischen auch den Bericht des Bischofs von Würzburg vorliegen. Daraus ist noch nicht einmal der leiseste Verdacht einer Verschwörung von Rittern des Deutschen Ordens und des Ordo fratrum Praedicatorum, dem Predigerorden des Heiligen Dominikus zu erkennen. Der Mann, der Euch mit Hilfe eines Juden töten wollte, wurde hingerichtet und somit seiner gerechten Strafe zugeführt. Warum er Euch ermorden wollte, bleibt leider unklar, da er trotz Folter hierzu schwieg. Der Großmeister des Deutschen Ordens entschuldigt sich nochmals persönlich für die Euch bereitete Ungemach. Ihr solltet diese Entschuldigung annehmen. Vertreter des Deutschordens und des Ordo fratrum Praedicatorum warten ebenfalls draußen.«
    »Ich glaube das einfach nicht«, murmelte Matthias niedergeschlagen vor sich hin und warf einen ungläubigen Blick zu Maurus, der nur wie versteinert da saß.
    »Was meintet Ihr, Commissario?«
    »Nichts, Eminenz!«
    »Dann fahre ich fort.
    Ihr beschuldigtet ferner, den Souveränen Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta einer Conspiratio, einer Verschwörung gegen Michelangelo Merisi da Caravaggio. Nun, der Hospitalorden bezichtigt Euch im Gegenzug des Diebstahls einer wertvollen Handschrift.«
    Matthias sprang wütend auf.
    »Das geht nun entschieden zu weit. Ihr verdreht die Tatsachen, meinen gesamten Bericht. Bezichtigt mich der Lüge. Treibt es nicht zu weit, Eminenz!«
    Antonio Kardinal Barberini schritt beinahe majestätisch auf Matthias.
    »Oder was, Commissario?« Sie standen sich Auge in Auge gegenüber. Matthias’ Augen funkelten ob den Unterstellungen vor Zorn. Barberinis Augen war unbeweglich, wie die eines Kartenspielers, der entweder ein geniales Blatt auf der Hand hatte und sich seines Gewinns sicher sein durfte oder aber nichts auf der Hand hatte und dennoch alles riskierte.
    »Setzt Euch gefälligst, bevor ich die Geduld verliere!«, befahl er mit eisiger Stimme, dem Matthias nur widerwillig folgte.
    »Zu Euren Gunsten haben lediglich diese ungläubigen Araber ausgesagt. Dankt dem Erzbischof von Genua, dass wir ihre Aussage überhaupt aufgenommen haben. Hätte er nicht für diesen Kaufmann al Mazar gebürgt, wären seine und die Aussagen seiner Gefolgsleute nichts wert. Pater Theophil scheidet ja leider als Leumund aus.«
    Erneut wollte sich Matthias erheben, doch der Kardinal hob beschwichtigend die Hand.
    »Wartet, ich weiß Euren Einwand schon, drum lasst mich fortfahren. Nach dem, was hier bereits bekannt war, arbeitete Caravaggio an einer ungewöhnlichen Bilderserie, die Ihr angabt, in Neapel aufgespürt zu haben. Mir liegt ein Schreiben des Erzbischofs von Neapel vor. Danach ist besagtes Haus ein Raub der Flammen geworden, leider auch die Gemälde. Die Eigentümerin dieses Hauses, eine gewisse Lucia Rossi, litt wohl an Wahnvorstellungen, hatte schon Tage zuvor überall herum erzählt, einen Cherub gesehen zu haben, der das Dachzimmer, in dem Ihr die Gemälde fandet bewachte. Offenbar hat sie in ihrem Wahn selbst ein Feuer gelegt und ist darin umgekommen.
    Bleibt die Frage offen, Commissario, was ist aus dem Skizzenbuch geworden, das ich Euch gab?«
    »Wie es in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher