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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose
Autoren: Lisa Kleypas
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wünscht – einen Mann mit Adelstitel und ein Vermögen dazu.«
    »Ich weiß nicht, was sie von mir will.« Damon lachte bitter auf. »Bisher offensichtlich nichts. Sonst würde sie sich nicht länger verstecken.«
    »Nun, auf jeden Fall solltest du bald etwas wegen dieser verdammten Situation unternehmen, oder Pauline macht einen Bigamisten aus dir.«
    »Ich werde Pauline nicht heiraten.«
    »Sie erzählt jedem in London, dass du es tun wirst. Guter Gott, Damon, glaubst du nicht, du solltest Pauline die Wahrheit sagen: dass du tatsächlich verheiratet bist?« .
    Das Thema Pauline Lady Ashton verstärkte Damons Zorn nur noch. Die temperamentvolle junge Witwe verfolgte ihn seit einem Jahr leidenschaftlich, drang in seine Privatsphäre und trieb ihn bei jedem gesellschaftlichen Ereignis, das er besuchte, in die Enge. Pauline gehörte zu den Frauen, die genau wussten, wie man einem Mann gefiel. Sie war schön und dunkelhaarig, vollkommen hemmungslos im Bett und besaß einen trockenen Sinn für Humor, der Damon gefiel.
    Gegen sein besseres Wissen hatte er vor ungefähr sechs Monaten eine Affäre mit Pauline begonnen. Schließlich war er ein Mann mit den gleichen Bedürfnissen wie jeder andere auch, und zu Dirnen fühlte er sich nicht hingezogen. An Scharen von Jungfrauen, die in jeder Saison auftauchten und nur auf Heirat aus waren, hatte er ebenfalls keinen Gefallen. Sie waren verboten für ihn, obwohl die Tatsache, dass er verheiratet war, der Öffentlichkeit nicht bekannt war.
    In letzter Zeit hatte Pauline jedoch eine Kampagne begonnen, um die nächste Marquise von Savage zu werden.
    Bisher war sie klug genug gewesen, ihn nicht zu drängen oder Forderungen zu stellen. Sie hatte nicht einmal gewagt, ihn zu fragen, ob die Gerüchte stimmten, dass er bereits eine Frau habe.
    »Ich habe Pauline schon viele Male erklärt, dass sie sich keine Hoffnung auf eine Zukunft mit mir machen soll«, sagte Damon barsch. »Du brauchst sie nicht zu bemitleiden – sie ist für die Zeit, die sie mit mir verbracht hat, gut entschädigt worden.«
    »Oh, ich habe kein Mitleid mit Pauline«, versicherte William. »Ich habe eine Vorstellung von den Juwelen, Kleidern und Kreditkonten, die du ihr geschenkt hast.« Ein verschlagenes Grinsen verzog seinen Mund. »Sie muss verdammt gut im Bett sein, um das alles zu verdienen.«
    »Sie ist in vielem gut. Schön, charmant und klug. Alles in allem gäbe sie keine schlechte Ehefrau ab.«
    »Du denkst doch nicht ernsthaft …« William runzelte die Stirn und sah ihn überrascht an. »Solches Gerede macht mich stutzig. Pauline mag dich vielleicht, hat dich vielleicht gern, aber meiner Meinung nach ist sie nicht fähig zur Liebe.«
    »Das bin ich vielleicht auch nicht«, murmelte Damon mit undurchdringlichem Gesichtsausdruck.
    Zunächst herrschte zweifelndes Schweigen, und William schien verblüfft. Dann lachte er kurz auf. »Nun, ich kann nicht behaupten, jemals erlebt zu haben, dass du dich wahnsinnig verliebt hast, aber seit dem Alter von sieben Jahren eine Frau zu haben, bedeutet ja auch ein gewisses Handikap. Du hast dir keine Gefühle für eine Frau gestattet, weil du dich einem Mädchen gegenüber verpflichtet fühlst, das du nicht kennst. Mein Rat lautet: Werde Julia los … und du wirst überrascht sein, wie schnell dein Herz auftaut.«
    »Immer optimistisch«, klagte Damon bedauernd und bedeutete seinem Bruder, den Raum zu verlassen. »Ich werde deinen Rat beherzigen, Will. Aber in der Zwischenzeit habe ich zu arbeiten.«
    Julia unterdrückte ein gelangweiltes Gähnen, als sie den Ballsaal überblickte. Die Tanzveranstaltung war ein elegantes Ereignis mit schwungvoller Musik, einer Riesenauswahl an Erfrischungen und ausgesuchten, wohlhabenden und adligen Gästen. Der Raum war zu heiß, obwohl die hohen rechteckigen Fenster geöffnet worden waren, um die kühle Sommerluft aus dem Garten hereinzulassen. Die Gäste betupften sich verstohlen die schwitzenden Gesichter und tranken zwischen den Tänzen ein Glas nach dem anderen von dem Fruchtpunsch.
    Trotz Julias Widerspruch hatte Logan Scott darauf bestanden, dass sie ihn zu dem Wochenendball im Landhaus von Lord und Lady Brandon in Warwickshire begleitete. Julia wusste sehr wohl, dass es nicht unbedingt ihre Gesellschaft war, die Logan wünschte, obwohl sie in den vergangenen beiden Jahren so etwas wie Freundschaft entwickelt hatten. Der wahre Grund, weshalb er ihre Anwesenheit wünschte, war ihre Fähigkeit, Spenden für das Capital Theatre
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