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Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)
Autoren: Amanda Brooke
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machte den Eindruck einer strengen Matrone, mit ihrem grauen, straff zurückgebunden Dutt und einem Gesicht, das genauso rund war wie ihre Figur. Wahrscheinlich genügte ein einziger vernichtender Blick aus ihren Augen, um Billy in Schach zu halten, aber das Lächeln, mit dem sie Holly und Tom begrüßte, war offen und herzlich.
    »Wie schön, dass ich Sie endlich kennenlerne! Billy hat schon so oft von Ihnen gesprochen, und natürlich habe ich Sie im Fernsehen gesehen«, wandte sie sich an Tom.
    »Im Fernsehen bin ich nicht mehr lange zu sehen, zumindest nicht in den Nachrichten. Ich kündige demnächst.« Tom wirkte sichtlich erleichtert.
    »Soll das heißen, dass die Pläne für die Umgestaltung des Gartens auf Eis gelegt werden müssen?«, fragte Billy.
    »Auf keinen Fall«, lachte Tom. »Ich mache mich selbstständig, ein paar Projekte sind schon in die Wege geleitet.«
    Billy runzelte misstrauisch die Stirn. »Ich hoffe, Sie werden Ihre Frau nicht wieder so lange allein lassen.«
    »Nein, selbstverständlich nicht. Ich bleibe hier, keine Sorge. Und Zeit genug für unsere Gartenpläne bleibt auch. Apropos, kann ich Sie mal kurz wegen nächster Woche sprechen?«
    »Du hast doch nichts dagegen, Liebling?«, fragte Billy verlegen und wartete auf Ednas Einverständnis.
    »Beeil dich aber«, mahnte sie.
    Sobald die beiden außer Hörweite waren, konnte sich Holly ein Lachen nicht länger verkneifen. »Ich merke schon, wer bei Ihnen die Hosen anhat, dabei tut Billy immer so, als wäre er der große Zampano.«
    Edna musste ebenfalls lachen. »Der braucht ein straffes Regiment, sonst bildet er sich wer weiß was ein. Aber gut, dass wir gerade allein sind. Billy möchte unbedingt das Kinderzimmer für Sie einrichten. Damit will er sich für die vielen Aufträge bedanken.«
    »Wirklich? Wie nett von ihm!« Holly war ehrlich gerührt von Billys großzügiger Geste.
    »Sie sind also einverstanden? Er hat eben eine Schwäche für das Torhaus und seine Bewohner. Wenn es nach ihm ginge, wäre er am liebsten die ganze Zeit dort. Sagen Sie Bescheid, wenn er lästig wird. Dann werde ich ihm den Marsch blasen.«
    »Billy und lästig?« Anfangs war er Holly manchmal auf die Nerven gegangen, doch mittlerweile sah sie Billy in einem anderen Licht. »Er hat auf mich aufgepasst, als Tom nicht da war, das weiß ich durchaus zu schätzen.«
    »Wir haben keine eigenen Kinder, und ich bin überzeugt, er würde Tom und Sie am liebsten adoptieren.«
    »Oh, aber möchte er denn auch schon Großvater werden?« , fragte Holly und tätschelte ihren Bauch. Die beiden Frauen lachten amüsiert, bis schließlich die Männer wieder auftauchten. Holly bestand darauf, dass Billy und Edna sich ihnen anschlossen.
    Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und Holly so aufgedreht wie schon lange nicht mehr. Sie bedauerte nur, dass Jocelyn schon bald, nachdem das Buffet verzehrt und aufgeräumt war, gegangen war. Jocelyn hätte es zwar um keinen Preis zugegeben, aber die Vorbereitungen für den Abend hatten sie sichtlich erschöpft, so dass Holly keinen Versuch machte, sie zum Bleiben zu bewegen.
    Tom und Holly hielten bis zum Schluss durch. Trotz Jacks und Dianes Angebot, sie nach Hause zu fahren, beschlossen sie, den Abend ausklingen zu lassen und zu Fuß nach Hause zu gehen. Der Vollmond blickte über ihre Schultern und wies ihnen den Weg über die Dorfwiese. Hunderte von Glockenblumen wiegten ihre Köpfe in der lauen Nachtluft, und Holly erlaubte sich ausnahmsweise, traurig und auch ein bisschen ängstlich zu sein. Von alldem musste sie schon bald Abschied nehmen.
    »Ich kann nicht mehr«, stöhnte Tom und ließ sich ins Gras fallen. »Mir fallen fast die Füße ab vom vielen Tanzen.«
    »Entschuldige mal. Ich bin hier die Schwangere. Wunde Füße stehen wohl eher mir zu.«
    Tom zog sie zu sich herunter. »Dann tun sie mir eben aus Solidarität weh.«
    »Dein Mitgefühl gilt eher Sam«, lachte Holly.
    »Na ja, irgendjemand musste ja mit ihm tanzen. Er war untröstlich, dass sich hier niemand für Volkstänze begeistert.«
    »Ihr beide habt ja dann eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt.«
    Trotz Sams seltsamer Ansichten über das Leben auf dem Land war er der Star des Abends gewesen, und Holly hatte den Verdacht, dass er nicht zum letzten Mal da war. Er übernachtete in einem Gasthof, mit dessen Vermieter er ins Gespräch vertieft war, als Holly ihn zuletzt gesehen hatte.
    Tom und Holly lagen auf dem Rücken im Gras und sahen in den nächtlichen Himmel
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