Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)
Autoren: Amanda Brooke
Vom Netzwerk:
los, Ihre Majestät, machen wir uns an die Arbeit.« Diesmal nahm Tom Holly ins Schlepptau. »Und laufen Sie nicht weg. Ich bin gleich wieder da«, zwinkerte er Jocelyn zu.
    Am Rednerpult unterhielt Tom das Publikum dann mit ein paar amüsanten Anekdoten auf Hollys Kosten. Erst als es um die Stiftung der Skulptur ging, schlug er einen ernsthafteren Ton an. »Meiner Frau wird es sicher nicht gefallen, was ich jetzt sage, aber noch vor einem Jahr hielt sie nicht viel vom Kinderkriegen, jedenfalls nicht, soweit es sie selbst betraf. Sie konnte sich sich nicht als Mutter vorstellen, und ehrlich gesagt hatte auch ich Bedenken.«
    Tom warf einen vorsichtigen Blick auf Holly, er war sich nicht sicher, ob ihr seine Indiskretion unangenehm war. Holly lächelte zaghaft. Warum sollte sie einen Hehl daraus machen, dass es tatsächlich ein mühsamer Weg gewesen war?
    »Eigentlich hatte ich mich selber für den großen Weltreisenden gehalten, aber wenn ich die Skulptur hinter mir ansehe, muss ich feststellen, dass ihre Erschafferin es war, die eine erstaunliche Reise hinter sich hat. Holly hielt es für ausgeschlossen, jemals so etwas wie Mutterliebe nachempfinden zu können, doch es gibt diese Liebe, in Stein gemeißelt, für jedermann sichtbar. Ich bin unendlich stolz auf sie und freue mich schon jetzt auf den Tag, an dem das Bild aus Stein zu einem Bild aus Fleisch und Blut wird.«
    Tom sah Holly an. Im vergangenen Jahr hatte sie noch etwas gelernt. Zu weinen. Und sie weinte wie ein kleines Kind. Als man sie zum Mikrofon zog, kämpfte sie sich schniefend durch alle Danksagungen. Sie dankte allen für die Zuneigung, Unterstützung und Geduld, namentlich Tom, seinen Eltern, Jocelyn und sogar Billy. Die Liste nahm kein Ende, bis sie schließlich allen Anwesenden dankte, vor allem für ihre Geduld. Ihre anfängliche Scheu, eine Rede zu halten, war verflogen, und Tom bereute es fast, ihr das Mikrofon überlassen zu haben.
    »Ich hätte nie gedacht, dass der Umzug aufs Land so ein einschneidendes Erlebnis wird. In kürzester Zeit habe ich mich hier in Fincross heimisch gefühlt und konnte Wurzeln schlagen, die hoffentlich noch viele Generationen bestehen. Ich bedauere nur, dass ich Hardmonton Hall nicht mehr in seiner alten Pracht kennengelernt
habe. Nun, ich will mich nicht aufdrängen und in Ihre Angelegenheiten mischen, aber ich fände es schön, wenn das Geld, das heute Abend zusammengekommen ist, für die Instandsetzung des Parks verwendet wird. Es wäre schade, wenn diese prachtvolle Anlage für immer verloren ginge.«
    Holly fing Jocelyns erstaunten Blick auf. Es sollte ein weiteres Vermächtnis sein, das Holly hinterlassen wollte, eins, das vor allem Edward und Isabella Hardmonton gewidmet war. Die Welt würde vielleicht niemals von dem Opfer erfahren, das die beiden gebracht hatten, aber Holly kannte es. Abgesehen davon würde das Projekt jedoch auch Jocelyn guttun. Es würde ihr helfen, sich wieder der Zukunft zuzuwenden, statt über die Vergangenheit zu grübeln, und käme ihren gärtnerischen Ambitionen sicher mehr entgegen als der Blumenkasten vor dem Fenster in ihrer engen Wohnung.
    Holly war sich bewusst, dass sie die Aufmerksamkeit der Zuhörer lange genug in Anspruch genommen hatte, und erklärte das Buffet zur allgemeinen Erleichterung für eröffnet, bat aber alle, hinterher noch zu bleiben. Es waren noch Spendenaktionen geplant, und sie ermunterte alle, nicht nur tief in die Tasche zu greifen, sondern auch bis zum Morgengrauen das Tanzbein zu schwingen.
    Bevor die beiden sich unter die Menge mischten, richtete Holly noch einmal das Wort an Tom. »Danke.«
    »Ich denke, das hast du schon gesagt«, lachte er. »Aber falls ich dir noch nicht ausreichend gedankt haben sollte – danke, Holly. Danke, dass du mich zum glücklichsten Menschen unter der Sonne gemacht hast.«
    Holly umarmte ihn und legte den Kopf auf seine Schulter, damit er den Kummer in ihren Augen nicht sehen konnte.
    »Sieh mal, da ist Billy«, sagte Tom aufgeregt.
    »Deine zweite große Liebe. Ein Wunder, dass ich euch beide überhaupt allein lasse.«
    »Du musst reden!«, empörte sich Tom lautstark, als sie auf Billy zusteuerten. »Wer hat denn den armen Kerl stundenlang als Geisel in seinem Atelier festgehalten?«
    »Hallo, wen haben wir denn da?« Billys Begeisterung stand der von Tom in nichts nach, als die beiden sich die Hand schüttelten. »Darf ich euch meine Frau Edna vorstellen? Edna, das sind Holly und Tom.«
    Die Frau an Billys Seite
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher