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Das Geheimnis der italienischen Braut

Das Geheimnis der italienischen Braut

Titel: Das Geheimnis der italienischen Braut
Autoren: Fiona Harper
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beliebten Touristenziel entwickelt. Viele Erinnerungen waren damit verbunden, die teilweise schon verblasst waren.
    Kurz vor dem Zentrum bogen sie links ab auf die von hohen Bäumen gesäumte Straße, die auf die Kuppe des Hügels führte, auf der die Villa ihrer Mutter stand. Von dort hatte man einen traumhaft schönen Blick auf Monta Correnti und die ganze Umgebung.
    Jackie richtete sich auf und griff nach der Handtasche, während sie durch das Tor fuhren, das eher zu einem Hochsicherheitsgefängnis als zu einem Wohnhaus passte.
    Romano öffnete die hohen Fenster des Salons und ging hinaus auf die Terrasse. Alles sah wunderschön aus, es war geradezu perfekt. Er liebte klare Linien und Formen, alles Überladene war ihm zuwider. Natürlich hatte das seinen Preis, wie ihm klar war.
    Während seiner Abwesenheit waren die niedrigen Hecken von einem ganzen Heer von Gärtnern geschnitten, die Kieswege geharkt und die blühenden Pflanzen in den riesigen Steintöpfen gepflegt und gewässert worden. Doch nicht nur der Garten war in Ordnung gebracht worden, sondern auch im Palazzo, in dem seine Familie früher den Sommer verbracht hatte, war kein Staub zu sehen. Es war der ideale Ort, um der sommerlichen Hitze, dem Lärm und den Abgasen, die die Luft in Rom belasteten, zu entfliehen. Kürzlich hatte er beschlossen, auch die Wintermonate hier zu verbringen. Er mochte es, wenn der etwas raue Wind die Wellen des Sees aufpeitschte.
    Der neugotische venezianische Palazzo mit den vielen Bögen und dem verschnörkelten Mauerwerk aus pinkfarbenen und weißen Steinen war ein wahres Schmuckstück. Conte Raverno hatte keine Kosten gescheut, es nach seinen Vorstellungen auf der bewaldeten Insel errichten zu lassen, die wie eine lang gezogene Träne geformt war.
    Die Gärten um den Palazzo herum übertrafen ihn jedoch noch an Schönheit. In unmittelbarer Nähe des Gebäudes waren sie eher formal gestaltet mit Büschen, die im Topiary-Stil in Form geschnitten waren, und symmetrischen Beeten. Doch weiter unten zum Wasser hin wirkten die Anlagen wie ein natürlicher Garten Eden.
    Romano konnte nicht länger widerstehen. Er wanderte über die schattigen Pfade, blieb ab und zu stehen, um dem Wasserfall zu lauschen, der aus dem Steingarten sprudelte, und ging ziellos weiter, bis er sich in dem Senkgarten wiederfand, der einige Stufen tiefer gelegt war als der Rest der Grünflächen. Eine Natursteinmauer rahmte ihn auf allen Seiten ein. Die Böschungen waren terrassiert, und die Bänke luden zum Verweilen ein.
    Die Blätter des Farns bewegten sich in der angenehm kühlen Brise. Romano gefielen die verschiedenen Schattierungen des Grüns. Das kräftige der tropischen Pflanzen, das etwas verschwommene des Mooses an den Mauern der Grotte und der dunkle Ton des Efeus.
    In dieser romantischen Atmosphäre konnte man den Alltag vergessen. Ja, die Insel war der ideale Platz für eine Hochzeit. Natürlich nicht für seine eigene. Bei dem Gedanken lächelte er. Es war schlicht und einfach für ihn unvorstellbar, sich jemals für immer an eine einzige Frau zu binden. Er liebte die Abwechslung, und seine Beziehungen hielten kaum länger als zwei Monate.
    Er seufzte, ehe er den Ruhe und Geborgenheit ausstrahlenden Senkgarten verließ und im Sonnenschein über den perfekt gemähten Rasen der terrassenförmigen Anlagen zum Palazzo zurückging. Die Zeiten, als diese Insel eine Spielwiese der Reichen gewesen war, die nichts Besseres zu tun hatten, als ihren Vergnügungen nachzujagen, waren vorbei.
    Romano pfiff leise vor sich hin, als er sein Büro im Parterre betrat, um die Unterlagen zu sortieren, die er für die Besprechung am Nachmittag brauchte.
    Während Jackie ausstieg, kam ihre Mutter Lisa schon aus der Haustür und eilte ihr mit ausgebreiteten Armen entgegen.
    „Da bist du ja endlich!“
    Was ist denn jetzt los? überlegte sie. So enthusiastisch hatte ihre Mutter sie noch nie begrüßt. Sie schien sich wirklich zu freuen, sie zu sehen.
    „Du bist spät!“ Lisa Firenzi blieb neben der Limousine stehen, stützte die Hände in die Hüften und musterte ihre Tochter von oben bis unten.
    Das entsprach schon eher dem Empfang, den Jackie erwartet hatte.
    „Ich habe bewusst darauf verzichtet, eine bestimmte Zeit …“
    „Die anderen Mädchen sind schon mindestens eine Stunde hier“, unterbrach ihre Mutter sie und küsste sie flüchtig auf die Wange. Dann hakte sie sich bei ihr ein und führte sie durch die breite Doppeltür in die Villa.
    Jackie gab es
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