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Das Geheimnis der Burgruine

Titel: Das Geheimnis der Burgruine
Autoren: Stefan Wolf
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Serviererin freute sich. Innerhalb einer halben Stunde schluckte jeder der Männer vier Wodka und vier kleine Bier. Isabel trank zwei Furchtcocktails ohne Alkohol und leerte ein ganzes Schälchen gesalzener Nüsse.
    Als sie dann weiterfuhren, waren die drei trinkfesten Typen keineswegs betrunken. Aber sie schliefen. Hugo schnarchte entsetzlich. Beinhart, der neben Isabel saß, kippte immer wieder gegen ihre Schulter.
    Sie hatten jetzt die Stadt hinter sich. Die Nacht blieb rabenschwarz. Isabel folgte der Zubringerstraße Richtung Internatsschule und bog dann ab zum Siedlerhof.
    Als sie über den ersten Hügel fuhr, vermeinte sie, weit vorn einen Lichtschein auszumachen. Aber dann glaubte sie an eine Täuschung. Denn als sie den Blick anstrengte, war nichts mehr zu sehen - nur die Schwärze der Nacht.
    Sie erreichten ihr Ziel. Isabel stoppte den Pick-up vor dem Bauernhaus. Scheinwerfer und Motor wurden ausgeschaltet.
    Â»Hallo, Messieurs ( meine Herren )! Wir sind da.« Beinhart öffnete die Augen. »Und du bist großartig gefahren. Wie immer.«
    Â»Du riechst nach Schnaps.«
    Â»Ich doch nicht! Das sind Hugo und Anton.«
    Auch die waren aufgewacht und beteiligten sich am Geblödel. Alle gingen ins Haus. Die Beute ihres Einbruchs blieb im Wagen zurück, unter der Plane der Ladefläche.

    Tim hatte das Scheinwerferlicht der Gegner sofort bemerkt, und Leo tat augenblicklich, wie ihm geheißen. Jetzt stand der Kombi weit draußen auf der Weide, umhüllt von der Dunkelheit. Alle blickten zur Straße, wo der Pick-up vorbeifuhr und dann in der nächsten Senke verschwand. Er tauchte wieder auf, verschwand abermals; das wiederholte sich. Dann war nur noch kurze Zeit der Lichtschein zu sehen, ehe auch der erlosch.
    Â»Jetzt sind sie auf dem Hof«, sagte Tim. »Dass sie gleich nach Leo oder dem Kombi sehen, ist nicht zu erwarten. Die Nachttemperatur ist ungemütlich. Sie werden ins Wohnhaus gehen und sicherlich einen Korken aus der Flasche ziehen. Ist euch aufgefallen, wie viele Schnapspullen dort rumstehen?! Die saufen sich den Feierabend schön.«
    Â»Wie man ja weiß«, sagte Gaby, »ist das eine denkbar blöde Methode. Denn am nächsten Morgen mit dem verkaterten Kopf schlägt der graue Alltag umso erbarmungsloser zu.«
    Â»Manche saufen dann weiter«, meinte Karl. »Geht natürlich nicht, wenn man einen Job hat und Verantwortung trägt.«
    Â»Darf auch sonst nicht die Lösung sein«, sagte Tim. »Alkohol hat noch nie ein Problem gelöst. Nicht mal Halskratzen.«
    Â»Und jetzt?«, fragte Klößchen.
    Tim wandte sich an Leo. »Fahr ein Stück zurück. Aber ohne Licht. Und der Motor darf nur wie ein Kätzchen schnurren. Am besten, du fährst über die Weide. Von der Straße könntest du abkommen und dann landen wir im Chausseegraben.«
    Â»Okay.«
    Leo wendete und holperte über die Stoppelwiese Richtung Siedlerhof. Sie sahen wenig oder nichts. Doch Tim kannte das Terrain und wusste, dass es hier keine Zäune oder Abwassergräben gab. Vergessen hatte er allerdings, dass noch alte, dem Verfall überlassene Tränken herumstanden, aus denen ehemals die Kühe ihren Durst gelöscht hatten.
    Â»Vorsicht!«, rief er. Aber es war schon zu spät.
    Mit etwa 30 km/h rammte Leo einen langen, schweren Holztrog. Blech und Glas klirrten. Der Motor soff ab. In der Stille krächzte eine aufgeschreckte Rabenkrähe.
    Gaby begann zu kichern. »Jetzt haben wir dem Gesindel auch noch den Wagen ramponiert.«
    Â»Den brauchen sie nicht mehr«, feixte Tim. »Jedenfalls habe ich noch von keinem Knast gehört, in den man sein Motorboot oder seinen Wagen mitnehmen darf. Geschweige denn Helikopter oder Cessna.«
    Â»Nicht mal Leitern sind erlaubt«, prustete Klößchen.
    Â»Zurück zum Ernst des Lebens!«, meinte der TKKG-Häuptling. »Wir, Amigos, damit meine ich Karl, Klößchen und mich, gehen los zur Attacke. Gaby, du bleibst bitte hier. Du auch, Leo, denn die Sache ist nicht dein Bier.«
    Â»Warum soll ich nicht mitkommen?«, maulte Tims Freundin. »Die Gangster haben keine Feuerwaffen mehr. Also wird mich auch keine verirrte Kugel treffen.«
    Â»Ich glaube eher, Pfote, die haben ein ganzes Arsenal an Schießprügeln. Die Typen sind auch jetzt bewaffnet. Und ich will nicht, dass du in Gefahr gerätst. Mir wäre es lieb, wenn du mit Leo an der Straße
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