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Das Geheimnis der Burgruine

Titel: Das Geheimnis der Burgruine
Autoren: Stefan Wolf
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zum Schießstand der Polizei, wo Tim aus der Dienstwaffe ein paar Schüsse hatte abfeuern dürfen. Meisterschüsse!, wie Gabys Vater vermerkt hatte. Für Tim war allerdings klar, dass er allenfalls in einer Situation höchster Notwehr auf Angreifer schießen würde - aber niemals um sie lebensgefährlich zu verletzen, sondern nur in die Beine.
    Bevor er in den Kombi stieg, rief er nochmals Wespe an, um ihm eine Nachricht auf die Mailbox zu sprechen. Doch diesmal hatte Tim Glück. Wespe meldete sich.
    Â»Bienert.«
    Â»Ich bin’s, Wespe.«
    Â»Muss das sein?«
    Â»Keine Zeit für Späße. Wir haben die Ganoven gefunden. Das Quartett mit dem Dynamit-Bankräuber.«
    Â»Wie bitte?«
    Â»Kennst du den Siedlerhof?«
    Â»Ich habe dort noch keine Kuh gemolken. Aber ich weiß, wo das ist.«
    Â»Im Siedlerhof sind sie untergeschlüpft. Außerdem haben sie einen Zweitwagen. Mit dem sind sie jetzt unterwegs. Wir vermuten, sie brechen ein beim Ehuka-Fachhandel im Industriegebiet, um Sprengstoff zu klauen.«
    Â»Zu der Annahme habt ihr sicherlich einen Grund.«
    Â»Einzelheiten kriegst du später, Wespe. Erst mal haben wir die Feuerwaffen dieser Verbrecher an uns gebracht. Wir fahren jetzt zu Ehuka. Mit ihrem Kombi. Vielleicht bringt das was.«
    Â»Um Himmels willen! Wer fährt? Du oder Gaby?«
    Â»Leo.«
    Â»Was? Ist er wieder da?«
    Â»Wir haben ihn befreit. Die Kriminellen hatten ihn im Schweinestall eingekerkert. Leo hat seit einem halben Jahr den Führerschein.«
    Â»Mir fällt ein Felsbrocken von der Seele.«
    Â»Ãœber Felsbrocken wirst du nachher allerhand hören. Legst du jetzt los?«
    Â»Na und wie! Zwei Streifenwagen zu Ehuka, zwei zum Siedlerhof. Wo, meinst du, sind die vier am ehesten anzutreffen?«
    Â»Schwer zu sagen. Vielleicht sind sie schon auf dem Rückweg hierher? Vielleicht aber waren sie vor ihrem Einbruch erst noch was essen. Dann kann es dauern, bis sie hier antanzen.«
    Â»Ich fahre erst zu Ehuka, Tim. Dort sind nachts Wachleute unterwegs, lauter graue Esel, die im Ernstfall den Kürzeren ziehen. Da kann leider allerhand passieren.«

    Â»Nimm den Notarzt gleich mit. Wir sehen uns, Wespe. Tschüs!«
    Tim setzte sich auf den Beifahrersitz und reichte zwei der Pistolen nach hinten, für Karl und Klößchen.
    Â»Ich glaube, sie sind nicht geladen. Hab zwar nicht nachgesehen, aber das merke ich am Gewicht. Egal! Zum Drohen reicht es im Notfall. Denn Munition lag dabei. Wir hätten sie laden können.«
    Â»Und die dritte, die du hast?«, fragte Karl.
    Â»Die ist schussbereit.«
    Leo war nervös. Seine Hände zitterten.
    Â»Was ist, wenn sie uns entgegenkommen?«, fragte er ängstlich.
    Â»Wir sehen sie eher als die uns«, erwiderte Tim, »weil wir damit rechnen. Dann sofort die Scheinwerfer aus. Wir kurven nach links auf die Weide. Fahr nicht nach rechts, denn dort ist der Chausseegraben, links nur ein Rinnsal. Hundert Meter mit Tempo, dann schaltest du den Motor aus.«
    Als wäre Tim hellsichtig - genau so sollte es kommen.

24. Fehlschuss in die große Zehe
    Wimmer stöhnte trotz tiefer Bewusstlosigkeit. Isabel hörte es, aber sie schob nur die Hände in die Taschen ihrer dreiviertellangen Lederjacke. Der Zustand des alten Mannes war der Rothaarigen gleichgültig. Ebenso Hugo, der eine Zigarette rauchte und einmal zur Ecke ging, um zu pinkeln.
    Beinhart und Anton kamen zurück. Sie reichten einen Karton mit Sprengpatronen durchs Fenster, dann den Auslösekasten mit langem, aufgerolltem Kabel.
    Â»Damit«, meinte Beinhart, »könnten wir die Außenmauer einer Atomanlage flachlegen.«
    Â»Nun übertreib nicht«, lachte Isabel. »Die sollen doch angeblich den Anprall einer Passagiermaschine aushalten.«
    Â»Angeblich. Abgesehen davon soll so ein Flieger ja sowieso vorher abgeschossen werden.«
    Sie machten sich auf den Rückweg, stiegen in den Pick-up, wo es zu viert sehr eng war, und verließen unbehelligt den Tatort.
    Beinhart fuhr. Als er vorschlug, unterwegs einen Schluck zu trinken, stimmten Hugo und Anton begeistert zu.
    Â»Und ich«, meinte Isabel, »kriege dann wieder mal gar nichts. Weil ich fahren muss.«
    Â»Du machst dir doch nichts aus Alkohol«, grinste ihr Galan ( Liebster ). »Außerdem sind Fruchtsäfte viel gesünder.«
    Sie parkten vor einer Bar, in der wenig Betrieb war. Die
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