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Das Geheimnis der 13 Sprache

Das Geheimnis der 13 Sprache

Titel: Das Geheimnis der 13 Sprache
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ihn auf und lass ihn nicht fallen.« Daraufhin nahm er einen neuen Pfeil und schoss ihn hoch in den Himmel.
    »Danke«, sagte ich. »Schade, dass du nicht in Ritannas Königreich lebst. Von dort aus würden die Pfeile noch länger fliegen.«
     

     
    »Das ist ebenso mein Wunsch, aber auch hier ist es schön. Wer weiß, vielleicht komme ich eines Tages in Ritannas Königreich. Noch etwas möchte ich dir sagen: Mit der neuen Sprache kannst du die Marienkäfer nicht verstehen. Dazu musst du die 13. Sprache lernen. Aber die Sprache der Kinder wird dir helfen zu erfahren, wo Ritannas Armreif versteckt ist. Frag den Zwerg mit dem roten Anzug und der blauen Mütze, der mit seinem Steinbock hinter sieben Bergen und ich weiß nicht wie vielen Wäldern lebt.«
    Das gab mir neue Kraft. Ohne mich richtig von dem Schützen zu verabschieden, weil er so damit beschäftigt war, seine Pfeile abzuschießen, ging ich meines Weges, um den Zwerg und seinen Steinbock zu suchen.

Die elfte Sprache
     
    oder
    Es war so und es ist so weit,
    Zwerg sucht Mütze durch die Zeit.
     
    Ich verließ den ewigen Sonnengarten. Die Gegend war weiterhin schön, doch nicht so wie der Wald, in dem der Schütze lebte. Ich gelangte an einen Berg. Er war graublau, doch ohne eine einzige Pflanze. Ich fand es schade, dass auf dem Weg keine Blumen blühten, deshalb nahm ich meine Farben, und immer wenn ich rastete, malte ich, nur mit Grün und Weiß, einige Blumen. Sie sahen edel aus und waren so weiß, dass mir die Steine am Weg zuflüsterten, sie wären sehr stolz auf den neuen Schmuck.
    Ich ging so hoch hinauf, dass ich ins Wolkenreich gelangte. Die Steine erzählten mir, wenn ich den Zwerg und seinen Steinbock finden wolle, müsse ich noch weiter bergauf klettern. Durch die vielen Wolken konnte ich beinahe nicht durchkommen. Manchmal war der Pfad so schmal, dass ich Angst hatte abzustürzen. Einige der schwarzen Wolken diskutierten so laut miteinander, dass ich glaubte, sie stritten sich. Eine weiße Wolke erklärte mir, dass sie sich nicht stritten, sondern immer so miteinander redeten. Manchmal sah ich, dass sie einander so kräftig mit der Schulter anstießen, dass ein Lichtstrahl am Himmel erschien. Und dieses Licht half mir, mich auf dem schmalen Pfad zurechtzufinden.
    Bald hatte ich das Wolkenreich hinter mir gelassen. Ich sah, dass ich noch ein bisschen höher klettern musste, denn ganz oben, auf der Spitze des Berges, stand ein Steinbock. Dann konnte auch der Zwerg nicht mehr weit sein!
    Stolz stand der Steinbock auf seiner Bergspitze. Auf einem seiner Hörner steckte ein großes Gebilde, das aussah wie eine blaue Wolke. Das Gebilde auf seinem anderen Horn sah aus wie eine rote Wolke. Aus beiden kamen viele Tausend Fäden, die ein gewaltiges gelbes Knäuel unter seinen Hufen bildeten.
    Ich begrüßte den Steinbock freundlich und fragte ihn nach dem Zwerg. Er meinte, er wüsste schon, wo der Zwerg sei, wüsste es zugleich aber auch nicht. Ich fragte stirnrunzelnd nach. Der Steinbock erklärte mir, der Zwerg sei irgendwo im Knäuel versteckt und spiele dort. Aber wo genau, wisse er nicht. Wenn ich Zeit habe, könne ich auf den Zwerg warten, er würde bald zurückkommen.
     

     
    »Wie bald?«, wollte ich wissen, da ich ihn ja dringend brauchte,
    »Sehr bald«, antwortete der Steinbock. »In einem Jahr.«
    »Bedeutet das, dass ich ein Jahr auf ihn warten muss?«, fragte ich.
    »Du musst nicht, aber wenn du ihn brauchst, solltest du.«
    Was konnte ich tun? Ich musste warten, denn der Zwerg war der Einzige, der wusste, an welchem Ort Ritannas Armreif versteckt war.
    Ich muss zugeben, auf ihn zu warten war nicht langweilig, denn der Steinbock war eine interessante Persönlichkeit. Außerdem hielt ich ihn für bedeutsam, denn was ich auf seinen Hörnern für Wolken gehalten hatte, waren keine. Es war die Zeit. Das, was wie eine rote Wolke aussah, war die vergangene Zeit. Das, was wie eine blaue Wolke aussah, war die zukünftige. Der gelbe Knäuel war die gegenwärtige Zeit.
    Der Steinbock erklärte mir auch das Spiel des Zwerges. Dieser versteckte seine blaue Mütze irgendwo in der Zukunft, seine rote Kleidung in der Vergangenheit und seine gelben Schuhe in der Gegenwart. Das konnte er so gut, dass er mindestens ein Jahr brauchte, um sie wieder zu finden. Sobald er sie entdeckt hatte, kam er zurück zum Steinbock und blieb einen Tag bei ihm. Dann begann er sein Spiel aufs Neue. Schade, dachte ich, dass es so lange dauert. Denn mittlerweile wurde es ein
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