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Das Geheimnis der 13 Sprache

Das Geheimnis der 13 Sprache

Titel: Das Geheimnis der 13 Sprache
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kann. Es ist der Skorpion, der in der Wüste lebt. Er weiß die Antwort auf alle Fragen.«
    Zufrieden kletterte ich vom Felsen und war glücklich darüber, endlich wieder zu Fuß gehen zu können. Ich war frei - oder fast frei, denn ein rotes Haar war noch um meinen kleinen Finger gewickelt. Es wäre mein allerglücklichster Tag in dieser Nacht Ritannas gewesen, hätte ich nicht diese Zahnschmerzen gehabt. Aber an die hatte ich mich mittlerweile fast schon gewöhnt.

Die achte Sprache
     
    oder
    Zu verstehen Zeug und Sache
    man muss sprechen ohne Sprache.
     
    Die Stadt, von der die Jungfrau gesprochen hatte, fand ich schnell, denn eine Wolke zeigte mir den Weg.
    Ich kam bis zum Marktplatz, ohne einem einzigen Menschen zu begegnen. Bestimmt arbeiten alle auf den Feldern, dachte ich. Als sich aber bis Mitternacht nichts regte, wurde mir klar, dass hier niemand mehr wohnte. Ich begann die Stadt zu durchsuchen, fand aber kein Wesen, mit dem ich hätte reden oder das ich hätte fragen können. Es wuchsen hier weder Bäume noch andere Pflanzen. In dem schmutzigen Teich in der Mitte der Stadt lebte kein Fisch. Kein Vogel flog über die Stadt. Überall standen nur Mülltonnen. Ich kannte nun schon so viele Sprachen, aber da war nichts und niemand, mit dem ich hätte reden können.
    Dann, an einer kleinen, gewundenen Straße, die ich noch nicht untersucht hatte, traf ich drei weiße Feuersteine.
    »Hallo!«, rief ich ihnen zu. »Wer seid ihr?«
    »Wir sind drei weiße Feuersteine«, antworteten sie einstimmig.
    »Gut, das sehe ich«, sagte ich, »aber wie heißt ihr?«
    »Ich heiße Weißer Feuerstein«, sagte der erste.
    »Ich heiße Auch Weißer Feuerstein«, sagte der zweite.
    »Und ich heiße Wie Die Beiden«, sagte der dritte.
    »Herr Weißer Feuerstein«, fragte ich den ersten, »wissen Sie, wo der junge Mann lebt, in den die rothaarige Jungfrau verliebt ist?«
    »Lassen Sie mich nachdenken«, sagte Herr Weißer Feuerstein. »Es lebte einmal ein attraktiver junger Mann hier, aber nun nicht mehr. Wenn Sie mehr wissen wollen, so fragen Sie meine Verwandten.«
    Ich erkundigte mich weiter: »Herr Auch Weißer Feuerstein, können Sie mir mehr über diesen jungen Mann sagen?«
    »Es lebte einmal«, antwortete er, »ein junger Mann hier, der in eine Rothaarige verliebt war. Aber er war ihr nicht treu. Zumindest erzählten die Leute, dass er auch eine andere liebte. Das ist alles, was ich weiß. Wenn Sie mehr erfahren wollen, fragen Sie meine Verwandten.«
    Ich wandte mich an den dritten Stein: »Herr Wie Die Beiden, können Sie mir etwas über das Schicksal des jungen Mannes sagen?«
    »Ich kann Ihnen viel mehr als meine Verwandten sagen. Aber haben Sie überhaupt Zeit, mir zuzuhören?«
    »Ich habe Zeit«, rief ich. »Bitte erzählen Sie!«
    Der Stein sprang in meine Hand und begann sogleich: »Die Stadt war nicht immer so leer wie jetzt. Früher lebten hier viele fleißige und schöne Menschen. Der Allerfleißigste und Allerschönste war ein junger Mann, der im letzten Haus in dieser Straße wohnte. Gegenüber lebte ein fleißiges und schönes rothaariges Mädchen, das sehr gut singen konnte. Die beiden waren ineinander verliebt. Es war die allergrößte Liebe, die die Stadt jemals erlebt hat. Die Geschichte verbreitete sich überall, sodass auch Ork sie hörte. Deshalb kam er eines Nachts und wollte das rothaarige Mädchen zur Frau nehmen. Sie lehnte den Vorschlag entsetzt ab. Aus Rache zauberte Ork eine schöne Frau aus Müll. Sie war keine richtige Frau, aber das wusste niemand. Dann begann Ork den Leuten einzureden, der junge Mann sei in die Müllfrau verliebt. Ein Wort gab das andere und bald erzählte sich die ganze Stadt, dass der junge Mann in zwei Frauen verliebt sei. Der junge Mann wollte erklären, dass alles nicht wahr sei, aber Ork raubte ihm die Stimme. Immer wenn das rothaarige Mädchen ihn nach den Geschichten fragte, die erzählt wurden, konnte er keine Antwort geben. So hörten die beiden langsam auf, einander zu sehen. Bald bemerkten die Leute, was sie mit ihrem bösen Gerede angerichtet hatten. Doch es war zu spät: Was gesagt war, war gesagt. Langsam hörten die Menschen auf, fleißig und schön zu sein. Die einst glückliche Stadt wurde unglücklich und die Bewohner begannen sie zu verlassen. Aber das war nicht genug für Ork. Er verzauberte den jungen Mann in eine Gartenbank. Als er bemerkte, dass das rothaarige Mädchen ständig auf ihr saß und weinte, verzauberte er den jungen Mann in einen
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