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Das Geheimnis der 13 Sprache

Das Geheimnis der 13 Sprache

Titel: Das Geheimnis der 13 Sprache
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helfen«, hörte ich eine sanfte weibliche Stimme. Die Fee war aus dem Baum herausgetreten und stand vor mir. Sie war die begehrenswerteste Frau, die ich jemals gesehen hatte, und ich verliebte mich augenblicklich ein wenig in sie.
    »Wie kann ich euch helfen? Meint ihr, dass auch ich lernen kann gegen die wütenden Leute zu kämpfen?«
    »Das bringe ich dir gerne bei, aber es ist gefährlich, weil immer mehrere gemeinsam einen Einzelnen angreifen«, antwortete der Stier.
    »Nein«, sagte die Fee, »er kann etwas anderes tun. Ich kenne ihn schon so lange und so gut, dass ich weiß, was er tun kann.«
    »Du kennst mich?«, fragte ich verwundert. »Wie kommt es, dass eine Fee mich kennt?«
    »Natürlich kenne ich dich gut. Meine Schwester, die auf eurem Dachboden wohnt und manchmal deine Schmerzen gekauft hat, als du noch klein warst, hat mir von dir erzählt.«
    Ihre Worte erinnerten mich daran, dass ich noch immer großes Zahnweh hatte. In den letzten zwei Jahren, mit den Fischen und dem Widder, hatte ich zwar gelernt mit den Zahnschmerzen zu leben, aber jetzt waren sie wieder sehr stark.
    »Ist deine Schwester irgendwo in der Nähe? Ich würde ihr gerne meine Zahnschmerzen verkaufen.«
    »Leider ist sie nicht da«, mischte sich der Stier ein. »Soviel ich weiß, wohnt sie auf eurem Dachboden.« Fast wollte ich zurück, aber die Neugier darüber, was die Dachbodenzahnfee über mich erzählt hatte, ließ mich bleiben.
    »Die Schmerzen kann ich noch ein bisschen aushalten«, sagte ich, »mich interessiert etwas anderes. Was hat deine Schwester über mich erzählt?«
    »Sie sagte«, antwortete die Waldfee, »dass sie deine Zeichnungen gesehen hat, als du ein kleines Kind warst. Sie machten den Eindruck, als seien sie lebendig. Und sie meinte, wenn du einmal in Ritannas Nacht die Möglichkeit bekämst, etwas zu malen, so würde das lebendig werden. Deshalb dachte ich, dass du uns vielleicht einen Wald zeichnen könntest.«
    »Einen wirklich großen Wald«, fügte der Stier hinzu.
    »Aber die Wiese ist riesig groß. Es dauert sicher ein Jahr, bis ich sie bemalt habe.«
    »Dann musst du sofort beginnen«, sagte der Stier, »denn ein Jahr ist schnell vorbei.«
    Was konnte ich anderes tun? Ich mischte verschiedene Grüntöne und begann den Wald zu malen. Jeden Tag arbeitete ich von früh bis spät. Bald waren überall viele kräftige Bäume zu sehen. Zuerst malte ich den Wald an den beiden Ufern des Flusses, denn das gab mir die Gelegenheit, nach Ritannas Armreif zu suchen.
    Jede Nacht unterrichteten mich die Fee und der Stier in der Sprache, mit der ich alle Pflanzen der Welt verstehen konnte. Schnell machte ich große Fortschritte und konnte so bald verstehen, über was das Gras und die Blumen miteinander sprachen. Es war wirklich interessant, auf die Wiese zu kommen und einen Baum zu malen, während die Blumen dazu sangen.
    Eines Tages kam ich früher als üblich vom Malen zurück und hörte die Birke und den Stier miteinander reden.
    »Wir müssen sie ihm geben, denn sie gehört ihm und nicht uns«, sagte die Birke.
    »Die Kette mit dem feuerroten Stein ist die einzige Möglichkeit, in Ritannas Königreich zu gelangen«, entgegnete der Stier.
    »Trotzdem müssen wir sie ihm geben, weil es der Widder so möchte.«
    Als sie mich bemerkten, hörten sie auf zu reden.
    Einige Zeit später trat die Waldfee aus der Birke und öffnete ihren blauen Umhang. Um ihren schlanken Hals trug sie eine Kette, die ich zum ersten Mal an ihr sah. Die Waldfee wirkte noch schöner als sonst und ich wusste nicht, was attraktiver war, sie oder die Halskette mit dem feuerroten Stein.
    »Sie gehört dir!«, sagte sie und legte mir die Kette so schnell um, dass ich nicht protestieren konnte.
    »Das ist Lais Kette«, sagte sie. »Seine Mutter, die allermächtigste Königin Atra, hat sie ihm geschenkt, als sie ihn zum König über alles, was unten ist, machte. Als Lal hörte, dass Ork Ritannas Armreif gestohlen hatte, fürchtete er, sein Bruder könnte ihm auch die Halskette wegnehmen. Er gab sie dem Widder, damit der darauf achten konnte. Aber der Widder hatte noch keine Hörner und die unsichtbaren Wesen, die jede Nacht kamen, um sein Fell zu rauben, hätten die Kette finden können. Der Widder bat daher einige Fische, sie zum Stier zu bringen, denn der besaß Hörner und konnte sie verteidigen. Der Stier gab sie mir, um darauf aufzupassen, da er dachte, er könne sie beim Kampf verlieren. Und jetzt gehört die Kette dir. Doch du musst gut Acht
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