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Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)

Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)

Titel: Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)
Autoren: Erhard Dietl
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murmelte: »Verdammte Nebenwirkungen!« Er spürte kein bisschen Bauchweh. Es war ihm sogar ganz federleicht zumute und mit einem Mal fühlte er eine Kraft in sich aufsteigen, als könnte er Bäume ausreißen. Was für ein olchiges Gefühl! Brausewein trat lächelnd ans Rednerpult. »Meine Damen und Herren!«, sagte er und breitete die Arme aus, als wollte er sein Publikum umarmen. »Sie sehen mich völlig bauchwehfrei, und außerdem habe ich ganz nebenbei noch ein superstarkes Schnellhaarwuchsmittel erfunden… Ich darf mich für Ihre Aufmerksamkeit bedanken und hoffe, meine Vorführung hat Ihnen gefallen!« Als Brausewein wieder auf seinem Platz saß, standen alle im Publikum auf und applaudierten.
    Es war große Unruhe entstanden. Alle konnten kaum glauben, was sie soeben gesehen hatten. Kongressleiter Krause trat auf die Bühne und erklärte, dass nun erst einmal Pause sei. Die Preisverleihung sollte in einer halben Stunde stattfinden.
    »Muffel-Furz-Teufel!«, sagte Olchi-Papa zu den Olchi-Kindern. »Ich habe einen olchigen Hunger. Olchi-Mama wartet bestimmt schon mit Stinkerbrühe auf uns. Lasst uns nach Hause gehen.«
    »Wollt ihr denn nicht noch zur Preisverleihung hierbleiben?«, fragte Brausewein. »Krieg ich auch einen Preis?« Mit einem Mal war Olchi-Papa wieder ein bisschen hoffnungsvoll, dass sein Gedicht vielleicht doch irgendjemandem gefallen hätte. »Nun, da würde ich mir nicht allzu große Hoffnungen machen!«, meinte Brausewein.
    Draußen in der Halle hatte man Häppchen und Getränke vorbereitet. Alle gingen hinaus, um sich ein wenig zu stärken. Brausewein wurde sofort von einer Menge Leute umringt.
    »Wann haben Sie Ihr Mittel erfunden?«, »Haben Sie schon ein Patent angemeldet?«, »Darf ich Ihre Haare mal anfassen?«, »Ist es jetzt ein Bauchwehmittel oder eher ein Haarwuchsmittel?«, »Wie fühlen Sie sich?«, »Seit wann haben Sie denn diese grüne Nase? Hat das auch etwas mit Ihrem Mittel zu tun?«
    Auch Fritzi stand neben dem Professor. Sie machte ein sorgenvolles Gesicht. Der Professor kann doch jetzt nicht seinen ganzen Kopf unter dem Schal verstecken!, überlegte sie, denn Brausewein sah mit seiner riesigen Nase und den wirren Haaren wirklich zum Fürchten aus.
    »Werden Sie jemals wieder normal aussehen?«, fragte sie leise.
    Brausewein versuchte ein Lächeln. »Na, das wollen wir doch hoffen! Aber dieses Problem lösen wir später. Es wird mir schon etwas einfallen. Trinken Sie jetzt erst mal ein Glas Sekt, Fritzi, und entspannen Sie sich!« Er ging hinüber zur Toilette und trat neugierig vor den Spiegel. Ein unbekanntes Zottelmonster glotzte ihm da entgegen. Die dicke Nase war olchigrün und auch seine Wangen und die Ohren schimmerten leicht grünlich. Brausewein zückte eine kleine Nagelschere und versuchte, sich ein paar der zotteligen Haare abzuschneiden. »Das habe ich befürchtet…«, murmelte er und steckte die Schere wieder ein. Die langen Haare ließen sich nicht abschneiden. Sie waren so hart wie Draht.
    Er knöpfte sein Hemd auf und betastete die grünliche Haut am Hals und an der Brust. Sie fühlte sich an wie Tintenfisch. Hastig drehte er den Wasserhahn auf und trank ein paar Schlucke Wasser, denn seine Kehle war wie ausgetrocknet. Dann wusch er sein erhitztes Gesicht, knöpfte sein Hemd wieder zu und ging nachdenklich zurück in die Hotelhalle. Wieder umringten ihn eine Menge Leute und stellten ihm alle möglichen und unmöglichen Fragen, und Brausewein konnte sie gar nicht alle beantworten.
    Er erzählte von seinen olchigen Experimenten und dass er seiner Assistentin Fritzi Federspiel mit ihrer Idee von den Olchis und letztendlich den Olchis selbst dieses hervorragende Bauchwehmittel zu verdanken hätte. Was die Veränderung seiner Nase und den übermäßigen Haarwuchs betraf, nun, das sei leider eine kleine Nebenwirkung, die er aber schon bald in den Griff bekommen würde. »Ich fühle mich prächtig!«, rief er. »Ich könnte schon wieder etwas essen!«
    Mit olchigem Appetit schnappte er sich zwei belegte Brötchen vom kalten Büfett und stopfte sich beide gleichzeitig in den Mund. »Schleime-Schlamm-und-Käsefuß!«, rief er und rülpste laut. »Oh, Verzeihung!«, murmelte er dann erschrocken. Was war nur los mit ihm? Das war doch sonst nicht seine Art. Eine Frau im hellen Kostüm kam auf Brausewein zu und drückte ihm ihre Visitenkarte in die Hand. Es war Frau Hansen vom Zweiten Gammelsberger Fernsehen. Sie hatte eine eigene Talkshow und war eine sehr bekannte
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