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Das fünfte Foto: Lila Zieglers fünfter Fall (German Edition)

Das fünfte Foto: Lila Zieglers fünfter Fall (German Edition)

Titel: Das fünfte Foto: Lila Zieglers fünfter Fall (German Edition)
Autoren: Lucie Flebbe
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nicht.«
    »Gott sei Dank, Herr Danner! Mir ist ja fast das Herz stehen geblieben, als ich den Alwin hab aus dem Garten kommen sehen. Ich dachte schon, jetzt ist alles aus«, schnatterte Silvia Fromm aufgeregt los, als wir endlich in das Haus der Hesskamps zurückkehrten.
    »Sie haben etwas entdeckt, nicht wahr?«, erkundigte sich Muschelsammlerin Katrin Hesskamp.
    Den aufmerksamen Nachbarinnen war nicht entgangen, dass wir die Beweismittel im Auto verstaut hatten. Neben dem mit Fleisch gefüllten Gefrierbeutel und dem Taschentuch mit Proben der rotbraunen Spuren aus der Küche, hatte Danner ein blutdurchtränktes Handtuch aus dem Keller und eine Haarbürste, die aussah, als könnte sie Bine gehören, mitgenommen.
    »Haben Sie die Blutspuren gesehen?«, wollte Katrin Hesskamp wissen.
    Der fluoreszierende Küchenboden tauchte vor meinem geistigen Auge auf. ›Blutspuren‹ war die Untertreibung des Jahres.
    »Um welche organische Substanz es sich tatsächlich handelt, können wir erst nach der genauen Analyse sagen«, wich Danner der Frage aus. »Wissen Sie etwas davon, dass Bine Kopelski kürzlich zu Geld gekommen ist?«
    Katrin Hesskamp riss die Augen auf: »Nein.«
    »Also doch!« Silvia Fromm stemmte empört die Hände in die Hüften.
    War klar. Warum meldete sie eigentlich keine eigene Detektei an und ermittelte selbst?
    »Ich hab bei Angi im Kiosk davon gehört«, berichtete die Fromm. »Angeblich hat Bine ein Auto gewonnen. Bei Penny. Und keinen Mini, sondern gleich den absoluten Superschlitten. Aber ich habe so eine Kiste nie gesehen.«
    Danners Miene blieb unbewegt, doch einen gereizten Unterton in seiner Stimme konnte er sich nicht verkneifen: »Haben Sie vielleicht noch etwas Wissenswertes für uns?«
    »Wissenswertes?« Silvia Fromm wiegte nachdenklich den roten Kopf. »Also ich weiß ja nicht, was Sie alles wissen wollen …«
    »Wer kannte Bine Kopelski gut? Mit wem hatte sie engeren Kontakt?«, half Danner ihr auf die Sprünge. »Freunde, Bekannte aus dem Job vielleicht?«
    Silvia Fromm rümpfte die knubbelige Nase: »Ich wüsste nicht, wen sie nachts beim Zeitungenaustragen getroffen haben könnte. Aber mit den Schrebergärtnern war sie natürlich viel zusammen, den Jungs aus der Fischerstraße. Die haben die Parzellen neben der vom Alwin, nicht wahr, Katrin?«
    Ich registrierte, dass Katrin Hesskamp die Augen verdrehte. »Sie kennen die Leute auch?«, hakte ich probehalber nach.
    Die junge Frau kräuselte die Nase, als hätte ich gefragt, ob sie gern an Schweißfüßen schnüffelte. »Kennen ist zu viel gesagt. Seit Anfang des Jahres haben wir auch einen Schrebergarten gepachtet. Direkt neben den Kopelskis. Wir dachten, für die Kinder wär ein Garten schön, und standen auf der Warteliste. Aber …«
    »Aber?«
    Die Frau des Polizisten seufzte: »Das Gartenstück ist ein Urwald, die Hütte eine Bruchbude und die Nachbarn konnte Matthias schon zu Schulzeiten nicht leiden.«
    »Oh«, machte ich verständnisvoll.
    »Wollte Alwin euren Garten nicht übernehmen?«, mischte Silvia Fromm wieder mit.
    Ihre jüngere Freundin nickte: »Ja, er wollte die Parzelle dazupachten. Sie liegt direkt neben seinem eigenen Garten. Aber seit Bine weg ist, hat er nicht mehr davon gesprochen. Dafür ruft mich ständig der Vereinsvorsitzende an, weil ich endlich die Hecke schneiden soll.«
    Beim Thema Gartenarbeit fielen mir wieder die erdverschmierten Schuhe in Kopelskis Flur ein.
    Danner kam mir mit seiner nächsten Frage zuvor: »Könnte Bine Kopelski nach einem Streit mit ihrem Mann bei einem Freund oder einer Freundin aus dem Schrebergarten untergekommen sein?«
    Katrin Hesskamp zog skeptisch die Augenbrauen hoch.
    »Möglich ist das«, fand Silvia Fromm. »Die meisten Gartenlauben sind ganz gut ausgestattet.«
    »Ist Ihnen aufgefallen, dass Kopelski in letzter Zeit in seinem Garten gearbeitet hat?«, tastete ich mich vorsichtig an die verschwommene Idee heran, die mir plötzlich durch den Kopf spukte. »Geschaufelt oder so?«
    Katrin Hesskamp nickte: »Natürlich, in so einem Garten ist immer etwas zu tun. Alwin hat gerade erst einen neuen Teich angelegt.«
    »O Gott!« Silvia Fromm schlug die Hände vor den Mund. Die Pausbacken der alten Frau verloren sichtlich an Farbe. »Sie glauben, er hat die arme Bine im Garten verbuddelt?!«
    Danner sah mich erstaunt an.

 
    Klick.
    Eine Elfe. Eine echte Elfe. Zeitlos schön und weise blickt sie in die Kamera. Mit dem weißen Haar einer alten Frau und himmelblauen Augen. Mit
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