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Das fremde Gesicht

Titel: Das fremde Gesicht
Autoren: Mary Higgins Clark
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und beginnend mit dem fünfzigsten Anschlag. So wie auf dem Blatt, das Sie in der Hand haben.
    Ich hab’ Eds Akten durchforstet, weil ich hoffte, daß da vielleicht noch ein paar unterschriebene Briefbögen sind, die er übersehen hatte. Das Blatt hier in Ihrer Hand hab’
    ich in Phillip Carters Schublade gefunden. Ich hab’ mir vom Schlüsseldienst einen Schlüssel machen lassen. Ich kann mir vorstellen, daß Carter das aufgehoben hat, falls er noch etwas mit Edwin Collins’ Unterschrift fabrizieren mußte.«
    »Ob Sie mir nun glauben oder nicht«, fuhr Orsini fort,
    »aber wenn ich wieder an den Morgen des neunundzwanzigsten Januar denke, als ich damals in Eds Büro gewartet hab’, da hatte ich das deutliche Gefühl, daß er erst vor kurzem dagewesen war. Die Lade von H bis O
    im Aktenschrank war herausgezogen. Ich könnte schwören, daß er in der Manning-Akte nach irgendeinem Beleg über Helene Petrovic gesucht hat.

    Während ich dort auf ihn gewartet habe, rief Catherine Collins an. Sie war in Sorge, weil Ed nicht zu Hause war.
    Sie war am Abend zuvor zu einem Klassentreffen in Hartford gewesen und hatte das Haus leer vorgefunden, als sie heimkam. Also versuchte sie es in der Firma, um zu sehen, ob wir etwas von ihm gehört hätten. Ich erzählte ihr, daß ich am Vorabend mit ihm telefoniert hatte, als er auf der Auffahrt zur Tappan Zee Bridge war. Zu dieser Zeit wußte ich noch nichts von dem Unglück. Sie war es, die auf die Idee kam, daß Ed womöglich dem Unfall zum Opfer gefallen war.«
    »Ich war mir natürlich klar darüber, daß das möglich war«, berichtete Victor weiter. »Das letzte, was Ed zu mir sagte, war, daß die Auffahrt vereist war, und wir wissen ja, daß der Unfall nicht einmal eine Minute später passiert ist.
    Nach meinem Gespräch mit Catherine versuchte ich Phillip anzurufen. Seine Leitung war besetzt, und da er nur zehn Minuten vom Büro weg wohnt, fuhr ich zu seinem Haus. Ich hatte mir in etwa vorgestellt, daß wir zu der Brücke fahren und nachsehen, ob sie Opfer aus dem Wasser ziehen.
    Als ich ankam, war Phillip in der Garage und stieg gerade in seinen Wagen. Sein Jeep war ebenfalls da. Ich weiß noch, daß er betonte, er habe den Jeep vom Land hergebracht, um ihn zur Inspektion zu bringen. Ich wußte ja, daß er einen Jeep besaß, mit dem er gewöhnlich auf dem Land herumfuhr. Er fuhr dann mit seiner Limousine hinaus und wechselte dort die Wagen.
    Damals hab’ ich mir nichts Besonderes dabei gedacht.
    Aber letzte Woche hab’ ich mir folgendes überlegt: Falls Ed nicht in den Unfall verwickelt war, sondern zum Büro gefahren ist und dort etwas gefunden hat, was ihn veranlaßte, zu Carter nach Hause zu fahren, dann muß das, was immer mit ihm passiert ist, dort passiert sein. Carter könnte Ed in seinem eigenen Wagen weggebracht und das Auto dann irgendwo versteckt haben. Ed hat immer erzählt, daß Phillip eine Menge Grundstücke auf dem Land besitzt.«
    Orsini musterte die unergründlichen Mienen seiner Befrager. Ich habe das, was ich tun mußte, getan, dachte er. Wenn sie mir nicht glauben, habe ich es wenigstens versucht.
    Dwyer schien völlig unbeeindruckt. »Das hilft uns vielleicht weiter. Danke, Mr. Orsini. Sie hören noch von uns.«
    Nachdem Orsini gegangen war, sagte der Staatsanwalt zu Weiss und Marron: »Es paßt. Und es erklärt die Ergebnisse aus dem Labor.« Sie hatten gerade erfahren, daß man bei der Untersuchung von Edwin Collins’ Wagen Blutspuren im Kofferraum gefunden hatte.

    59
    Es war kurz vor vier Uhr, als Mac seine letzte Besorgung erledigte und sich auf den Heimweg machte. Er war zum Friseur gegangen, hatte die Sachen von der Reinigung abgeholt und im Supermarkt eingekauft. Mrs. Dileo würde vielleicht am Montag noch nicht von ihrem Vater zurück sein, um die üblichen Einkäufe zu machen.
    Mac fühlte sich gut. Kyle war richtig glücklich darüber gewesen, daß er bei Meg bleiben konnte. Für Kyle würde es bestimmt keine Belastung bedeuten, wenn es Mac gelang, die Gefühle, die Meg einst für ihn gehegt hatte, neu zu entfachen. Meggie, du hast keine Chance, schwor sich Mac. Du wirst mir nicht wieder entkommen.
    Es war ein kalter, verhangener Tag, aber Mac verschwendete keinen Gedanken an das Wetter, als er in die Bayberry Road einbog. Er dachte an Megs hoffnungsvolles Gesicht, als sie über Helene Petrovics Verbindung zu Dr.
    Williams sprachen und über die
    Möglichkeit, daß Victor Orsini den Namen von Edwin auf dem Empfehlungsbrief gefälscht
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