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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons
Autoren: Thea Harrison
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Chloe in ihrem Zimmer kichern.
    »Jetzt will ich, dass du ein Hündchen bist«, sagte Chloe.
    Eine männliche Stimme sagte: »Aber im Augenblick bin ich eine Katze.«
    Grace kannte diese Stimme. Sie kannte sie erst seit Kurzem, aber sie würde sie nie wieder vergessen. Es war die Stimme vom Fluch ihrer Existenz, sie war tief und klar und von einer Reinheit, die ihr irgendwie in der Seele wehtat. Und in ihr lag die Kraft eines Zyklons.
    Sie gehörte zu einem Wesen, dessen stürmische Ankunft auf ihrer Türschwelle der Auseinandersetzung und der Gewalt vorausgegangen war.
    Und dem Töten.
    Und dieses Wesen unterhielt sich gerade mit ihren Kindern.
    Noch ehe ihr recht bewusst war, was sie tat, war sie von der Couch gesprungen und rannte den Flur entlang.
    Chloe sagte: »Ich will auf dem Hündchen reiten.«
    »Was du möchtest, hieße dann wohl Pferd«, sagte der Fluch.
    Max kreischte. Der fröhliche Laut stieg so hoch an, dass er Glas zerspringen lassen konnte.
    Ein scharfer Schmerz durchzuckte ihr Bein. Als es gerade unter ihr nachzugeben drohte, erreichte Grace das Kinderzimmer und hielt sich am Türrahmen fest.
    Max stand in seinem Bettchen. Zwar konnte er noch nicht allein laufen, aber wenn er sich an etwas hochzog, konnte er stehen. Er wippte auf und ab, und das einzelne, dunkelbraune Haarbüschel auf seinem Kopf wackelte. Von einem Ohr zum anderen grinsend beobachtete er Chloe, die mit einer schwarzen Katze auf dem Boden saß.
    Die Katze musste der Fluch ihrer Existenz sein. Der Dschinn. Khalil Irgendwas-Wichtiges. Äußerlich sah er aus wie eine normale, ziemlich große Katze, vielleicht zehn Kilo schwer. Aber vor ihrem geistigen Auge zeigte sich eine gewaltige, rauchige, gefährliche Kraft.
    Die Katze sagte: »Für jemanden, der so klein ist, machst du einen ganz schönen Lärm.«
    Chloe packte die Katze am Schwanz und zerrte daran. »Hündchen!«, kreischte Chloe. »Hündchen! Hündchen!«
    »Das ist mein Schwanz«, bemerkte die Katze.
    Das kleine Mädchen stach ihr mit seinem drallen Finger in das haarige Gesicht.
    »Und jetzt hast du eines meiner Augen entdeckt. Oh, sieh nur, du hast auch das andere gefunden. Ich glaube, du hast deine Tante aufgeweckt. Ich habe dir gesagt, wir sollen leise sein.«
    Die drei wandten sich zu Grace um, die wie erstarrt dastand. Zwei entzückte Kinder und etwas, das wie eine gewöhnliche schwarze Katze aussah, aber in Wirklichkeit ein fremdes, unendlich gefährliches Wesen mit enormer magischer Energie war.
    »Sieh nur, Gracie!«, sagte Chloe. »Das ist die Hündchen-Katze. Du hast gesagt, wir dürfen sie behalten.«
    Die seltsamen, irgendwie falschen Augen des Katers zogen sich zusammen. »Hast du das?«, fragte er. Sein dreieckiges Gesicht sah eindeutig unfreundlich aus, und seine Schnurrhaare standen schief. »Mir hast du vorhin aber etwas anderes gesagt.«
    Grace stürzte sich auf den Kater, um ihn sich zu schnappen, und er ließ es geschehen. Sein Körper hing schlaff in ihren Armen, ganz wie es bei einer echten Katze der Fall wäre. »Ich hatte keine Ahnung, dass du diese Hündchen-Katze meinst, Chloe«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Das ändert alles.«
    »Welche andere Hündchen-Katze hätte sie denn gemeint haben können?«, fragte der Kater. »Hier laufen nicht gerade unzählige davon herum.«
    Grace knurrte Chloe an: »Du bleibst hier.«
    Heulend kam Chloe auf die Füße. »Aber ich will mit ihm spielen!«
    Grace sah das kleine Mädchen an. »Junge Dame, ich habe gesagt, du bleibst hier.«
    Etwas in ihrer Miene musste deutlich gemacht haben, dass sie es ernst meinte, denn Chloe trat gegen ihre Spielsachen, die auf dem Boden herumlagen. »Nie darf ich machen, was Spaß macht. Ich werde nie wieder hier wohnen.«
    »Gut«, brachte Grace zwischen den Zähnen hervor. »Mach einfach nur, was ich dir sage.«
    Sie humpelte aus dem Zimmer. Eindeutig nicht erfreut über die jüngsten Ereignisse, stieß Max einen Schrei aus. Chloe rief: »Abscheulich! Es ist MEINE Hündchen-Katze! Ich habe sie zuerst gefunden. Du bist nicht fair! Ich hasse euch alle!«
    Grace zischte den Dämon an: »Vielen Dank. Ganz herzlichen Dank dafür. Was gerade passiert ist, ist so daneben! Was zum Teufel hast du überhaupt für ein Problem? Hast du denn überhaupt keinen Verstand?«
    »Du bist noch genauso unverschämt und respektlos wie heute Morgen«, sagte der Dschinn mit kühler Stimme.
    Während sie durch den Flur gingen, wurde der Kater immer größer, bis das Gewicht auf Grace’ Armen mit
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