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Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Titel: Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1
Autoren: Arena
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kletterten der Reihe nach hinaus, was in den Raumanzügen einigermaßen umständlich war, fast noch umständlicher, als es gewesen war, hineinzuklettern. Dann standen sie da, sahen sich um, schauten zu dem ebenmäßigen, dunklen Ringwall hoch, schauten auf dem Tafelberg umher. Carl schubberte mit den Stiefeln auf dem Boden. Ganz normaler, grauschwarzer Fels, bedeckt von einer dünnen Sandschicht. Und es lagen auffallend weniger Steine herum als bei ihnen zu Hause, im Einflussbereich der Vulkane.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Ronny.
    »Von hier aus sieht man überhaupt nichts mehr von dem Löwengesicht«, stellte Ariana fest. »Ehrlich gesagt, sieht von hier aus alles ziemlich belanglos aus.«
    »Der Lichtpunkt auf dem Artefakt ist beim rechten Nasenloch«, erinnerte Elinn und deutete auf einen dunklen Fleck in ein paar hundert Metern Entfernung. Sie waren bei der Landung daran vorbeigeschrammt, die Spuren sah man überdeutlich. »Lasst uns dort hingehen. Das ist bestimmt der Eingang in die Stadt der Marsianer.«
    »Ich ess meinen Raumhelm, wenn wir hier eine Stadt der Marsianer finden«, versprach Ariana.
    Falls dies tatsächlich der Eingang in die Stadt der Marsianer war, dann hatten die Marsianer eine reichlich merkwürdige Vorstellung von Stadteingängen. Was die Kinder sahen, war ein etwa zehn Meter durchmessendes Loch im Felsboden, das aussah wie hineingestanzt, und in dem Loch, keinen halben Meter unter dem Niveau der Umgebung, eine glatte Fläche, die aus schwarzem Glas zu bestehen schien. Sie knieten sich am Rand des Lochs hin und langten hinunter: Die Masse war hart und glatt, und wenn man mit der Faust darauf schlug, gab es kein nennenswertes Geräusch. Ungefähr so, als klopfe man auf massiven Fels.
    »Hmm«, machte Elinn. Sie klang etwas konsterniert.
    »Auf der Fläche liegt praktisch kein Staub«, stellte Ariana fest. Sie hüpfte hinunter und kniete sich hin, um die dunkle, leicht schimmernde Masse aus der Nähe in Augenschein zu nehmen. »Eigentlich überhaupt kein Staub und kein Sand. Als wäre heute früh die Putzkolonne da gewesen.«
    Sie folgten ihr. Die dunkle Masse war so glatt, dass man darauf herumrutschen konnte, was sie auch eine Weile mit Begeisterung taten.
    Dann blieb Carl abrupt stehen und sah sich um. »Und?«, stellte er die Frage, die gestellt werden musste. »Was heißt das nun? Was haben wir hier gefunden?«
    Es klopfte an der Tür zu Yin Chis schmalem Büro, und ehe der Leiter der Marsstation antworten konnte, streckte Maxwell Lung schon den Kopf herein. »Kann ich Ihnen einmal etwas Interessantes zeigen?«, fragte er in seinem unangenehm harten Chinesisch.
    Yin Chi bat ihn mit einer Handbewegung herein. Sein Blick streifte die Uhr dabei. Inzwischen mussten die Kinder ihr Ziel erreicht haben. Er hätte etwas darum gegeben, wenn er hätte dabei sein können. »Was gibt es?«
    Maxwell Lung setzte sich auf den Besucherstuhl und legte eine dünne Mappe vor sich auf Yin Chis Schreibtisch. Er zog ein großformatiges Foto hervor, einen neuen Abzug des Bildes, das den Löwenkopf zeigte. »Carl hat uns doch erzählt, dass sie die Marskarte nach der Formation durchsucht, aber nichts gefunden hätten«, begann er. »Ich habe mir zuerst nichts dabei gedacht, weil wir das ja gewöhnt sind. Die offizielle Marskarte beruht auf den Aufnahmen der Satelliten, und die sind nun mal, wie sie sind. Sie zeigen eine Menge interessante Dinge nicht.«
    »Ja«, nickte Yin Chi. »Das war einer der Gründe, warum wir das Marsflugzeug mitgebracht haben.«
    »Genau. Aber ich habe mir das Bild noch einmal genau angesehen, und dann kam es mir doch ein wenig seltsam vor. Denn schauen Sie, ringsum ist nur eine ziemlich langweilige Hochebene. Ein paar Einschlagkrater von Meteoriten, eine Menge Risse im Gestein, ansonsten flaches Land. Der Löwenkopf muss von weither sichtbar sein. Er muss geradezu eine Landmarke darstellen. Und er ist ziemlich groß. Eigentlich müsste er auf den offiziellen Karten sichtbar sein, und zwar mehr als deutlich.« Er zog einen anderen Abzug heraus, der das gleiche Format hatte, und legte ihn daneben. »Ist er aber nicht.«
    »Ah«, machte Yin Chi und beugte sich darüber. In der Tat. Da, wo auf dem Foto des Marsflugzeugs das Löwengesicht zu sehen war, zeigte die hoch gerechnete Vergrößerung der Satellitenaufnahme nur flache Einöde.
    »Ich habe den Kartenausschnitt sicherheitshalber direkt aus einer Datenbank auf der Erde angefordert.«
    »Ich verstehe.« Am unteren Bildrand
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