Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Titel: Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
zu können – man sagte ihm nach, dass er das tatsächlich konnte –, und in die Zukunft sehen konnte er außerdem – auch eine nützliche Fähigkeit für einen ehrgeizigen Politiker –, denn er sagte beziehungsweise hatte vor sechs Minuten in seinem Büro auf der Erde gesagt: »Nach diesen Ereignissen denkt selbstverständlich niemand mehr auch nur im Traum daran, Sie zur Erde zurückzuholen. Im Gegenteil, Tom, man sieht Sie im Grunde als den eigentlichen Entdecker der Türme. Niemand würde es wagen, Ihnen Ihren Posten streitig zu machen. Auf ausdrücklichen Wunsch des Präsidenten darf ich Ihnen deswegen hiermit mitteilen, dass Ihre Ernennung zum Statthalter um weitere sechs Jahre verlängert wird. Auch Ihre Bezüge werden wir angemessen erhöhen, aber das besprechen wir ein andermal. Jedenfalls, meinen herzlichen Glückwunsch.«
    »Sechs Jahre?«, ächzte Pigrato fassungslos. Noch mal sechs Jahre auf diesem kalten, staubigen, trostlosen Planeten? Noch mal sechs Jahre unter diesen verrückten Siedlern? Das durfte einfach nicht wahr sein.
    »Übermorgen startet die BUZZ ALDRIN zum Mars, mit einer ganzen Herde Wissenschaftler und ihren Spielzeugen an Bord«, fuhr der Senator gut gelaunt fort. Er musste es ja auch nicht in dieser ewigen staubigen Kälte aushalten. »Sicher haben Sie schon von der BUZZ ALDRIN gehört – eines der ersten Schiffe mit dem neuen Fusionsantrieb. Klein, aber sagenhaft schnell. Die BUZZ wird noch vor den beiden Transportern ankommen, stellen Sie sich vor.« Er schmunzelte ein wenig. »Was meinen Sie? Können Sie es einrichten, die Transportschiffe mit einer Ladung echt marsianischem Kaffba zurückzuschicken? Dann fliegen sie wenigstens nicht ganz leer. Und was man so hört, soll dieser Kaffba ja wirklich eine ganz einzigartige Spezialität sein…«
    »Wisst ihr, was ich gehört habe?«, fragte Dr. DeJones augenzwinkernd. »Wer noch mit der BUZZ ALDRIN kommt? Das erratet ihr nie.«
    Die Kinder sahen sich an. Die letzten Tage waren eine nicht endende Kette von Überraschungen gewesen. Nicht nur, dass sie die Türme entdeckt hatten. Nicht nur, dass sie nach ihrer Rückkehr gefeiert worden waren, nicht ausgeschimpft und bestraft, wie sie es erwartet hatten. Nicht nur, dass der Internationale Verband der Motorflieger Ronny die Ehrenmitgliedschaft angetragen hatte für seine Leistung, das Marsflugzeug so hervorragend geflogen zu haben. Nicht nur, dass die Regierung die Fortführung und den Ausbau der Marssiedlung beschlossen und verkündet hatte und sich danach auf der Plaza eine Art Dauerfest entwickelt hatte, das gar nicht mehr aufhören wollte. Nicht nur, dass nun so gut wie feststand, dass die Türme von außerirdischen, unbekannten Intelligenzen erbaut worden waren, Elinn seither die große Heldin war und ihre Artefakte unter den besten Mikroskopen quasi Atom für Atom untersucht wurden. Nun auch noch das.
    »Drei Träger des zehnten Dan?«, riet Ariana.
    »Nein«, erwiderte ihr Vater grinsend.
    »Michael Visilakis?«, versuchte es Carl.
    »Nein«, antwortete Dr. DeJones und runzelte die Stirn. »Wer ist denn das? Ach so, dieser Journalist.«
    »Ein richtiger Pilot, um das Marsflugzeug zurückzufliegen?«, mutmaßte Ronny.
    »Auch nein«, grinste der Arzt. »Ich wusste doch, dass ihr nicht draufkommt. Nie im Leben.«
    Elinn dachte fürchterlich nach, sagte aber schließlich: »Keine Ahnung.«
    »Nun sag schon«, rief Ariana und boxte ihren Vater ausgelassen gegen den Oberarm.
    Der rieb sich die Stelle und verzog das Gesicht. »Pass auf. Ich kann mir keinen Knochenbruch selber schienen.«
    »Wir erraten es nicht«, gab seine Tochter zu und schnitt wilde Grimassen. »Du hast gewonnen. Und nun sag’s endlich.«
    Dr. DeJones winkte ihnen, die Köpfe zusammenzustecken. »Ihr dürft niemandem verraten, dass ihr es von mir wisst«, flüsterte er. »Ich habe einen Ruf zu verlieren, denkt daran. Aber diese Neuigkeit, dachte ich, ist es wert. Mit der BUZZ ALDRIN kommt…«
    »Ja?«, hauchten die Marskinder erwartungsvoll.
    »Pigratos Familie. Seine Frau«, grinste Dr. DeJones, »und sein Sohn.«
    »Was?!«, schrien alle durcheinander. »Der hat einen Sohn?!«
    Arianas Vater nickte grinsend. »Ich hab nicht rausbekommen, wie er heißt, aber er muss in eurem Alter sein.«
    »Und der kommt hierher?«, fragte Carl noch mal, als sei er plötzlich schwer von Begriff.
    »Und wir müssen uns womöglich mit dem abgeben?«, rief Ronny aus.
    »Auweia«, sagte Ariana und verdrehte die Augen, »das kann was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher