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Das Ferienhaus der Liebe

Das Ferienhaus der Liebe

Titel: Das Ferienhaus der Liebe
Autoren: Jessica Hart
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gemustert, aber es war und blieb ein Anzug. Warum setzte Simon sich nicht auch noch eine Melone auf und klemmte sich einen zusammengerollten Regenschirm unter den Arm, wenn er typisch britisch wirken wollte?
    Plötzlich hörte man das Lachen und Plaudern der Gäste so viel lauter, als hätte jemand die Tür zum Salon geöffnet. “Hör mal, Simon, ich muss an die Arbeit zurück”, erklärte Polly. “Mrs. Sterne wird fuchsteufelswild, wenn sie mich ertappt, wie ich hier stehe und mit dir rede. Tut mir Leid, dass du den Umweg gemacht hast, nur um mich zu sehen. Mir geht es gut, ehrlich! Morgen rufe ich Mom und Dad an und sage ihnen, sie brauchen sich nicht länger Sorgen um mich zu machen.”
    Statt sich nun zu verabschieden, kam Simon ungefragt in die Diele.
    “Ich habe mir am Flughafen einen Wagen gemietet und bin direkt hierher gefahren, deshalb könnte ich jetzt eine kleine Pause vertragen.
    Darf ich nicht wenigstens kurz bleiben?”
    “Nein!” sagte Polly besorgt. Martine Sterne würde jetzt jeden Moment nachsehen kommen, wer geklingelt hatte, und dann würde sie ihr, Polly, Pflichtvergessenheit vorwerfen und sie mit dem üblichen Fingerschnippen an die Arbeit zurückschicken.
    “Ich würde dich ja gern hereinbitten”, fügte sie schnell hinzu, als Simon sie überrascht ansah, “aber ich habe heute Abend einfach keine Zeit für dich. Die Sternes geben eine Party, wie du wahrscheinlich hörst, und ich muss arbeiten.”
    “Kümmer dich nicht um mich”, erwiderte er beiläufig. “Ich mische mich einfach unter die Gäste und sehe mir mal die tollen Leute an, die dich so faszinieren.”
    Wie gelähmt sah Polly ihm entsetzt hinterher, als er zum Salon ging, dann lief sie ihm nach und packte ihn am Arm. “Was machst du, Simon?” fragte sie mit gedämpfter Stimme, obwohl sie ihn am liebsten angeschrien hätte. “Du kannst da nicht reingehen!”
    “Warum nicht?” Seine grauen, Augen glitzerten spöttisch.
    Ach so, er erlaubt sich mal wieder einen Spaß mit mir, dachte Polly erbost. “Weil du nicht eingeladen bist”, erklärte sie, mühsam beherrscht.
    “Das ist den Gästen bestimmt egal”, meinte Simon und lauschte.
    “Hör doch mal, es klingt, als wären sie schon ganz schön in Fahrt.”
    Unaufhaltsam ging er weiter zur Salontür, anscheinend ohne zu merken, dass Polly sich an ihn klammerte.
    “Ein Gast mehr oder weniger fällt sicher nicht auf, oder?”
    “Simon, bitte hör auf, mir Schwierigkeiten zu machen.” Sie versuchte verzweifelt, ihn zurück zur Haustür zu ziehen, aber er war stärker, als sie vermutet hatte.
    Zu ihrer großen Erleichterung zögerte er vor der Salontür kurz, und Polly nutzte die Gelegenheit, um ihn herumzudrehen und zur Haustür zu führen. “Ich weiß nicht, was für ein Spielchen du treibst, aber ich finde es gar nicht komisch”, sagte sie missmutig. “Martine wird mir den Kopf abreißen, wenn sie dich hier entdeckt.”
    Vor der Eingangstür beging sie den taktischen Fehler, Simon loszulassen, um die Tür zu öffnen, und sofort kehrte er um und ging zum Salon zurück.
    “Was soll es deinen Arbeitgebern groß ausmachen, wenn du einen Freund zu ihrer Party einlädst?” fragte Simon provozierend. “Du brauchst dich doch meinetwegen nicht zu schämen, oder?”
    “Nein, aber du kennst die Sternes nicht. Sie sind waschechte Snobs”, erwiderte Polly atemlos, während sie ihn erneut zur Haustür zog. “Würdest du jetzt bitte endlich gehen?”
    “Polly!” ertönte plötzlich Martine Sternes Stimme. Sie klang schockiert.
    Jetzt haben wir den Schlamassel! dachte Polly und wandte sich rasch um, ohne Simon loszulassen.
    “Da siehst du, was du angerichtet hast”, flüsterte sie, während Martine wütend näher kam. “Wenn du nicht willst, dass ich meinem Vater erzähle, du hättest mich den Job hier gekostet, dann tu so, als wärst du ein völlig Fremder für mich”, fügte sie erbost hinzu. “Wenn Mrs. Sterne glaubt, ich würde einen ungebetenen Gast loszuwerden versuchen, lässt sie mir das sicher durchgehen. Falls du aber durchblicken lässt, dass wir beide uns kennen, verzeihe ich dir das nie!”
    “Was tun Sie denn da, Polly?” fragte Martine scharf.
    Polly wollte ihr gerade die Geschichte von dem ungebetenen Gast auftischen, da fügte Martine hinzu: “Lassen Sie Mr. Taverner sofort los!”
    Entgeistert sah Polly sie an und öffnete unwillkürlich die Lippen.
    “Vorsicht, dir fliegen gleich die Mücken in den Mund!” sagte Simon leise zu Polly und
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