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Das Feenorakel

Titel: Das Feenorakel
Autoren: Jeanine Krock
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noch besser in den Griff bekommen, und dem Tod bist du heute dank unseres genialen Vengadors Julen mindestens einmal von der Schippe gesprungen.»
    «So ist das also!» Der abfällige Tonfall, mit dem er über Julen gesprochen hatte, gefiel ihr überhaupt nicht. «Und woher, bitteschön, weißt du von dem Traum?»
    «Julen hat uns natürlich davon berichtet. Willst du den Rest hören?»
    Das war wirklich der unfreundlichste Mensch ... Dunkelelf ... was auch immer, den Alva sich vorstellen konnte. «Wieso natürlich ?», sagte sie schneidend und wollte sich schon Julen zuwenden, um eine Erklärung einzufordern, da sickerten Ashers andere Worte ein. «Welchen Rest?» War Julen womöglich der zweite Beobachter beim Orakel gewesen, den sie mehr geahnt als gesehen hatte? Immerhin hatten sie bereits ganz zu Anfang erotische Träume geteilt, warum also nicht auch einen schlafwandlerischen Besuch bei einem Feenorakel ? Inzwischen hielt sie alles für möglich.
    «Die Koordinaten.» Als Asher sah, dass sie ihn nicht verstand, fügte er gelangweilt hinzu: «Ich meine Zeit und Ort des Ereignisses. Das Orakel hält sich mit genauen Angaben üblicherweise zurück, ohne geheimnisvolle Andeutungen wäre es ja auch kein Orakel.» Überraschend lachte er auf, was mehr wie ein Bellen klang. «Aber irgendjemand redet immer: Auf magischem Boden unter den Augen des Lichtgottes und seiner roten Schwester soll es sich entscheiden. Das ist heute. Deshalb ist es mir unbegreiflich, dass er keine besseren Vorkehrungen getroffen hat, um deine Sicherheit zu gewährleisten.»
    Der ist nicht nur arrogant, sondern auch noch pompös. Alva hasste ihn und machte aus ihren Gedanken kein Geheimnis. Sollten es nur alle hören .
    Nuriya zwinkerte ihr zu.
    Von alldem vollkommen unbeeindruckt musterte er Julen, und es war offensichtlich, dass ihn die Nachlässigkeit des jungen Vengadors auf eine hässliche Art befriedigte. Als wollte er sagen: Habe ich es doch gleich gewusst, dass du versagst!
    Julen presste seine Kiefer aufeinander und sagte nichts. Sein Blick allerdings sprach Bände. Er hätte Asher am liebsten den Hals umgedreht.
    Bevor die Situation weiter eskalierte, griff Kieran ein. Er legte Julen eine Hand auf die Schulter. «Dein Job ist erledigt, mach Urlaub oder sonst irgendetwas.»
    «Und was ist mit dem ... Zwischenfall ?» Fassungslos schüttelte er Kierans Hand ab.
    «Davon weiß ich nichts, der Auftrag war inoffiziell. Das geht niemanden etwas an.»
    Julen wirkte im ersten Augenblick erleichtert, doch dann sah er besorgt in die Runde. Es gab eine Menge Zeugen für Kierans Worte.
    Der lachte nur kurz auf. «Du glaubst doch nicht, dass sie uns hören können?» Wahrscheinlich hätte er noch viel mehr gesagt, aber sein Blick fiel auf Alva, als erinnere er sich plötzlich wieder an ihre Gegenwart. «Den Rest besprechen wir später, privat!» Dann wandte er sich unmittelbar an sie. «An dich hätte ich allerdings noch Fragen und ich kann mir vorstellen, dass es ein paar Dinge gibt, die du von uns wissen möchtest. Wenn es dir recht ist, verbringst du die nächsten Tage bei Nuriya und mir. Danach kannst du entscheiden, wie dein Leben weitergehen soll.»
    Wer hätte gedacht, dass er auch höflich sein kann? Ehe sie es sich versah, war ihr dieser Gedanke unkontrolliert entschlüpft.
    Kieran lachte laut auf und zum ersten Mal sah sie, dass sich hinter der Fassade von Unnahbarkeit und Strenge ein außerordentlich attraktiver Mann verbarg. Neben sich hörte sie Julens Grollen. Die Götter mögen mich vor eifersüchtigen Vampiren schützen , sandte sie als Stoßgebet gen Himmel und sagte dann lächelnd: «Ich komme mit ... unter einer Bedingung.»
    «Und die wäre?»
    «Julen wird nicht in den Urlaub verbannt und ich darf ihn sehen, wann immer ich möchte. Außerdem habe ich einen Job und muss in drei Tagen wieder auf der Bühne stehen.»
    Sie hätte schwören können, dass dieser unmögliche Kieran Julen zuzwinkerte, bevor er ihr die Hand reichte.
    «Das waren zwei Bedingungen.» Sein Tonfall veränderte sich leicht und die anderen sahen neugierig zu ihr hinüber. «Einverstanden!»
    Asher klappte das Buch zu und erhob sich. «Endlich. Erik, an die Arbeit. Es gibt einiges aufzuräumen. Julen, du wirst mir zeigen, wo du dein unfreiwilliges Abendessen aufbewahrt hast. Und wo ich diesen unwürdigen Bruder finde», fügte er mit einem strengen Blick in Alvas Richtung hinzu.
    «Tut ihm nichts, er ist krank.»
    «Ja, ja! Und nun los!» Asher behandelte Erik
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