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Das Feenorakel

Titel: Das Feenorakel
Autoren: Jeanine Krock
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die Verbrecher sie nun in Ruhe lassen?
    Mit dem Daumen fuhr Julen sanft über ihre Wangen. «Deinen Bruder und dich haben sie längst vergessen.»
    «Wie praktisch!» Plötzlich überkam Alva eine große Furcht. «Ich will aber nichts vergessen!»
    «Wirklich?»
    «Natürlich nicht! Glaubst du, ich wollte auch nur eine Sekunde von dem vergessen, was zwischen uns ...» Sie verstummte.
    Julen sank vor ihr auf die Knie und hielt nun ihre linke Hand, während er den Ring des Silberschmieds aus der Tasche zog. «Alva, Geliebte, möchtest du meine Gefährtin sein?»
    Vor Überraschung fiel ihr im ersten Augenblick nichts Besseres ein, als zu nicken. «Aber Ralph ..., also der Schmied hat mich vor dem Ring gewarnt», sagte sie schließlich stockend. Zu viele Gedanken flogen gleichzeitig durch ihren Kopf. «Ich ... ich möchte nie mehr ohne dich sein. Das weißt du.»
    Er stand auf und setzte sich wieder neben sie. Ihre Hand ließ er dabei nicht los. «Du willst kein Vampir werden.» Den Ring hielt er noch in der Hand.
    «Auf keinen Fall!» Erschrocken sah sie ihn an, doch sein Gesicht zeigte keinerlei Regung. Aus Angst, er könne sie falsch verstanden haben, sprach sie hastig weiter. «Ich meine, ich will dich nicht verletzen oder so. Jeder hat seinen eigenen Lebensstil ...» Ich rede dummes Zeug , ermahnte sie sich, holte tief Luft und blickte gerade in Julens Augen. «Aglaopheme sagt, es ist auch nicht notwendig, weil wir beide von einer Sirene abstammen und deshalb auch nach Art unserer Mütter zusammenleben können.» Verflixt! An diese neue Verwandtschaft musste sie sich erst gewöhnen. Der Hoffnungsschimmer, der sein Gesicht zum Strahlen brachte, gab ihr Mut. Sie wünschte sich nichts mehr, als dass er sie annehmen würde, wie sie war. «Ich habe mich früher nach der Dunkelheit gesehnt.» Sie dachte an das düstere Zimmer in ihrem Elternhaus und wäre bei der Erinnerung an ihre eigenwillige Dekoration am liebsten im Erdboden versunken. «Mit dir ist sie auf eine Weise in mein Leben eingezogen, wie ich es mir niemals hätte träumen lassen.» Liebevoll schmiegte sie sich an ihn. «Du weißt, ich wünsche mir nichts mehr, als den Rest meines Lebens glücklich mit dir zu verbringen ...»
    «Aber?» Nur ein kaum sichtbares Beben seiner Hände verriet, wie angespannt Julen auf ihre Antwort wartete.
    Es war nicht mehr als ein Flüstern, als sie endlich weitersprach. «Aber ich möchte kein Vampir sein.»
    Behutsam steckt er ihr den Ring an den Finger. Ich liebe dich, wie du bist!
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