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Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Titel: Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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Lassen Sie Ihren kleinen Tyrannen links liegen, fahren Sie in Ihren Aktivitäten und Gesprächen ohne ihn fort. Bestimmt macht ihn das noch wütender, doch bald merkt er, dass er so nicht weiterkommt. Beachten Sie ihn erst wieder, wenn er sich »normal« verhält.
Bleiben Sie bei alledem ruhig und sachlich. Werden Sie trotzdem mal laut, entschuldigen Sie sich bei Ihrem Kind. Schließlich sind Sie kein Erziehungsroboter, sondern auch nur ein Mensch.
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Überfordert – unterfordert?
    Zwischen Töpfern, Kreativkurs und Musikalischer Früherziehung bleibt vielen Kids heute kaum Zeit zum Spielen und zum Verarbeiten des Erlebten. Je nach Temperament igeln sie sich überfordert ein oder nerven überdreht ihre Umwelt. Oft sind auch Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Bauch- oder Kopfschmerzen die Folge. Auf der anderen Seite fehlt es Kindern, die von ihren Eltern überbehütet werden oder deren Eltern sich aus Zeitmangel oder Unkenntnis zu wenig mit ihnen beschäftigen, an Anregungen für ihre Entwicklung. Unterfordert hungern sie nach neuem »Futter« für ihren Geist. Bekommen sie es nicht, resignieren sie und verkümmern, oder sie lehnen sich auf. Jedes Extrem schadet Kindern. Die Kunst ist es, den goldenen Mittelweg zu finden. Das Gehirn wird in den ersten zehn Lebensjahren entscheidend geprägt – wer sich in dieser Zeit mit vielen verschiedenen Dingen auseinandersetzt, dem fällt später das Lernen leichter. Eine Förderung schon im Vorschulalter ist daher durchaus sinnvoll. Doch wie sie genau aussehen soll, dafür kann es keine generellen Empfehlungen geben. Schließlich hat jedes Kind seine ganz persönlichen Interessen, Stärken, Schwächen sowie Grenzen der Belastbarkeit. Hat Ihr Sprössling nur mal einen schlechten Tag, ist das noch kein Grund, aus einem angefangenen Kurs ganz auszusteigen. Doch wenn Kids ständig keine Lust zu etwas haben, sollten Sie sie nicht dazu zwingen. Der Spaß sollte nie auf der Strecke bleiben.
    HAND AUFS HERZ
Drängen Sie Ihr Kind vielleicht in etwas hinein, wovon Sie früher selbst geträumt haben? Wollten Sie ein großer Fußballspieler werden? Oder eine gefeierte Balletttänzerin? In Ordnung. Aber lassen Sie Ihrem Kind seine eigenen Träume.
Brauchen Sie die Aktivitäten Ihres Kindes für soziale Kontakte? Dann suchen Sie lieber einen Gymnastik- oder Aquarellkurs für sich selbst. Das schont Ihr Kind und bringt Ihnen selbst letztlich mehr.
Fördern statt (über)fordern
Überprüfen Sie kritisch Ihre eigenen Ansprüche. Es geht einzig und allein um die Bedürfnisse und Interessen Ihres Kindes.
Machen Sie sich frei von »Regeln« darüber, was Kinder angeblich lernen sollten. Suchen Sie heraus, was zu Ihrem Kind passt.
Machen Sie Ihrem Kind spielerisch unterschiedliche Angebote: Malt und bastelt es gern und vollendet seine Werke auch? Singt es Lieder mit? Wird es durch viel Bewegung ausgeglichener? Ist es eine Wasserratte? Hat es Ballgefühl? Liebt es Ponys und Pferde?
Schnuppern Sie in Gruppen, Kurse, Vereine hinein. In die engere Wahl kommt nur, was Ihrem Kind wirklich Spaß macht.
Sorgen Sie für viele Anregungen im Alltag (auch mit Töpfen und Dosen lässt sich Musik machen). Geben Sie Ihrem Kind zu Hause die Möglichkeit zum Basteln, Werken, Experimentieren mit unterschiedlichen Materialien und einfachen Werkzeugen. Je älter Ihr Kind ist, desto mehr sollten Sie es allein tun lassen.
Lesen Sie viel zusammen und regelmäßig vor. Beziehen Sie Ihr Kind ein, fragen Sie nach, lassen Sie es Figuren auf Bildern suchen, nacherzählen. Auch anspruchsvollere Texte versteht es so.
Sorgen Sie für Ruhephasen. Nur so kann Ihr Kind das, was es erfahren und gelernt hat, nachhaltig verarbeiten. Lassen Sie es Dinge ungestört ganz für sich noch einmal ausprobieren oder nachspielen. Wer selbst aktiv wird, lernt am besten.
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Ungeduld: Abwarten ist so schwer!
    Sie wollen alles – und das sofort. Klappt das nicht, gibt’s Gebrüll. Kleine Kinder können einfach nicht warten. Haben sie Hunger, muss er sofort gestillt werden. Eltern brauchen hier viel Geduld.
    Doch ab dem Kindergartenalter sollten kleine Leute allmählich warten lernen. Das fällt ihnen oft noch sehr schwer: Vor dem eigenen Geburtstag ist jeder aufgeregt. Wer sich auf den Besuch von Oma freut, fragt jeden Tag, wie lang es noch dauert.
    Bei Alltäglichkeiten
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