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Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Titel: Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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sollten Kinder es aber schon schaffen, sich zumindest kurze Zeit in Geduld zu üben. Eltern haben auch nur zwei Hände – und ab und zu anderes zu tun, als sich um die spontanen Bedürfnisse ihrer Kinder zu kümmern. Erklären Sie das Ihrem Sprössling in Ruhe. Vertrösten Sie ihn darauf, dass Sie anschließend Zeit für ihn haben – und halten Sie dies dann auch ein.
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Gemeinsam Geduld üben
Sorgen Sie für einen geregelten Tagesablauf. So wissen Kinder genau, was sie wann erwartet. Kündigen Sie Abweichungen möglichst an und erklären Sie, warum der Tagesplan geändert wird.
Loben Sie geduldiges Verhalten. Ihr Sprössling hat Sie ohne zu drängeln in Ruhe zu Ende telefonieren lassen? Eine tolle Leistung! Zeigen Sie Ihrem Kind Ihre Anerkennung – das spornt an.
Stellen Sie einen Küchenwecker, wenn Sie etwas ungestört erledigen möchten. Oder wenn es noch zwanzig Minuten dauert, bis der Spielbesuch endlich kommt. Klingelt die Uhr, ist das Warten vorbei. Zeit ist für Ihr Kind auf diese Art besser nachvollziehbar.
Noch drei Wochen bis zum Urlaub! Malen Sie alle Tage auf einen Streifen Pappe und schneiden Sie jeden Morgen einen ab.
    TIPP: Vertrauen hilft
    Kleine Kinder beherrschen das vorausschauende Denken noch nicht: Sie fürchten, dass etwas, das nicht sofort eintritt, nie passieren wird. Wirken Sie dieser Angst entgegen – mit Ihrer Verlässlichkeit!

Ungehorsam: Gegen jede Regel
    »Kannst du nicht ein Mal tun, was ich dir gesagt habe?« Janas Mutter ist verzweifelt. Das Lieblingswort ihrer vierjährigen Tochter heißt »Nein«. Nie tut sie das, was ihre Eltern von ihr wollen.
    Jana befindet sich auf dem Weg in die Selbstständigkeit. In dieser Zeit sind Kinder auf Widerstand programmiert: Sie testen gnadenlos aus, welche Regeln sie verletzen, welche Grenzen sie überschreiten können. Merken sie, dass ihr Verhalten ohne Folgen bleibt, wagen sie sich immer weiter voran – und hören irgendwann gar nicht mehr! Wenn erst jedes Zähneputzen zu langwierigen Verhandlungen führt, ist etwas schiefgelaufen. Kleine Leute brauchen dringend einen festen Rahmen, einen verlässlichen Tagesablauf, klare Regeln und Absprachen. Nur so fühlen sie sich sicher und geborgen.
    Kinder unter drei Jahren sind noch nicht in der Lage, über den Sinn oder Unsinn von Regeln nachzudenken. Sie machen sich die Regeln automatisch zu eigen, weil sie sich am Vorbild der Großen orientieren und dabei immer wieder merken, dass das vorteilhaft für sie ist. Sie haben außerdem noch kein Zeitgedächtnis und nehmen daher an, dass Regeln ewig unverändert gelten. Sich bewusst an Regeln zu halten, weil die Eltern sie vorgegeben haben, schaffen Kinder ab etwa zwei Jahren.
    Zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr beginnen kleine Leute, Regeln auszuhandeln – zum Beispiel im Spiel – und mit ihnen zu experimentieren. In diesem Alter fordern Kinder Regeln ein. Merken sie, dass Sie als Eltern es damit nicht so genau nehmen, ist das für sie ein Signal, es auch nicht zu tun. Hier ist es erforderlich, dass Sie eindeutige Zeichen setzen!
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Sinnvolle Regeln
    Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Regeln. Machen Sie ihm klar, dass Sie über einige nicht verhandeln. So gibt es in Gefahrensituationen keine Diskussionen. Andere Regeln können langsam in gemeinsame Absprachen übergehen. So lernt Ihr Kind im Dialog mit Ihnen, seine Interessen zu vertreten und durchzusetzen, Kompromisse zu schließen und auch immer wieder mal nachzugeben. Außerdem: Wer mitreden darf, hält sich eher an Absprachen.
Respektieren Sie das Autonomiestreben Ihres Kindes. Es muss lernen, seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Besprechen Sie gemeinsam, wann Sie bestimmen und was Ihr Kind entscheiden darf.
Weiten Sie den Entscheidungsspielraum Ihres Kindes Schritt für Schritt aus. Zeigen Sie ihm, dass Sie es ernst nehmen und ihm etwas zutrauen.
Handeln Sie Regeln altersabhängig individuell aus. Kinder sind unterschiedlich und brauchen unterschiedliche Regeln.
Machen Sie Ihrem Sprössling klar, welche Folgen es hat, wenn er eine Regel verletzt: »Wenn du dein Zimmer nicht wie besprochen aufräumst, haben wir nachher keine Zeit für ein Brettspiel.«
Machen Sie aus Regelverletzungen kein Drama. Sie gehören zum Leben! Kleine Leute lernen dadurch, Interessenkonflikte zu bewältigen. Kinder unter drei Jahren können Sie
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