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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1
Autoren: Terry Goodkind
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können. Statt dessen hat er mir gezeigt, wie ich ihn besiegen kann. Wenn ich ihn jetzt fortwerfe, würde ich leugnen, was in meinem Innersten steckt.«
    Kahlan legte ihm die Hand auf den Arm. »Im Augenblick verstehe ich das nicht, aber irgendwann werde ich es verstehen, ganz bestimmt.«
    Zedd strich sich verärgert seinen Umhang glatt. »Verdammt! In einem so großen Gebäude müßte es doch eigentlich etwas zu essen geben, meint ihr nicht auch?«
    Richard grinste, legte den beiden einen Arm um die Schulter und führte sie aus dem Garten des Lebens. Er brachte sie zu einem Speisesaal, an den er sich noch erinnerte. Die Leute saßen an den Tischen, als hätte sich nichts verändert. In einer Ecke fanden die drei einen freien Tisch. Diener brachten Platten mit Reis, Gemüse, braunem Brot, Käse, Schalen mit dampfender Gewürzsuppe. Die überraschten Diener brachten lächelnd laufend Nachschub, sobald Zedd entschlossen die Teller mit den Speisen geleert hatte.
    Richard probierte den Käse und stellte zu seiner Überraschung fest, daß ihm von dem Geschmack schlecht wurde. Er warf ihn auf den Tisch zurück und machte ein angewidertes Gesicht.
    »Was ist?« wollte Zedd wissen.
    »Das ist bestimmt der widerlichste Käse, den ich je probiert habe!«
    Zedd schnupperte daran und biß ein Stück ab. »Mit dem Käse ist alles in Ordnung, mein Junge.«
    »Schön, dann iß du ihn doch.«
    Zedd war nur zu bereit. Richard und Kahlan aßen Gewürzsuppe und Schwarzbrot und sahen ihrem alten Freund schmunzelnd beim Essen zu. Endlich hatte Zedd genug, und sie setzten ihren Weg aus dem Palast des Volkes fort.
    Während sie durch die Hallen liefen, ertönten die Glocken in einem einzigen, langen Schlag und riefen die Menschen zur Andacht. Kahlan verfolgte argwöhnisch, wie alles auf den Plätzen zusammenkam, sich zur Mitte hin verneigte und den Gesang anstimmte. Richard hatte die Worte des Gebetes verändert und verspürte den Sog, dieses nervöse Verlangen nicht mehr, sich zu diesen Menschen zu gesellen. Sie passierten eine Reihe von Plätzen, die alle voller betender Menschen waren. Richard überlegte, ob er nicht etwas dagegen unternehmen, sie irgendwie daran hindern müßte, entschied dann aber, daß er das Wichtigste bereits getan hatte.
    Die drei verließen die höhlenartigen Hallen und traten hinaus in die Wintersonne. Vor ihnen ergoß sich eine riesige Freitreppe in die endlose Weite des Innenhofes. Die drei blieben am obersten Rand stehen. Richard stockte der Atem, als er sah, welche Menschenmassen sich dort versammelt hatten.
    Tausende von Männern standen in Reih und Glied über den ganzen Platz verteilt. An deren Spitze, am Fuße der Treppen, stand Michaels Leibgarde, die vormals Heimatgarde genannt worden war, bevor Michael ihr den neuen Namen gegeben hatte. Ihre Kettenhemden, Schilde und gelben Banner leuchteten hell in der Sonne. Hinter ihnen standen nahezu tausend Mann der Westlandarmee. Vor ihnen allen stand mit verschränkten Armen Chase und blickte die Treppen hinauf. Neben ihm hatte man einen Pfahl mit Michaels Kopf in die Erde gerammt. Richard stand da, von der Stille wie gelähmt. Hätte ein Mann ganz hinten, eine halbe Meile entfernt, gehustet, er hätte es gehört.
    Zedd legte ihm die Hand auf die Schulter und drängte ihn die Treppe hinunter. Es fühlte sich ein wenig zu sehr an, als würde er geschoben. Kahlan ergriff seinen Arm, drückte ihn und begann erhobenen Hauptes, die Folge von Stufen und ausgedehnten Absätzen hinunterzusteigen. Chase sah Richard in die Augen. Neben ihm entdeckte Richard Rachel. Sie hielt mit einem Arm sein Bein umklammert, in der anderen Hand hielt sie Sara. Siddin hielt die andere Hand der Puppe. Er entdeckte Kahlan, riß sich los und kam ihr entgegengelaufen. Sie empfing ihn lachend mit offenen Armen und hob ihn hoch. Er grinste Richard an und stammelte etwas, das Richard nicht verstand, dann schlang er Kahlan die Arme um den Hals. Nachdem sie ihn liebkost und ihm etwas zugeflüstert hatte, setzte sie ihn ab und hielt ihn fest an der Hand.
    Der Hauptmann der Heimatgarde trat vor. »Die Heimatgarde steht bereit, Euch ihre Ergebenheit zu schwören.«
    Der Kommandant der Westlandarmee stellte sich neben den Hauptmann. »Die Armee Westlands ebenfalls.«
    Ein Offizier aus D’Hara trat vor. »Und die Streitmacht D’Haras.«
    Richard starrte sie benommen an, ungläubig. Er spürte, wie der Zorn in ihm aufstieg.
    »Niemand wird irgend jemandem seine Ergebenheit schwören, und erst recht
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