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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1
Autoren: Terry Goodkind
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warst von der Kraft eines Konfessors berührt worden!«
    Richard mußte grinsen. »Tatsächlich? Das erste Gesetz der Magie. Es ist das erste Gesetz, weil es das wichtigste ist. Ihr hättet Euch besser dagegen schützen sollen. Das ist der Preis der Überheblichkeit. Ich habe meine Verletzbarkeit angenommen, Ihr dagegen nicht. Die Wahl, vor die Ihr mich gestellt habt, hat mir nicht gefallen. Nach Euren Regeln konnte ich nicht gewinnen, also habe ich neue gemacht. Im Buch steht, daß die Wahrheit durch Hinzuziehen eines Konfessors bestätigt werden muß. Ihr habt bloß geglaubt, das getan zu haben. Das erste Gesetz der Magie. Ihr habt es geglaubt, weil Ihr es habt glauben wollen. Ich habe Euch besiegt.«
    »Das darf nicht sein! Unmöglich! Woher hättest du wissen sollen, wie das geht?«
    »Ihr habt es mir selbst beigebracht: nichts hat nur eine Dimension, auch Magie nicht. Betrachte das Ganze, habt Ihr gesagt, nichts, was existiert, hat nur eine Seite.« Richard schüttelte langsam den Kopf. »Ihr hättet mir nie etwas beibringen sollen, was ich nicht wissen durfte. Wenn Ihr mir etwas beibringt, steht es mir auch frei, davon Gebrauch zu machen. Danke, Vater Rahl, daß Ihr mir das Wichtigste beigebracht habt, das ich je wissen werde – wie ich Kahlan lieben kann.«
    Darken Rahls Gesicht war schmerzverzerrt. »Wo steckt Kahlan?«
    Zedd zeigte mit seinem langen Finger. »Ich habe sie in diese Richtung fortlaufen sehen.«
    Richard ließ das Schwert in die Scheide zurückgleiten und betrachtete die von Schatten und Licht gehaltene Gestalt. »Lebt wohl, Vater Rahl. Ich denke, Ihr werdet auch sterben, ohne daß ich dabei zuschaue.«
    »Richard!« kreischte Rahl dem aufbrechenden Sucher hinterher. »Richard!«
    Zedd blieb mit Darken Rahl allein. Er sah, wie durchsichtige Finger aus Rauch sich um die weißen Gewänder wanden und ihm die Arme an den Körper preßten. Zedd trat näher, und die blauen Augen schwenkten zu dem alten Zauberer herüber.
    »Zeddicus Zu’l Zorander, bis hierhin hast du gewonnen, aber vielleicht noch nicht alles.«
    »Überheblich bis zum Ende?«
    Rahl grinste. »Sag mir, wer er ist.«
    Zedd zuckte mit den Schultern. »Der Sucher.«
    Rahl grölte vor Lachen, zappelte dabei schmerzgequält. Seine blauen Augen fanden Zedd ein weiteres Mal. »Er ist dein Sohn, hab’ ich recht? Wenigstens bin ich von Zaubererblut geschlagen worden. Du bist sein Vater.«
    Zedd schüttelte langsam den Kopf, ein nachdenkliches Lächeln kam auf seine Lippen. »Er ist mein Enkel.«
    »Du lügst! Warum hast du ein Netz um ihn gelegt und die Identität seines Vaters verborgen, wenn du es nicht selbst bist!«
    »Ich habe ein Netz um ihn gelegt, weil ich nicht wollte, daß er erfährt, wer dieser blauäugige Bastard ist, der seine Mutter vergewaltigt und ihm so das Leben geschenkt hat.«
    Darken Rahl riß die Augen auf. »Deine Tochter wurde umgebracht. Das hat mir mein Vater erzählt.«
    »Ein kleiner Trick, damit sie sicher war.« Zedds Gesichtsausdruck verfinsterte sich. »Obwohl du nicht wußtest, wer sie war, hast du sie geschändet. Ohne es zu wollen, hast du ihr Glück gebracht. Richard.«
    »Ich bin sein Vater?« flüsterte Rahl.
    »Ich wußte, daß ich dir nichts anhaben konnte, als du meine Tochter vergewaltigt hattest, daher war mein erster Gedanke, sie zu trösten, sie zu beschützen. Deswegen habe ich sie nach Westland gebracht. Sie lernte einen jungen Mann kennen, einen Witwer mit einem kleinen Sohn. George Cypher war ein rechtschaffener, gütiger Mann, und ich war stolz, ihn als Mann meiner Tochter zu bekommen. George liebte Richard wie seinen eigenen Sohn, aber er kannte die Wahrheit. Nur nicht über mich. Er wußte nicht, wer ich war, das blieb verborgen unter dem Netz. Ich hätte Richard für die Verbrechen seines Vaters hassen können, entschied mich aber statt dessen, ihn um seiner selbst willen zu lieben. Er hat sich zu einem prächtigen Mann entwickelt, findest du nicht? Du bist von eben dem Erben besiegt worden, den du dir immer gewünscht hast. Einem Erben, der mit der Gabe geboren wurde. Das ist sehr selten. Richard ist der wahre Sucher. Vom Blut der Rahls hat er die Kraft des Zorns, die Fähigkeit zur Gewalt. Aber sie wird ausgeglichen durch das Blut der Zorander, der Fähigkeit zu lieben, zu verstehen, zu vergeben.«
    Darken Rahl schimmerte inmitten der Schatten der Magie der Ordnung. Er wand sich gequält, als er durchsichtig wurde wie Rauch. »Man stelle sich vor, die Geschlechter derer von Rahl und
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