Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Höhe, gerade genug, um seine Füße zu entlasten, und schwebte mit ausgestreckten Armen zur Mitte des Zauberersandes, wo das Licht ihn langsam zu umkreisen begann. Er drehte sich mit dem Gesicht zu Richard.
    »Ich danke dir, mein Sohn, daß du zurückgekommen bist und Vater Rahl geholfen hast. Du wirst für deine Hilfe belohnt werden, wie ich es versprochen habe. Du hast mir gegeben, was mir gehört. Das spüre ich. Es ist phantastisch. Ich spüre die Kraft.«
    Richard stand teilnahmslos da und sah zu. Zedd sank wieder zu Boden. Was hatte Richard nur getan? Wie konnte er nur? Wie konnte er Rahl die Magie der Ordnung überlassen? Und die Herrschaft über die Welt? Er war von einem Konfessor berührt worden, das mußte es sein, er hatte sich nicht mehr in der Hand. Es war vorbei. Zedd vergab ihm. Hätte er die Kraft dazu gehabt, Zedd hätte ein Lebensfeuer entfacht und sein Leben dafür geopfert. Doch hier besaß er keine Macht, nicht im Angesicht von Meister Rahl. Er fühlte sich sehr müde, sehr alt. Er würde keine Gelegenheit erhalten, viel älter zu werden. Dafür würde Darken Rahl sorgen. Doch er trauerte nicht um sich selbst – sondern um all die anderen.
    In goldenes Licht getaucht erhob sich Darken Rahl einige Fuß vom Erdboden über dem Zauberersand. Er hatte ein selbstgefälliges Grinsen auf dem Gesicht, seine blauen Augen funkelten. Verzückt rollte er den Kopf in den Nacken, schloß die Augen und ließ sein blondes Haar hinunterhängen. Funkelndes Licht umkreiste ihn.
    Der weiße Sand färbte sich golden und wurde immer dunkler, bis hin zu einem verbrannten Braun. Das Licht um Rahl dunkelte nach zu Bernstein. Dann senkte er den Kopf, schlug die Augen auf, und sein Lächeln erstarb.
    Der Zauberersand war schwarz verkohlt. Der Erdboden bebte.
    Richards Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. Er ging und holte sich das Schwert der Wahrheit zurück, und der Zorn der Magie des Schwertes durchströmte ihn. Zedd sprang auf. Das Licht rings um Darken Rahl wurde zu einem häßlichen Braun. Er riß seine blauen Augen auf.
    Aus dem Erdboden entwich ein klagendes Grollen. Im schwarzen Sand unter Rahls Füßen tat sich ein Spalt auf. Violettes Licht schoß empor, hüllte ihn ein. Schreiend wand er sich darin.
    Richards Brust hob sich. Er stand wie gebannt da und sah zu.
    Zedds unsichtbares Verlies zersprang. Plötzlich hatte auch Chases Hand ihre Reise zu seinem Schwert beendet und riß es heraus, als er auf Kahlan zustürzte. Die beiden Wachen ließen ihre Arme los und stellten sich ihm auf halbem Weg. Michael wurde blaß. Wie gelähmt mußte er mit ansehen, wie Chase einen der Männer niederstreckte. Kahlan bohrte Michael den Ellenbogen in den Unterleib, packte das Messer und drehte es ihm aus der Hand. Unbewaffnet sah Michael sich mit wirrem Blick und ruckartigen Bewegungen seines Kopfes um, dann stürzte er einen Pfad zwischen den Bäumen entlang. Chase und der zweite Wachmann stürzten zu Boden und wälzten sich stöhnend und jeder mit tödlicher Absicht herum. Die Wache stieß einen Schrei aus. Chase kam wieder auf die Beine. Die Wache nicht. Chase warf einen kurzen Blick auf Darken Rahl, dann stürzte er denselben Weg entlang, den auch Michael genommen hatte. Aus den Augenwinkeln sah Zedd Kahlans Kleid aufblitzen. Sie verschwand in entgegengesetzter Richtung.
    Zedd stand genauso da wie Richard. Wie gebannt hingen ihre Blicke an Darken Rahl, der sich abmühte, gefangen im Zugriff der Magie der Ordnung. Violettes Licht und dunkle Schatten hielten ihn fest in der Luft über dem schwarzen Loch.
    »Richard!« kreischte Rahl. »Was hast du getan!«
    Der Sucher trat näher an den Kreis aus schwarzem Sand. »Nur das, was Ihr von mir verlangt habt, Meister Rahl«, antwortete er unschuldig. »Ich habe Euch erzählt, was Ihr hören wolltet.«
    »Aber es war die Wahrheit! Du hast die Worte wahrheitsgemäß wiedergegeben!«
    Richard nickte. »Ja, das habe ich. Ich habe nur ein paar ausgelassen. Den größten Teil des letzten Abschnitts. Sei gewarnt. Die Wirkung der Kästchen ist fließend. Sie verändert sich mit der Absicht. Um Herrscher von allen zu werden, auf daß du ihnen helfen kannst, schiebe eines der Kästchen nach rechts. Um Herrscher von allen zu werden, auf daß sie deinem Geheiß folgen, schiebe eines der Kästchen nach links. Und nun herrsche, wie es dir beliebt. Dein Wissen war richtig. Das Kästchen mit den zwei Schatten war es, das dich töten würde.«
    »Aber du mußtest genau das tun, was ich sage! Du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher