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Das Erbe Der Nibelungen

Titel: Das Erbe Der Nibelungen
Autoren: Wolfgang Hohlbein , Torsten Dewi
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nach draußen. Drei, vier Unbelehrbare saßen missmutig vor ihren Krügen, kauten dazu auf hartem Brot.
    Die Tür öffnete sich, und ein Fremder trat herein. Seine Kleidung wies ihn als Bettelmönch aus, und sein Gesicht war unter der nassen Kutte versteckt. Es gehörte sich, den braven Männern Gottes Speis und Trank zu geben, ohne dafür Gegenleistung zu erbitten. So legte sie Brot und Käse in eine Schale, schüttete frisches Bier in einen Krug und brachte beides. »Gesegnete Mahlzeit.«

    Der Mönch schob die Kutte vom Kopf, und aus einem freundlichen Gesicht schauten sie warme Augen an, wie Rahel sie noch nie gesehen hatte. »Darf ich dich zum Dank in mein Gebet aufnehmen, gute Frau?«
    Es war ein so friedvoller Moment voller Erhabenheit, dass Rahel zu zittern begann. »Mein Name ist Rahel.«
    »Frans. Bruder Frans, wenn es dir etwas bedeutet, mich so zu nennen.«
    Andere Gäste riefen nach ihr, und Rahel hatte in der nächsten Stunde nur selten Zeit, einen Blick auf den Mönch zu werfen, der ausgiebig betete, bevor er ein wenig Brot in seinem Bier auflöste. Es war ein Glanz in seiner Ruhe, der die Stube zu wärmen schien.
    Als er gehen wollte, bat sie ihn, noch sitzen zu bleiben, und sprach ihn schüchtern an, wie es sonst gar nicht ihre Art war. »Bruder Frans, wenn gleich der letzte Gast gegangen ist, würdet Ihr mir die Gnade Eurer Gegenwart schenken?«
    Er nickte. »Soll ich dein Haus segnen oder dir die Beichte abnehmen?«
    Sie schüttelte zögernd den Kopf. »Nichts davon. Es ist kein christliches Haus, und ich bin … keine christliche Frau. Doch mit einem Mal möchte ich lernen. Von Gott.«
    Frans lächelte und nahm ihre Hand. »Dann will ich dir von Gott erzählen.«
    Es wurde ein langer Abend, an dem Rahel das erste Mal in ihrem Leben das Gefühl hatte, Heimat zu finden. Und Antwort. Sie betete zu Gott, bevor sie auf ihr Lager sank, und versprach ihm, es auch zu tun, wenn sie wieder erwachte.

    »Deine Einzige?«, flüsterte Aghild zärtlich. »Wirklich?«
    »Meine Einzige«, log Calder und lächelte süß wie Honig. Er zog das Mädchen erneut an sich heran und biss ihr verspielt in die nackte Schulter. Sie kicherte, auch weil das Stroh im Stall an ihrem Rücken kitzelte. Erstaunt sah sie, wie sich seine Manneskraft ihr zum dritten Mal entgegenreckte. Mit unerfahrenem Hunger griff sie danach, und Calder schloss genießerisch die Augen.
    »Aber was ist, wenn du wieder fort musst - wenn alles geschmiedet ist, was es im Dorf zu schmieden gibt?«
    Calder wollte nicht reden, schon gar nicht über ungelegte Eier, wie er immer zu sagen pflegte. Er griff lieber nach Aghilds prallem Hintern, den er heute noch ausgiebig durch das Stroh zu treiben beabsichtigte.
    »Calder, was ist dann?«, hakte Aghild nach, auch wenn ihre Stimme schon vor Lust zitterte wie die jedes Weibes, das der fahrende Schmied beglückte.
    »Ich nehme dich natürlich mit«, log er erneut, drehte sie auf den Bauch, packte ihren Zopf und drang herrisch in sie ein. »Und dann reite, reite, reite ich dich bis nach Colonia!«
    Das junge Mädchen kiekste und stöhnte zugleich.
    Calder hatte gelernt, sich nie so weit hinzugeben, dass er alles um sich herum vergaß. Dafür war die Welt zu gefährlich, besonders wenn man der freien Liebe frönte. Und so reagierte er blitzschnell, als die Tür zum Stall aufgestoßen wurde und ein bulliger Kerl mit der Mistgabel nach ihm stach.
    »HURENSOHN!«
    Calder entzog sich der braven Tochter, die nun nicht mehr ganz so brav war, und ließ die Mistgabel des Vaters über seinem Kopf ins Holz fahren. Geschwind hatte er die
Hose wieder über den Hintern gezogen und gab Fersengeld. Ein offenes Fenster nahm ihn so willig auf wie vorher das Becken des Mädchens, und kaum rollte der Schmied sich auf dem schmutzigen Boden des kleinen Hofes ab, war er auch schon wieder auf den Beinen.
    »Komm zurück!«, schrie der Bauer wütend und schüttelte die Faust. »Du hast meine Tochter geschändet - nun wird geheiratet!«
    Das Mädchen hatte sich nicht gerade geschändet angestellt. Calders mittelfristige Pläne schlossen außerdem keine Hochzeit ein, und überhaupt - da wären an die dreißig andere lüsterne Weiber zuerst dran gewesen. Er besorgte es Töchtern ebenso wie Müttern, Schwestern, Tanten und Nichten und hatte kein Interesse, davon abzulassen. Ein paar kräftige Ohrfeigen und zwei Tage Heulerei, mehr ließ er selten zurück.
    Erst als kleine Kiesel ihn arg peinigten, fiel es ihm auf.
    Seine Schuhe! Er hatte seine
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