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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens
Autoren: Edward E. Smith
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wäre. Die Sache war so schnell vorbei, daß ich mich nicht darauf einstellen konnte, und der Impuls hat sich bisher auch nicht wiederholt.«
    »Irgendwelche Besonderheiten? So ein Ausbruch kann sehr interessant sein.«
    »Es passierte auf meinem letzten Übungsflug in der Zweiten Galaxis jenseits von Thrale – etwa hier.« Und Kit machte eine Positionsangabe. »Eine geistig sehr hochstehende, auf Genauigkeit bedachte Rasse, eine Rasse, die möglicherweise sogar die grundlegenden sozialen Bedürfnisse überwunden hat, da der Planet nur aus Wüste bestand und unvorstellbar heiß war. Von Städten keine Spur, ebensowenig wie von Wasser. Die Körperstruktur des Wesens war R–T–S–L – auf vier Stellen. Kein Verdauungssystem – es ernährt sich vielleicht aus der Atmosphäre oder wandelt Energie für seine Zwecke um. Die Sonne war ein blauer Riese – ich habe natürlich keine Spektraldaten, aber ich würde sie in Klasse B5 oder mindestens A0 einschätzen. Das ist alles.«
    »Aber bereits sehr viel. Allerdings kann ich mir keinen Reim darauf machen. Na ja, wir werden schon noch dahinterkommen.«
    Wie schnell die beiden Lens-Träger den geheimnisvollen Gedankenimpuls als unwichtig abtaten! Aber hätten sie gewußt, das Kits Beschreibung der durch den extremen Planetensommer bedingten Gestalt eines Plooraners entsprach, hätten sie den Vorfall ebenfalls keine größer Bedeutung beigemessen. Jedenfalls damals noch nicht.
    »Ehe wir uns heute abend ins Vergnügen stürzen, sollte ich dir vielleicht noch sagen, daß Worsel, Tregonsee, Nadreck und ich unsere Ämter zur Verfügung gestellt haben und uns wieder als Freie Lens-Träger betätigen wollen – vor allem, um in der Lage zu sein, dir jederzeit zu helfen.«
    Kit starrte seinen Vater aus weit aufgerissenen Augen an. »Ich ... ich ... weiß gar nicht, was ich sagen soll«, erwiderte er stockend. »Ich bin ...«
    »Am besten sagst du gar nichts, sondern versuchst den heutigen Abend richtig zu genießen.«
    »Aber sollte ich nicht am besten gleich ...«
    »Nichts da!« protestierte Kinnison. »Glaubst du, ich will mich von den fünf Rotschöpfen umbringen lassen? Du hast einen großen Abend vor dir, den du wie ein Mann überstehen mußt. Und wenn die Sache vorbei ist, werden wir uns an Bord der
Dauntless
begeben und nach Klovia zurückkehren, wo wir dir eine Ausrüstung zusammenstellen. Bis dahin lassen wir das Offizielle ruhen, ja? Jedenfalls möchte ich dir noch einmal sagen, daß ich sehr stolz auf dich bin.«
    »Vielen Dank, Vater.«
    Nach dem Fest, das die Kinnisons gebührend genossen, kehrte die
Dauntless
nach Klovia zurück, wo bald die ersten Pläne geschmiedet wurden. Und dann kam der Tag, da die beiden graugekleideten Lens-Träger zwischen ihren schwarzen Schnellbooten standen und Abschied nahmen. Kinnisons große Gestalt strahlte die Ruhe jahrelanger Erfahrung aus, während der breitschultrige Kit vor Spannung fast zitterte. Er konnte es kaum erwarten, den Kampf gegen die Feinde der Zivilisation aufzunehmen.
    »Denk daran«, sagte Kinnison und reichte seinem Sohn die Hand. »Wir vier Altgedienten stehen dir jederzeit zur Verfügung. Ein Ruf genügt, und wir sind so schnell wie möglich zur Stelle.«
    »Ich weiß, Vater. Ihr seid die vier besten Lens-Träger des Universums – und seid vielleicht erfolgreicher als ich. Wir haben so viele Anhaltspunkte, daß ich das fast annehmen möchte. Es gilt also auch andersherum – wenn ihr mich braucht, bin ich sofort da!«
    »QX – wir werden die Verbindung nicht abreißen lassen. Raum-ho, Kit!«
    »Raum-ho, Vater!«
    Während sein Raumschiff Geschwindigkeit aufnahm, weilten Kinnisons Gedanken bei seinem Sohn. Er kannte die Gefühle des jungen Mannes, denn er erinnerte sich noch lebhaft an seinen ersten Tag als Freier Lens-Träger. Kit besaß Talente, von denen er als Älterer nur träumen konnte – doch das durfte ihn nicht von seiner Aufgabe ablenken. Wie es von einem erfahrenen Kämpfer nicht anders zu erwarten war, machte er sich sofort systematisch an die Arbeit.

2
    Der Velantier Worsel hatte sich kaum verändert, auch wenn die vergangenen zwanzig irdischen Jahre besonders angefüllt gewesen waren – nicht zuletzt, weil er der erste velantische Lens-Träger überhaupt und der einzige LT2 seiner Rasse war.
    Er hatte sich eingehend mit den verschiedenen technologischen und verwaltungstechnischen Problemen befaßt, die einer Einbeziehung seines Heimatplaneten in den Bund der Galaktischen Zivilisation
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