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Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung

Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung
Autoren: Greg Keyes
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Schwäche belastete sie sehr, wusste Luke. Die Bemerkung über Jaina hätte auch ihr selbst gelten können.
    Es gab noch viele andere Probleme, und ein kleines Paradies half ihnen nicht dabei, sie zu lösen. Aber wenigstens konnten sie hier durchatmen und sich der Illusion hingeben, auf einem fernen, unbewohnten Planeten zu sein und nicht mitten im größten Durcheinander seit der Zeit des alten Imperiums.
    Nein, falsch. Das Imperium hatte die Freiheit auslöschen und der dunklen Seite der Macht zum Durchbruch verhelfen wollen. Der Feind, mit dem sie es jetzt zu tun hatten, drohte mit einer direkteren, allgegenwärtigen Auslöschung.
    Und so wanderte Luke mit seiner Frau über den Strand, als es Abend wurde. Er gab vor, nicht an jene Dinge zu denken, und wusste doch, dass Mara seine Gedanken spürte.
    »Welchen Namen geben wir ihm?«, fragte Mara schließlich. Die Sonne war am Horizont verschwunden, und daraufhin zerstörte Coruscant die Illusion von unberührter Natur. Die ferne Küste erglühte als feste Masse, und der Himmel blieb dunkelrot am Horizont. Nur im Bereich des Zenits ähnelte er dem Nachthimmel der meisten mondlosen Planeten, doch selbst dort gab es eine barocke Stickerei aus Licht, als Airwagen und Raumschiffe durch die ihnen zugewiesenen Kurskorridore flogen. Manche kehrten heim, andere verließen die Heimat, und wieder andere flogen nur einen weiteren Hafen an.
    Eine Million kleiner Lichter, jedes mit einer Geschichte, jedes mit einem Funken von Bedeutung in der Macht, die von ihnen ausging, sie umgab und durchdrang.
    Hier gab es keine Illusion. Alles war Natur und schön, wenn man Augen hatte, die es sehen wollten.
    »Ich weiß nicht.« Luke seufzte. »Ich weiß nicht einmal, wo ich mit der Suche anfangen soll.«
    »Es ist nur ein Name«, sagte Mara.
    »Sollte man meinen. Aber alle scheinen ihn für wichtig zu halten. Du glaubst nicht, wie viele Vorschläge ich bekommen habe, seitdem deine Schwangerschaft bekannt ist. Und sie kamen aus den sonderbarsten Richtungen.«
    Mara blieb stehen, und in ihrem Gesicht zeigte sich profunde Verwunderung. »Du hast Angst«, sagte sie.
    Luke nickte. »Ich schätze, da hast du Recht. Ich denke nicht, dass es ›nur ein Name‹ ist, wenn es Leute wie uns betrifft. Nimm Anakin. Leia nannte ihn nach unserem Vater, nach der Person, die zu Darth Vader wurde. Es sollte ein Hinweis darauf sein, dass er die dunkle Seite überwand und als guter Mensch starb. Es war Leias Art der Aussöhnung mit ihm, ein Zeichen für die Galaxis, dass die Wunden des Krieges heilen können. Dass wir in der Lage sind, zu vergessen und den Weg des Lebens fortzusetzen. Aber Anakin hat schwer daran zu tragen. Als er klein war, fürchtete er immer, dass er eines Tages den gleichen dunklen Pfad beschreiten würde wie sein Großvater. Nur ein Name – doch für ihn war er eine echte Bürde. Vielleicht erfahren wir erst in Jahren von den wahren Konsequenzen jener Entscheidung.«
    »Sosehr ich deine Schwester auch bewundere: Sie ist Politikerin und denkt wie eine. Das ist gut für die Galaxis, aber nicht so gut für ihre Kinder.«
    »Ja«, sagte Luke widerstrebend. »Und ob es mir gefällt oder nicht, Mara: Weil wir das sind, was wir sind, wird auch unser Kind eine Bürde tragen müssen. Ich möchte nur vermeiden, ihm eine zusätzliche auf die Schultern zu legen. Angenommen, ich nenne unseren Jungen Obi-Wan, um meinem alten Meister Ehre zu erweisen. Sähe er darin ein Zeichen für meinen Wunsch, dass er ein Jedi werden soll? Würde er glauben, Bens Ruf gerecht werden zu müssen? Hätte er das Gefühl, dass er sich in seinem Leben nicht frei entscheiden kann?«
    »Offenbar hast du viel darüber nachgedacht.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Fällt dir auf, wie schnell uns das zu den Dingen zurückbringt, über die du nicht sprechen wolltest?«
    »Ja.«
    »Wir sind das, was wir sind, Luke«, sagte Mara und strich ihm kurz über die Schulter. »Wir können es nicht leugnen, nicht einmal auf einer Insel.« Sie tauchte den Fuß in die kleinen Wellen, die an den Strand rollten. Luke schloss die Augen und fühlte den Wind im Gesicht.
    »Vielleicht nicht«, gestand er.
    »Und was ist so schlimm daran?« Verspielt spritzte Mara etwas Wasser auf Lukes Hosenaufschlag. Dann wurde sie wieder ernst. »Ich muss da auf eine sehr wichtige Sache hinweisen, jetzt sofort«, verkündete sie.
    »Und die wäre?«
    »Ich habe Hunger. Richtig Hunger, meine ich. Wenn ich nicht auf der Stelle etwas zu essen bekomme, salze ich dich mit
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