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Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong

Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong
Autoren: Greg Keyes
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alle könnten das. Aber du verbirgst deine Gefühle vor uns.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich so fühle wie du«, erwiderte Skywalker ruhig. »Ich habe nur darauf hingewiesen, dass ich verstehe.«
    »Ah.« Kyp nickte, hob den Zeigefinger und richtete ihn auf Skywalker, als würde ihm plötzlich klar, was er meinte. »Du meinst, du verstehst in intellektueller Hinsicht, aber nicht mit dem Herzen! Die von dir ausgebildeten und inspirierten Jedi werden überall in der Galaxis gejagt und getötet, und du verstehst das so, wie man eine Gleichung versteht?«
    »Natürlich möchte ich etwas unternehmen«, sagte Luke. »Deshalb habe ich diese Versammlung einberufen. Aber Zorn ist nicht die richtige Antwort. Auch Angriff ist keine Antwort, und Vergeltung erst recht nicht. Wir sind Jedi. Wir verteidigen und helfen.«
    »Wen verteidigen wir? Und wo leisten wir Hilfe? Verteidigen wir die Wesen, die wir vor Palpatines Grausamkeit gerettet haben? Helfen wir der Neuen Republik und ihren Bürgern? Beschützen wir jene, für die wir immer wieder unser Blut vergossen haben, für die Sache des Friedens und des Allgemeinwohls? Die gleichen feigen Wesen verleumden und verhöhnen uns jetzt, opfern uns ihren neuen Yuuzhan-Vong-Herren. Niemand will unsere Hilfe. Man will uns tot und vergessen. Es wird Zeit, dass wir uns selbst verteidigen. Jedi für die Jedi!«
    Applaus erklang im Saal, nicht ohrenbetäubend laut, aber auch nicht unbedeutend. Anakin musste einräumen, dass Kyps Ausführungen durchaus einen Sinn ergaben. Wem konnten die Jedi jetzt noch vertrauen? Offenbar nur anderen Jedi.
    »Was sollten wir deiner Meinung nach tun, Kyp?«, fragte Luke sanft.
    »Das habe ich bereits gesagt. Wir sollten uns verteidigen und gegen das Böse kämpfen, wie auch immer es sich tarnt. Und wir dürfen den Kampf nicht zu uns kommen lassen, auf dass er uns zu Hause überrascht, im Schlaf, bei unseren Kindern. Lasst uns aufbrechen und nach dem Feind suchen. Eine Offensive gegen das Böse ist Verteidigung.«
    »Mit anderen Worten: Du möchtest, dass wir uns alle so verhalten wie du und deine Gruppe.«
    »Ich möchte, dass wir uns ein Beispiel an dir nehmen, Meister Skywalker − als du gegen das Imperium gekämpft hast.«
    Luke seufzte. »Damals war ich jung«, sagte er. »Es gab viele Dinge, die ich nicht verstand. Aggression ist der Weg der dunklen Seite.«
    Kyp rieb sich das Kinn und lächelte kurz. »Und wer, Meister Skywalker, sollte das besser wissen als jemand, der den Weg der dunklen Seite beschritten hat?«
    »Genau«, bestätigte Luke. »Ich fiel, obwohl ich es besser wusste. Wie du, Kyp. Wir beide glaubten, jeder auf seine Weise, wir wären klug und gewandt genug, um auf einem Laserstrahl zu gehen, ohne uns zu verbrennen. Wir irrten uns beide.«
    »Aber wir kehrten zurück.«
    »Mit Mühe und Not. Mit viel Hilfe und Liebe.«
    »Zugegeben. Aber es gab andere. Kam Solusar, zum Beispiel, nicht zu vergessen dein eigener Vater…«
    »Worauf willst du hinaus, Kyp? Dass es leicht ist, von der dunklen Seite zurückzukehren? Dass man deshalb ruhig ein Risiko eingehen kann?«
    Kyp hob und senkte die Schultern. »Ich meine, die Grenze zwischen Dunkelheit und Licht ist nicht so scharf, wie du sie darstellst. Und sie befindet sich auch nicht dort, wo du sie zu erkennen glaubst.« Unterm Kinn presste er die Fingerspitzen aneinander und gab sich nachdenklich. »Meister Skywalker, wenn mich jemand mit einem Lichtschwert angreift, darf ich mich dann mit meinem eigenen Schwert verteidigen, auf dass mir der Angreifer nicht den Kopf abschlägt? Oder ist das zu aggressiv?«
    »Natürlich darfst du dich verteidigen.«
    »Und nachdem ich den Hieb des Angreifers pariert habe… Darf ich dann zum Gegenangriff übergehen und selbst zuschlagen? Wenn das nicht zulässig ist, müssen wir uns fragen, warum man uns überhaupt beibringt, mit dem Lichtschwert zu kämpfen. Warum lernen wir nicht nur, wie man sich verteidigt, um ständig zurückzuweichen, bis uns der Gegner in die Enge treibt und unsere Arme müde werden, bis wir schließlich nicht mehr in der Lage sind, alle Hiebe abzuwehren? Meister Skywalker, manchmal ist Angriff die beste Verteidigung. Das weißt du ebenso gut wie alle anderen.«
    »Das stimmt, Kyp. Ich weiß es tatsächlich.«
    »Aber du vermeidest den Kampf, Meister Skywalker. Du blockierst und parierst, aber du schlägst nicht selbst zu. In der Zwischenzeit vermehren sich die gegen dich gerichteten Klingen. Und du beginnst zu verlieren, Meister
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