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Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong

Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong
Autoren: Greg Keyes
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das Ungeheuer.
    Sie spuckte nach ihm. Der Speichel traf seine Hand, aber er achtete nicht darauf, gönnte ihr nicht einmal die Genugtuung, ihn zu verärgern.
    »Ich gratuliere Ihnen«, sagte Tsavong Lah. »Sie haben sich des ehrenvollen Opfers als würdig erwiesen. Sie sind weitaus bewundernswerter als der feige Abschaum, der Sie zu uns brachte. Er wird einfach nur sterben, wenn seine Zeit kommt. Wir beabsichtigen nicht, die Götter zu verhöhnen, indem wir ihn opfern.« Plötzlich zeigte er mehr vom Innern seines Munds, als Swilja sehen wollte. Vielleicht war es ein Grinsen.
    »Wenn Sie wissen, wer ich bin, so dürfte Ihnen auch klar sein, was ich will«, sagte Tsavong Lah.
    »Ich habe keine Ahnung, was Sie wollen. Aber nach dem zu urteilen, was ich von Ihnen weiß, würde vermutlich selbst ein Hutt das Kotzen kriegen.«
    Tsavong Lah befeuchtete sich die Lippen und drehte den Kopf ein wenig. Sein Blick durchbohrte Swilja.
    »Helfen Sie mir, Jacen Solo zu finden«, sagte er. »Mit Ihrer Hilfe werde ich ihn finden.«
    »Fressen Sie Poodoo.«
    Tsavong Lah schob ein Lachen durch den Schredder seiner Zähne.
    »Es ist nicht meine Aufgabe, Sie zur Zusammenarbeit zu bewegen«, sagte er. »Dafür habe ich Spezialisten. Und wenn Sie sich trotzdem weigern, mir zu helfen… Es gibt noch andere, viele andere. Eines Tages werden Sie sich alle der Wahrheit öffnen − oder sterben.« Nach diesen Worten schien er Swilja einfach zu vergessen. Seine Augen leerten sich, bis in ihnen nichts mehr darauf hindeutete, dass er die Twi’lek sah oder gesehen hatte, und langsam ging er fort.
    »Sie irren sich!«, schrie Swilja, als man sie fortzerrte. »Die Macht ist stärker als Sie. Die Jedi werden Ihr Ende sein, Tsavong Lah!«
    Der Kriegsmeister drehte sich nicht um, ging ruhig weiter.
    Eine Stunde später glaubte Swilja selbst nicht mehr an ihre tapferen Worte. Sie erinnerte sich nicht einmal an sie. Es existierte nur noch Schmerz für sie, und dann gar nichts mehr.

 
     
     
     
    ERSTER TEIL
    Praxeum

1
     
    Luke Skywalker stand ruhig und kerzengerade vor den versammelten Jedi, das Gesicht gefasst und härter als Durastahl. Die straffen Schultern, seine präzisen Gesten, Bedeutung und Klang jedes einzelnen Wortes − alles kündete von Zuversicht und Kontrolle.
    Doch Anakin Solo erkannte es als Lüge. Zorn und Furcht erfüllten den Raum wie mit hundert Atmosphären Überdruck, und unter diesem Gewicht zerbrach etwas in Meister Skywalker. Er schien die Hoffnung zu verlieren. Anakin glaubte, nie etwas Schlimmeres empfunden zu haben, und in den sechzehn Jahren seines Lebens hatte er viele schlimme Dinge erlebt.
    Der Eindruck dauerte nicht lange. Nichts war gebrochen − nur verbogen, und was auch immer es sein mochte: Es wurde wieder gerade, und Meister Skywalker war erneut stark und zuversichtlich, in der Macht ebenso wie für das Auge. Anakin bezweifelte, dass außer ihm jemand etwas bemerkt hatte.
    Aber ihm war es nicht entgangen. Etwas hatte das Unerschütterliche erschüttert. Und das würde Anakin nie vergessen. Wieder hatte er etwas verloren, das ihm unveränderlich erschienen war. Ein weiterer Gleiter sauste unter seinen Füßen fort, und er blieb flach auf dem Rücken liegen und fragte sich, was geschehen war. Lernte er es denn nie?
    Er zwang sich, den Blick seiner eisblauen Augen auf Meister Skywalker zu fokussieren, auf sein vertrautes, vom Alter und von Narben gezeichnetes Gesicht. Hinter ihm, jenseits des großen Fensters aus Transparistahl, wogten das endlose Licht und Leben von Coruscant. Vor dem Hintergrund gewaltiger Gebäude und dahingleitender Lichtspuren wirkte der Meister irgendwie schwach oder abgelenkt.
    Anakin gewann Abstand vom Kummer, indem er sich auf die Worte seines Onkels konzentrierte.
    »Ich verstehe, wie du dich fühlst, Kyp«, sagte Meister Skywalker.
    Kyp Durron war in gewisser Weise ehrlicher als Meister Skywalker. Der Zorn in seinem Herzen spiegelte sich auch in seinem Gesicht wider. Wenn die Jedi ein Planet gewesen wären, hätte Meister Skywalker an einem Pol gestanden, Ruhe ausstrahlend, und Kyp Durron am anderen, voller Wut die Fäuste geballt.
    Irgendwo in der Nähe des Äquators begann der Planet auseinander zu brechen.
    Kyp trat einen Schritt vor und strich sich mit der einen Hand durchs dunkle, von silbergrauen Strähnen durchzogene Haar. »Meister Skywalker«, sagte er, »Ich behaupte, dass du nicht weißt, wie ich mich fühle. Wenn das der Fall wäre, würde ich es in der Macht spüren. Wir
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