Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ende der Dinosaurier

Das Ende der Dinosaurier

Titel: Das Ende der Dinosaurier
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
die gleiche Pflanzenart«, sagte Smith. »Das wirst du mir wohl zugestehen, wie?«
    »Selbstverständlich.«
    »Sie wurde irgendwie von einem Planeten zum anderen verpflanzt; auf beiden gedeiht sie ausgezeichnet; aber gelegentlich ist eine Kreuzung der beiden Gattungen notwendig, vielleicht, um die Widerstandskraft der Art zu erhalten. Das gehört auch auf der Erde zu den Prinzipien der Arterhaltung.«
    »Das ist richtig, ja.«
    »Aber wir waren die Wirkkraft, die die Vermischung besorgte. Wir landeten auf einem Planeten und waren mit Pollen bedeckt. Erinnerst du dich an das Sichschließen der Blumen? Das muß kurz nach der Entlassung ihres Pollens gewesen sein; und darum mußten wir auch niesen. Dann landeten wir auf dem anderen Planeten und klopften den Pollen aus unseren Kleidern. Die Folge davon wird eine neue Hybridenart sein. Wir waren bloß zweibeinige Bienen, Herman, die ihre Pflicht taten, indem sie die Blüten bestäubten.«
    Chouns mußte lächeln. »Eine nicht sehr ruhmreiche Rolle, in einer Weise.«
    »Zum Teufel, das ist es nicht. Siehst du die Gefahr nicht? Siehst du nicht, warum wir so schnell wie möglich nach Haus zurückkehren müssen?«
    »Warum?«
    »Weil Organismen sich nicht umsonst anpassen. Diese Pflanzen scheinen auf interplanetarische Bestäubung spezialisiert zu sein. Wir wurden sogar belohnt, genau wie Bienen belohnt werden; nicht mit Nektar, aber mit Gamow-Visiergeräten.«
    »Ich verstehe. Aber worauf willst du hinaus?«
    »Nun, interplanetarische Bestäubung ist nur möglich, wenn etwas oder jemand da ist, der die Arbeit ausführt. Diesmal taten wir es, aber wir waren die ersten Menschen, die jemals in diesen Kugelhaufen eingedrungen sind. Also müssen es bei früheren Gelegenheiten Nichtmenschen besorgt haben. Das heißt, daß es irgendwo in diesem Sternhaufen eine Rasse intelligenter Lebewesen gibt; intelligent genug für die Raumfahrt. Die Erde muß davon erfahren.«
    Smith runzelte die Brauen. »Findest du meine Logik fehlerhaft?«
    Chouns stützte den Kopf in beide Hände und machte eine unglückliche Miene. »Ich würde sagen, daß dir fast alles entgangen ist.«
    »Was soll mir entgangen sein?« verlangte Smith aufgebracht zu wissen.
    »Deine Bestäubungstheorie ist gut, aber du hast einiges dabei nicht berücksichtigt. Als wir uns dem Sternsystem näherten, fiel unser Hauptantrieb aus, und die automatische Fehleranzeige konnte weder eine Diagnose stellen noch den Fehler beheben. Nach der Landung unternahmen wir nichts, um die Fehlerquelle zu suchen. Um die Wahrheit zu sagen, wir vergaßen einfach, daß ein Defekt aufgetreten war. Und als du später die Instrumente einschaltetest, fandest du, daß alles völlig in Ordnung war. Die Entdeckung beeindruckte dich jedoch so wenig, daß du sie mir gegenüber nicht einmal erwähntest.
    Nimm etwas anderes: Wie praktisch und bequem war es, daß wir Landeplätze wählten, die auf beiden Planeten in unmittelbarer Nähe von Ansammlungen tierischen Lebens waren. Bloßer Zufall? Und unser unglaubliches Vertrauen in die Gutwilligkeit und Harmlosigkeit der Geschöpfe! Wir machten uns nicht mal die Mühe, die Atmosphären auf Spuren von Giftstoffen zu untersuchen, bevor wir uns ihnen aussetzten.
    Und was mich am meisten von allem stört, ist der Umstand, daß ich über den Gamow-Visiergeräten schier den Verstand verlor. Warum? Die Dinger sind wertvoll, ja, aber so wertvoll nun wieder auch nicht. Und im allgemeinen springe ich für ein Stück Geld nicht gleich über Bord.«
    Smith hatte während der Rede unbehaglich geschwiegen; jetzt sagte er: »Ich verstehe nicht, was das zu sagen haben sollte.«
    »Hör schon auf damit, Allen; du weißt es besser. Es ist offensichtlich, daß unser Bewußtsein von außen gesteuert wurde.«
    Smith verzog den Mund zu einer Grimasse, die auf halbem Weg zwischen Hohn und Zweifel steckenblieb. »Fängst du wieder mit der Telepathie-Masche an?«
    »Warum nicht? Tatsachen sind Tatsachen. Ich sagte dir, daß mein Riecher eine Form von rudimentärer Telepathie sein könnte.«
    »Ist das auch eine Tatsache? Vor ein paar Tagen dachtest du es nicht.«
    »Jetzt denke ich es. Sieh mal, ich bin ein besserer Empfänger als du, und infolgedessen wurde ich stärker beeinflußt. Nun, da es vorbei ist, verstehe ich mehr davon, was geschehen ist, weil ich mehr empfing. Begreifst du das?«
    »Nein.«
    »Dann höre mich weiter an. Du sagtest selbst, die Gamow-Visiergeräte seien der Nektar, der uns zur Bestäubung verleiten sollte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher