Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ende der Dinosaurier

Das Ende der Dinosaurier

Titel: Das Ende der Dinosaurier
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
selbst eine Herausforderung des Schicksals. Mit Ihrem platten Optimismus machen Sie es nur schlimmer. Wie können Sie so gewiß sein, daß Ihre Zeitmaschine sich ohne die Möglichkeit eines Paradoxons durch die Zeit arbeiten wird?«
    »Ich wußte nicht, daß Sie abergläubisch sind«, sagte Barron. »Eine Zeitmaschine ist eine Maschine wie jede andere, nicht mehr und nicht weniger frevelhaft; das ist die einfache Tatsache. Mathematisch ist sie einem Aufzug analog, der in seinem Schacht auf und nieder fährt. Welche Vergeltungsgefahr sollte darin liegen?«
    »Ein Aufzug schließt keine Paradoxa mit ein. Sie können nicht vom fünften Stock in den vierten fahren und ihren Großvater als Kind umbringen.«
    Dr. Barron schüttelte in gequälter Ungeduld den Kopf. »Darauf habe ich gewartet. Genau darauf. Warum konnten Sie nicht sagen, daß ich mir selbst begegnen oder den Gang der Geschichte ändern würde, indem ich etwa McClellan erzählte, daß Stonewall Jackson einen Flankierungsmarsch auf Washington durchführen werde oder sonst etwas täte? Ich frage Sie unumwunden: Wollen Sie mit mir in die Maschine kommen?«
    Pointdexter zögerte. »Ich ... lieber nicht.«
    »Warum machen Sie es mir so schwer? Ich habe bereits erklärt, daß die Zeit unverändert ist. Wenn ich in die Vergangenheit gehe, wird es so sein, weil ich bereits dort gewesen bin. Alles, was ich zu tun beschlossen habe und tun werde, das werde ich bereits in der Vergangenheit getan haben, darum werde ich nichts ändern, und keine Paradoxa werden entstehen. Wenn ich beschlösse, meinen Großvater als Säugling umzubringen und es wirklich täte, würde ich nicht hier sein. Aber ich bin hier. Daher tötete ich meinen Großvater nicht. Gleichgültig, wie angestrengt ich versuchen und planen würde, ihn zu töten, die Tatsache bleibt bestehen, daß ich ihn nicht tötete, also werde ich es auch nicht tun. Nichts könnte das ändern. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
    »Ich verstehe Sie gut, aber haben Sie auch recht?«
    »Natürlich habe ich recht. Ein Jammer, daß Sie kein Mathematiker geworden sind, sondern ein Maschinist mit Collegeausbildung.« In seiner Ungeduld konnte Barron seine Geringschätzung dem anderen gegenüber kaum verbergen. »Sehen Sie, diese Maschine ist nur möglich, weil es mathematisch berechenbare Beziehungen zwischen Raum und Zeit gibt. Sie verstehen das, nicht wahr, selbst wenn Ihnen die mathematischen Einzelheiten fremd sind? Die Maschine existiert, also haben die mathematischen Beziehungen, die ich ausarbeitete, eine Entsprechung in der Realität. Sie haben gesehen, wie ich Kaninchen eine Woche in die Zukunft schickte. Sie sahen die Tiere aus dem Nichts erscheinen. Schließlich sahen Sie mich ein Kaninchen eine Woche in die Vergangenheit schicken, und zwar eine Woche, nachdem es erschien. Und keinem der Tiere wurde dabei ein Haar gekrümmt.«
    »Das ist richtig, ich gebe es zu.«
    »Dann werden Sie mir auch glauben, wenn ich Ihnen sage, daß die Gleichungen, auf denen diese Maschine beruht, davon ausgehen, daß Zeit aus in einer unveränderlichen Ordnung existierenden Partikeln besteht, also eine Konstante ist. Wenn die Ordnung der Partikel in irgendeiner Weise verändert werden könnte, würden die Gleichungen ungültig sein, und diese Maschine würde nicht arbeiten; diese Methode des Zeitreisens würde unmöglich sein.«
    Pointdexter schaute nachdenklich drein. »Ich wünschte, ich verstünde etwas von Mathematik.«
    Barron sagte: »Betrachten Sie nur die Tatsachen. Sie versuchten, das Kaninchen zwei Wochen in die Vergangenheit zu schicken, als es nur eine Woche in die Vergangenheit gekommen war. Das hätte ein Paradoxon geschaffen, nicht wahr? Aber was geschah? Der Indikator blieb bei einer Woche stehen und wollte nicht weichen. Sie konnten kein Paradoxon schaffen. Wollen Sie jetzt mitkommen?«
    Pointdexter wich zurück. »Nein.«
    »Ich würde Sie nicht um Ihre Hilfe bitten, wenn ich diese Arbeit allein verrichten könnte«, sagte Barron, »aber Sie wissen selbst, daß zwei Personen erforderlich sind, um die Maschine für Intervalle von mehr als einem Monat zu bedienen. Ich brauche jemanden, der die Normaleinstellungen überwacht, damit wir präzise zum vorbestimmten Zeitpunkt zurückkehren können. Und Sie sind derjenige, zu dem ich am meisten Vertrauen habe. Wir werden uns in den Ruhm teilen, Pointdexter. Wollen Sie das ganze Projekt durch weitere Zeitverluste in Gefahr bringen, indem Sie mich zwingen, eine dritte Person
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher