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Das Ende der Dinosaurier

Das Ende der Dinosaurier

Titel: Das Ende der Dinosaurier
Autoren: Isaac Asimov
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die einzelnen Erzählungen mit biographischen Kommentaren zu versehen. Der Grund dafür ist zum einen, daß ich häufig Briefe von Lesern erhalte, die mir sagen, daß die erläuternden Kommentare »noch unterhaltender« seien als die Geschichten. (Ist das eine Reverenz vor meinem schriftstellerischen Charme oder eine Verhöhnung meines Talents? frage ich mich.) Zum anderen soll es den Druck gewisser Herausgeber (heda, Larry!) mildern, die mich drängen, eine ausführliche Autobiographie zu schreiben.
    Ich erzähle ihnen immer wieder, daß es keinen Aspekt außer meiner Schreibmaschine gebe und daß ich nie etwas erlebe, doch das scheint auf taube Ohren zu stoßen. Aber wenn ich in diesen Büchern genug autobiographische Einzelheiten unterbringe, verstehen Sie ...
     
    Bis zum Ende der vierziger Jahre hatte ich ausschließlich für John Campbell und sein Magazin ASTOUNDING SCIENCE FICTION geschrieben. Das hatte schließlich dazu geführt, daß ich mir Sorgen machte, meine schriftstellerische Karriere könnte zu Ende sein, wenn entweder dem Herausgeber oder der Zeitschrift etwas zustieße.
    Gewiß, ich hatte Doubleday meinen ersten Science-Fiction-Roman, PEBBLE IN THE SKY, verkauft, der am 19. Januar 1950 veröffentlicht wurde, weniger als drei Wochen nach meinem dreißigsten Geburtstag, aber mir schien, ich dürfte mich darauf nicht verlassen. Ich hatte keine Gewißheit, daß eine Wiederholung dieses Erfolgs gelingen würde, und fühlte mich nur mit den Zeitschriftenbeiträgen wohl, an deren regelmäßigen Verkauf ich mich während der ersten elf Jahre meiner literarischen Kariere gewöhnt hatte.
    Die Dekade der fünfziger Jahre begann jedoch mit einer raschen Ausweitung des Marktes für Science-Fiction-Zeitschriften, und ich wurde rasch zum Nutznießer dieser Entwicklung.
    Eine für 1950 geplante neue Zeitschrift sollte den Titel GALAXY SCIENCE FICTION erhalten. Als Herausgeber hatte man Horace L. Gold gewonnen, dessen Erzählungen ich gelesen hatte und bewunderte, und ich fühlte mich sehr geschmeichelt, als er mich für die erste Nummer des Magazins, die er natürlich besonders sorgfältig zusammenstellte, um einen Beitrag bat.
    Das Dumme war, daß mir nur wenig Zeit zur Verfügung stand. Er brauchte den Beitrag in einer Woche, sagte er, und ich war sehr nervös, für einen anderen als John Campbell zu schreiben. Schließlich hatte ich keine Ahnung, was Horace schätzte, während John und ich im Laufe der Zeit vollkommene Übereinstimmung erreicht hatten.
    Ich versuchte es trotzdem und schrieb DARWINIAN POOL ROOM. Horace nahm die Geschichte an, tat es jedoch ohne erkennbare Begeisterung, und ich hatte das schlechte Gefühl, er habe sie nur genommen, weil er unbedingt etwas für diese wichtige erste Nummer brauchte, die im Oktober 1950 herauskommen sollte.
    Lassen Sie sich aus persönlicher Erfahrung sagen, daß der Gedanke, man habe eine Geschichte nur verkauft, weil man einen Namen hat oder weil der Herausgeber im Moment nichts Besseres finden kann, bei weitem schlimmer ist als der Schock über eine Ablehnung (es sei denn, man befindet sich in dringender Geldverlegenheit).
    Darum erbot ich mich sofort, eine weitere Geschichte für Horace zu schreiben, was ich auch tat. Ihr Titel lautete MISBEGOTTEN MISSIONARY, und sie ist in meinem Buch NIGHTFALL AND OTHER STORIES (Doubleday, 1969) unter meinem eigenen ursprünglichen Titel GREEN PATCHES enthalten. Horace nahm auch diese an und brachte sie in der zweiten Ausgabe seines Magazins im November 1950. Diesmal steckte er nicht in einer Zwangslage und konnte es sich leisten, wählerisch zu sein, und infolgedessen war ich sehr erleichtert, als er die Geschichte akzeptierte. Aber wiederum konnte ich nicht umhin, zu bemerken, daß er auch dieses Manuskript ohne erkennbare Begeisterung annahm.
    Im Laufe der Monate und Jahre wurde mir schließlich klar, daß Horace niemals eine Geschichte mit erkennbarer Begeisterung annahm – dafür um so häufiger mit sehr deutlichem Mangel an Begeisterung. (Und seine Ablehnungen waren grausam, so grausam, daß er viele Schriftsteller verlor, die nicht bereit waren, sich den Schmähungen und Beschimpfungen auszusetzen, mit denen er seine Ablehnungen zu begleiten pflegte.)
    Jedenfalls lernte ich, daß meine selbstquälerischen Gedanken über DARWINIAN POOL ROOM unnötig gewesen waren. Es mag keine meiner besten Erzählungen gewesen sein, aber Horace war damit so zufrieden wie mit irgendeiner anderen Geschichte, was vielleicht nicht viel
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