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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende
Autoren: Steve Alten
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hatten.
    Dann verschwand auch sie.
    Während sie heftig in der Augustsonne schwitzend auf dem Bürgersteig stand, versuchte das Mädchen sich zu beruhigen. Über ihr hatte sich die wogende, olivfarbene Wolkenformation aufgelöst.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sich Dawn Patel allein.
     
    Das Bewusstsein, das einst Patrick Shepherd war, erwacht.
    Von Dunkelheit umhüllt, kniet er auf einem flachen, felsigen Berggipfel. Purpurne Blitze erhellen das Tal unter ihm und erlauben ihm kurze Blicke auf die Gehenna . Ein einzelner Funke lässt einen Busch hell orangefarben aufflammen, doch dann strömt aus den dichten Zweigen und Blättern nur schwefeliger Rauch, ohne dass sie zu brennen scheinen.
    Eine Frau tritt aus dem Schatten ins Licht … und ihr nackter Körper ist deutlich zu sehen.
    Ihre Haut besteht wie menschliche Fingernägel aus Keratin und ist so fahl wie reflektiertes Mondlicht. Ihr langes, gewelltes Haar ist ebenholzfarben wie der Abgrund. Ihr nackter Körper ist das Urbild sexueller Verheißung. Der rohe, würzige Duft ihrer Pheromone erfüllt ihr männliches Gegenüber unwillkürlich mit zuckendem Verlangen.
    Sie spricht mit tiefer und beruhigender Stimme. »Heute ist der neunte Av, eine Zeit, in der Bilanz gezogen wird. Gib dich mir zu erkennen.«
    Innerhalb von Sekunden umschließen Blutgefäße und Nerven, Sehnen, Muskeln und Haut das Skelett des Sensenmannes, der so die Gestalt Patrick Shepherds annimmt.
»Wer bist du? Warum hast du mich an diesen Ort gerufen? «
    Sie geht langsam auf ihn zu. Jeder sorgfältig gesetzte Schritt lässt seinen Puls schneller schlagen. »Ich bin der Sturm, der Adam erwachen ließ, der Geist, der im Baum der Erkenntnis wohnte. Ich bin das Kichern des Neugeborenen, das dessen eigenen Schlaf heimsucht … das Verlangen, das junge Männer dazu bringt, sich einsame Genüsse zu verschaffen. Und wenn der Samen vergossen ist, findet er seinen Weg in meine Lenden, um meine Dämonen zu zeugen. Ich bin die personifizierte Dunkelheit, ein Schwarzes Loch der Existenz, wo das Licht des Oberen Reiches niemals verweilen kann.
    Ich bin Lilith, und du, Noah, bist mein Seelengefährte.«

ABSCHLIESSENDE GEDANKEN
    Von NICK NUNZIATA
     
     
     
    Das Ende war weniger ein Buch als eine Pilgerreise. Wie die meisten Pilgerreisen hatte auch diese ihre Höhen und Tiefen, ihre Herausforderungen und Kümmernisse, und bald ging es weniger um das Ziel als um die Reise selbst. Der ganze Prozess hat gewiss seine unauslöschlichen Spuren in der Art hinterlassen, wie Steve und ich inzwischen an unser Material herangehen. Ich glaube, wir haben dieses Ding mit uns herumgeschleppt wie einen hinterhältigen Tramper, den man nicht mehr los wird. Sowohl das Material selbst als auch das anscheinend unstillbare Verlangen dieses Materials, hinaus in die Welt zu gelangen, koste es, was es wolle, hat in uns beiden sozusagen eine Art Film hinterlassen. Dantes Hölle aus der Göttlichen Komödie ist bereits für sich genommen ein tiefes und dunkles und zeitloses Werk, doch seine Kombination mit realen Gefahren spezifisch moderner Ausprägung verleihen ihm noch eine weitaus tiefere Bedeutung. Viele Ereignisse in unserem eigenen Leben und in der Welt um uns herum haben die Entwicklung der Geschichte beeinflusst und uns auf unerwartete Wege und Umwege geführt, bis sie ihren Platz in dem Buch fanden, das Sie nun in Händen halten. Es ist, als hätten gewisse entscheidende Wendepunkte der Handlung im Schatten auf uns gewartet und sich heimlich in meinen und Steves Kopf geschlichen. In der
Nacht. Mit erhobener Sense. Sie wollten einfach nicht sterben.
    Die Saat für diese Romanserie wurde im Jahr 2005 gepflanzt, als zum zweiten Mal eine Option für den Film zu Meg – Die Angst aus der Tiefe (den es noch immer nicht gibt) verkauft wurde und Steve und ich unbedingt an etwas Neuem und anderem zusammenarbeiten wollten. Während langer nächtlicher Gespräche tauschten wir uns über zahlreiche großartige Ideen aus, die es verdienten, zu einem Buch oder einem Drehbuch zu werden. Vorschläge flogen hin und her, von denen es ein paar tatsächlich bis aufs Papier schafften. Die Idee für Das Ende war zunächst ganz unscheinbar, aber sie entwickelte sich rasch von einem Drehbuch des Horrorgenres zu etwas viel Dichterem und Beunruhigenderem. Um die Geschichte weiterzuverfolgen, trafen wir uns in New York. Wie Shep gingen wir durch Manhattan. Wir hatten ein besonderes Auge für die Nischen und Winkel. Wir stiegen tief unter die
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