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Das Elfenportal

Titel: Das Elfenportal
Autoren: Herbie Brennan
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Vanelke – Sie müssen doch wissen, dass das Unsinn ist.« Sie starrten ihn wortlos an.
    »Abführen«, befahl Pyrgus.
    Die Soldaten zerrten den sich wehrenden Tithonus aus dem Raum. Sie hätten beinahe Comma umgeworfen, der gerade hereinkam.
     
    Comma sah von Pyrgus zu Blue, dann kurz zu Henry und wieder zu Pyrgus. »Was ist los? Was machen sie mit Tithonus?«
    »Er ist ein Verräter«, sagte Pyrgus schlicht. »Er ist es, der mich zu töten versucht hat. Er ist es, der den Tod unseres Vaters arrangiert hat.«
    Commas Blick flatterte zur Tür. Er schaffte es, schuldbewusst und verängstigt zugleich auszusehen. »Woher weißt du das?«
    Pyrgus sagte nüchtern: »Beleth hat es mir erzählt. Als er dachte, dass ich nicht mehr würde entkommen können, hat er mir alles erzählt, um mich damit zu quälen.«
    »Was hat er über mich erzählt?«, fragte Comma rasch.
    Pyrgus sah ihn scharf an. »Nichts, Bruder. Gibt es denn etwas über dich zu erzählen?«
    Comma schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Nein, natürlich nicht. Ich – ich war bloß…«
    »Neugierig?«, beendete Pyrgus den Satz für ihn.
    Comma sah aus wie ein Kaninchen in der Falle, sagte aber nichts. Die Stille im Raum war zum Zerreißen gespannt.
    »Warum?«, fragte Blue, um die angespannte Situation zu beenden. »Warum hat Tithonus uns hintergangen? Er kennt uns, seit wir Kinder waren. Er hat unserem Vater seit Ewigkeiten gedient.«
    »Seine Sympathien lagen bei der Nachtseite«, erklärte Pyrgus schlicht. »Er war von ihrem Sieg überzeugt.« Er seufzte. »Beleth hatte ihm versprochen, ihn zum Kaiser zu machen.«
    »Tithonus? Kaiser?«
    »Spar dir die Aufregung«, sagte Pyrgus. »Beleth hat auch Hairstreak versprochen, ihn zum Kaiser zu machen. Und Silas Brimstone. Und wahrscheinlich noch hundert anderen, von denen wir nichts wissen. Beleth hat alle belogen – das liegt in seiner Natur. In Wirklichkeit wollte er selbst über das Elfenreich herrschen. Aber Tithonus war der Schlüssel. Er war der Torhüter, derjenige, dem wir vertraut haben.«
    Blue schüttelte den Kopf. »Ich kann’s nicht glauben.«
    »Tithonus hat einen Dämon im Palast versteckt gehalten«, sagte Pyrgus. »Er hat ihn gewissermaßen als Kurier zwischen Beleth und sich benutzt. So haben sie die Invasion der Dämonen ausgeheckt.«
    Henry fragte neugierig: »Wie kommt es aber, dass die Dämonen ihre Invasion abgebrochen haben?«
    »Weil du sie aufgehalten hast, Henry«, sagte Pyrgus.
    Henry sah Pyrgus an, dann Blue, dann wieder Pyrgus. »Ich habe was?«
    »Du hast sie aufgehalten, als du das Buch Beleth zerstört hast«, sagte Pyrgus. »Das Buch war das Hauptportal zwischen Hael und dem Elfenreich. Nachdem du es zerstört hattest, ließen sich alle anderen Portale nicht mehr benutzen.«
    »Alle anderen Portale?«, fragte Henry entsetzt.
    Pyrgus schüttelte den Kopf. »Nein, nein, nur diejenigen zwischen dieser Welt und der Dämonenwelt. Beleth hat das Steuergerät vor Jahrhunderten gebaut und als Buch getarnt, so dass niemand auf die Idee kam, es zu schließen. Die Rituale waren psychotronische Auslöser, so dass es für Dämonenbeschwörungen benutzt werden konnte, aber der eigentliche Zweck des Buches war es, die Portale offen zu halten, so dass die Dämonen leichten Zugang zum Elfenreich hatten.«
    »Du meine Güte«, sagte Henry.
    »Dann muss es Tithonus’ Dämon gewesen sein, der Henrys Freund dazu gebracht hat, Papa zu töten«, überlegte Blue.
    »O nein!!«, brüllte Henry und machte einen Satz.
    Sie fuhren erschrocken herum. »Was ist los? Was ist denn los?«
    »Mr Fogarty!«, rief Henry. »Ich hab ihn völlig vergessen! Er ist immer noch im Verlies – und soll jeden Moment hingerichtet werden!«
    »Wir müssen ihn sofort herausholen«, sagte Pyrgus. Er wandte sich an einen der zahlreichen Berater, die das Gespräch verfolgten. »Kümmern Sie sich darum.«
    »Jawohl, Majestät.«
    Jawohl, Majestät, dachte Henry. Sein Freund war ein Kaiser. Der neue Purpurkaiser.
    Blue ächzte. »Das war mein Fehler«, sagte sie zu Henry. »Du wolltest, dass ich ihn freilasse, aber ich habe geglaubt, er wäre der Mörder.«
    »Das hattest du ja auch denken sollen«, sinnierte Pyrgus. »Natürlich war Mr Fogarty im technischen Sinne der Mörder, doch gegen die Macht des Dämons konnte er nichts ausrichten.«
    Auf einmal sagte Henry: »Ich glaube nicht einmal, dass Mr Fogarty euren Vater im technischen Sinne ermordet hat – ich glaube, er hat den Dämon vorher vertrieben.«
    Sie sahen ihn beide
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