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Das Ekel von Säffle

Das Ekel von Säffle

Titel: Das Ekel von Säffle
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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auf sein Kurzwellenfunkgerat »Was ist passiert'« Es knisterte ein wenig im Apparat, aber das war vorlaufig auch alles »Was ist passiert'« wiederholte er seine Frage Gunvald Larsson kam gerade mit langen Schritten bei ihm an »Mit dem Feuerwehrwagen' Die hatten `nen Kurzschluß «
    »Ich meine nicht die Feuerwehr Was ist mit Martin passiert' Ja, hallo, hallo Kommen 1 « Es knackte, diesmal etwas kraftiger, und dann horte man Ronns Stimme, weit entfernt und unklar Die fragte »Was ist passiert'«
    »Weiß nicht«, schrie Kollberg »Siehst du was'«
    »Im Augenblick gar nichts «
    »Und vorher'«
    »Schwer zu sagen Ich glaub, ich hab Enksson gesehen Er kam nach vorn an die Dachkante und da hab ich Martin das Signal gegeben Dann «
    »Ja'« drängte Kollberg ungeduldig »So red schon «
    »Dann horten auf einmal die Sirenen auf, und gleich danach ist Enksson aufgestanden Ich glaub das jedenfalls Er stand aufrecht da, mit dem Rucken hierher «
    »Hast du Martin gesehen'«
    »Nein «
    »Und jetzt'«
    »Nichts Es scheint niemand auf dem Dach zu sein «
    »Verdammt«, brummte Kollberg und ließ die Hand mit dem Sprechfunkgerat sinken Gunvald Larsson grunzte mißmutig Sie standen auf Observatoriegatan ganz nahe an der Ecke Dalagatan und keine hundert Meter von dem Haus entfernt Malm war auch da und mit ihm viele andere Ein Mann m Feuerwehruniform kam und fragte »Soll der Leiterwagen da drüben stehen bleiben'« Malm sah Kollberg und Gunvald Larsson an Er schien nicht mehr wild darauf zu sein, Befehle zu erteilen »Nein«, antwortete Kollberg, »laß ihn zurückfahren Warum die Manner unnötig der Gefahr aussetzen «
    »Sieht ganz so aus, als ob Beck da oben eins vor den Rüssel gekriegt hat«, bemerkte Gunvald Larsson »Scheint so«, bestätigte Kollberg gedampft »Moment mal«, unterbrach jemand »Da kommt eine Durchsage « Es war Norman Hansson. Er sagte etwas in sein Funkgerät, dann wandte er sich an Kollberg.
    »Ich hab jetzt einen Mann oben im Kirchturm. Er meint, daß er einen liegen sieht, es könnte Beck sein.«
    »Wo?«
    »Auf dem nördlichen Balkon zum Hof hin.« Hansson sah Kollberg mit ernster Miene an. »Sieht aus, als ob er verletzt ist.«
    »Verletzt? Bewegt er sich?«
    »Jetzt nicht. Aber der Mann meint, daß er sich noch vor ein paar Minuten bewegt hat.« Der Mann konnte richtig beobachtet haben. Vom Bonnier-Wolkenkratzer aus konnte Rönn die Hofseite des Hauses nicht einsehen. Die Kirche lag o dagegen in nördlicher Richtung und außerdem zweihundert Meter näher dran.
    »Wir müssen ihn da wegholen«, murmelte Kollberg.
    »Wir müssen überhaupt Schluß mit dem ganzen Zirkus machen«, sagte Gunvald Larsson düster. Und nach einigen Sekunden fügte er hinzu: »Es war falsch, allein raufzugehen. Geradezu idiotisch.«
    »Im Beisein von Leuten den Mund halten, aber hinter ihrem Rücken große Reden schwingen.
    Weißt du, was das ist, Larsson?« fragte Kollberg.
    Gunvald Larsson sah ihn lange an. Dann antwortete er mit außergewöhnlicher Schärfe: »Wir sind hier nicht in Moskau oder Peking. Hier lesen die Bulldozer-Fahrer nicht Gorki, und die Bullen zitieren nicht Lenin. Dies ist eine wahnsinnige Stadt in einem schwachsinnigen Land. Und da oben auf dem Dach sitzt ein armer Irrer, und es wird jetzt Zeit, daß wir ihn runterholen.«
    »Vollkommen richtig«, erwiderte Kollberg. »Übrigens war das nicht Lenin. «
    »Ich weiß.«
    »Worüber um Gottes willen sprecht ihr eigentlich?« fragte Malm nervös. Keiner von ihnen würdigte ihn auch nur eines Blickes.
    »Okay«, entschied Gunvald Larsson. »Du holst deinen Freund Beck, und ich nehm mir den anderen vor.« Kollberg nickte. Er drehte sich um und wollte zu den Feuerwehrmännern hinübergehen, da blieb er noch einmal stehen und fragte: »Du bist dir ja wohl klar, wie deine Chancen stehen, lebend wieder vom Dach herunterzukommen? Bei deiner Methode?«
    »So ungefähr«, gab Gunvald Larsson zurück. Dann sah er sich die Umstehenden an und rief mit lauter Stimme: »Ich werde die Türen sprengen und das Dach von unten her stürmen. Ich brauch einen Mann zur Unterstützung. Höchstens zwei.« Vier oder fünf junge Polizisten und ein Feuerwehrmann hoben den Arm. j Direkt hinter Larsson sagte eine Stimme:
    »Nimm mich.«
    »Versteht mich nicht falsch«, sagte Gunvald Larsson. »Ich kann keinen brauchen, der sich meldet, weil er sich irgendwie dazu verpflichtet fühlt. Auch keinen, der unbedingt beweisen will, daß er tüchtiger ist als die anderen… Die
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