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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg
Autoren: Philip José Farmer
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brannte.
    Er hörte Schritte auf der Treppe und wandte sich um. Einige Sekunden später kletterte Fix mit zwei großen Kannen über das aufgehäufte Mobiliar.
    »Stellen Sie hier eine ab und bringen Sie die andere Vandeleur«, befahl Nemo. »Auf seiner Seite entzünden wir das Feuer zuerst.« Fix setzte eine Kanne ab und näherte sich Nemo. Nemo drehte sich um und sah Vandeleur nach, der ein dickes Bündel von Vorhängen durch den Korridor in die jenseitige Richtung schleppte, um sie auf seinen Scheiterhaufen zu türmen. Fix langte in seine Manteltasche und holte seinen Revolver heraus. Er hielt ihn am Lauf.
    Fogg, Aouda und Passepartout befanden sich an einem Fenster in der vierten Etage, das Ausblick auf die Straße bot. Unter ihnen erleuchteten die Gaslaternen eine nahezu verlassene Straße. Gegenüber, unter der Laterne an der Ecke, standen vier Gentlemen und unterhielten sich.
    »Das müssen Leute Nemos sein«, sagte Fogg, »die dort bereitstehen, um uns, sollten wir aus dem Haus fliehen können, abzufangen. Sie werden angelaufen kommen, sobald sie uns aus dem Fenster hangeln sehen. Wir müssen uns an den Leinenstreifen hinabrutschen lassen und schießen, sobald wir Boden unter den Füßen haben.«
    »Ich glaube noch immer, daß ich zurückbleiben sollte«, sagte Aouda, die in einem Sessel saß. »Ich vermag nur eine Hand zu gebrauchen, und die allein besitzt nicht genug Kraft. Ich kann mich nicht festhalten.«
    »Unsinn, meine Liebste«, widersprach Fogg. »Wir werden, wie ich schon sagte, gemeinsam gehen. Mit einem Arm halte ich Sie fest. Dank der Handschuhe werden wir uns nicht die Handflächen abschürfen.«
    »Aber…«
    Aouda verstummte. Aus dem Korridor vernahmen sie die Stimme von Fix.
    »Mr. Fogg! Glauben Sie mir, dies ist keine Falle! Ich habe Nemo und die anderen unschädlich gemacht! Ich konnte nicht zulassen, daß sie Sie lebendigen Leibes verbrennen! Bitte, Mr. Fogg, glauben Sie mir, kommen Sie heraus!«
    »Es könnte ein Trick sein, um festzustellen, wo wir uns aufhalten«, mutmaßte Fogg.
    »Mr. Fogg! Nemo hat mich zum Verräter gestempelt und wollte mich in den Tod schicken! Und Gott allein weiß, was er mit meiner Familie gemacht hätte. Glauben Sie mir, bitte! Ich habe einen Revolver, aber er steckt in meiner Tasche, und ich halte meine Hände in die Höhe. Überzeugen Sie sich! So eilen Sie doch!«
    »Er könnte die Wahrheit sprechen«, sagte Fogg. »Es ist nichts gänzlich Unvorhergesehenes.« Er trat zur Tür, schloß auf und öffnete sie einen Spalt breit. Fix hatte in der Tat die Hände in die Höhe gestreckt.
    Fogg öffnete die Tür ein Stück weiter und schob den Lauf seines Revolvers durch den Spalt. »Kommen Sie herein, Mr. Fix«, forderte er den Detektiv auf.
    Fix trat ein. Fogg schloß die Tür. »Wo sind Ihre Kumpane?« wollte er wissen.
    »Alle bewußtlos, vielleicht tot«, sagte Fix. »Ich habe Moran ins Haus gelockt und ihm dann meine Waffe aufs Haupt geschlagen. Dann ging ich nach oben und schlug Nemo hinterrücks nieder. Osbaldistone war noch besinnungslos, und so brauchte ich nur Vandeleur mit dem Revolver mit dem Gesicht zur Wand zu dirigieren und ihn ebenfalls niederzuschlagen.«
    »Und das haben Sie aus den vorhin erwähnten Gründen getan?«
    »Ja, doch fortan werden Sie mich und meine Familie beschützen müssen. Sie werden das doch tun, oder?«
    »Sie haben mein Wort«, erwiderte Mr. Fogg.
    Sie stiegen hinunter; Fix mußte vorangehen, da Fogg noch nicht völlig sicher war, daß es sich um keine Falle handelte. Die anderen Capellaner waren noch bewußtlos.
    »Werden Sie sie töten?« fragte Fix.
    »Wünschen Sie es, Mr. Fix?« erkundigte sich Fogg.
    »Nein«, antwortete Fix. »Ich kann sie nicht leiden, und Nemo hätte mich gnadenlos umgebracht. Aber sie kaltblütig abzuschlachten…«
    Fogg gab keine Antwort. Er durchsuchte Nemos Kleidung. Innerhalb weniger Sekunden fand er in einer Tasche eine flache lederne Schatulle, der er kleine, längliche Papierstreifen entnahm, die mit winzigen Schriftzeichen und Zeichnungen bedeckt waren, welche sich nur unter einem Vergrößerungsglas richtig erkennen ließen. »Darauf habe ich gehofft, daß er sie noch bei sich trägt«, sagte er.
    »Was ist es?« fragte Aouda.
    »Konstruktionspläne für Distorter. Aber wie bekam er sie von Head?«
    »Head hatte sie in seinem Glasauge versteckt«, sagte Fix. »Nemo entfernte es, als er Ihnen dabei half, die Leiche über Bord zu werfen.«
    »Ich hätte mir Heads Augen ansehen sollen«, meinte
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