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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg
Autoren: Philip José Farmer
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Klang. »Die Ereignisse haben uns alle in Verwirrung gestürzt, aber dies ist nicht der rechte Moment, um die Nerven zu verlieren. Ja, Fix, ich verspreche Ihnen, daß Ihre Familie, sollte Ihnen etwas zustoßen, nicht zu leiden haben wird.«
    Und was heißt das? dachte Fix. Vermutlich, daß man sie schnell töten wird.
    »Wir erledigen zuerst das Französlein«, befahl Nemo. »Sir Hector, Sie beziehen wieder Ihren Posten vor Foggs Tür. Wahrscheinlich wird er von unserer Attacke gegen das Französlein nichts hören, aber falls doch, könnte er daraus den Schluß ziehen, daß nicht viele von uns vor seiner Tür warten und einen Ausbruch versuchen. Postieren Sie sich neben der Tür an der Wand, so daß Sie im Ernstfall den ersten Schuß haben.« Osbaldistone ging. »Vandeleur«, sagte Nemo, »Sie können die Gelegenheit wahrnehmen, um sich für die Verletzung zu rächen, die das Französlein Ihnen zugefügt hat. Sie führen die Attacke.«
    »Vorzüglich!« rief Vandeleur. »Aber bevor er stirbt, zersäble ich ihm die Fresse.«
    »Dafür haben wir keine Zeit«, wies Nemo ihn zurecht. »Er muß auf der Stelle und so leise wie möglich getötet werden.
    Dann werden wir Foggs Zimmer stürmen, und zwar um jeden Preis, und ihn und die Frau ebenfalls ohne weitere Umstände beseitigen. Die Blutspur läßt den Schluß zu, daß die Frau eine ernste Verwundung erlitten hat. Sie ist entweder bereits tot oder zu schwach, um Fogg beistehen zu können; das ist erfreulich, denn sie kann hervorragend schießen. Wir müssen Fogg sofort töten, da er andernfalls vielleicht den Distorter zerbricht und sich und uns arg schnöde und feurigst gen Himmel bläst. Ich nehme an, daß er dies nur als letzten Ausweg wählen wird, aber es obliegt uns, ihn auch des letzten Auswegs zu berauben. Ich vermute, daß er die Tür mit Möbelstücken verbarrikadiert hat. Wir werden die Tür daher aus den Angeln heben. Auf mein Zeichen hin zerschießt Vandeleur das Schloß. Osbaldistone und ich selbst entfernen die Tür. Sie, Fix, nehmen einen Anlauf durch den Korridor und überspringen die Barrikade. Fogg dürfte sein Zimmer verdunkelt haben, aber wir werden im Korridor die Lampen löschen, so daß Sie Ihre Augen den Verhältnissen anpassen können. Zugleich erschweren wir damit Fogg die Sicht. Während Sie über die Barrikade springen, Fix, geben Sie einen Schuß ab, um ihn dazu zu verleiten, ebenfalls zu schießen, dann gehen Sie in Deckung. Wir werden das Mündungsfeuer seiner Waffe sehen und vermögen ihn dann leicht zu treffen.«
    Fix wußte genau, daß er eine Barrikade aus Mobiliar nicht mit einem Satz überwinden konnte. Und falls Fogg die Barrikade hoch aufgetürmt hatte, würde er als prachtvolles Ziel zwischen ihr und der Decke hängen. Zweifellos vermochten Nemo und Vandeleur, sobald sie das Mündungsfeuer sahen, Fogg zu erschießen. Aber das würde er, Fix, nicht mehr erleben, weil Fogg zuvor ihn erschoß. Er würde tot sein. Und wofür? Für einen Mann, der ihn mißbraucht hatte, gegen die Interessen aller Capellaner und zum persönlichen Nutzen.
    Dennoch schwieg er. Worte waren sinnlos. Erzog seine Webley aus der Tasche und folgte Nemo zu jener Tür, hinter der Passepartout steckte. Nemo zerstörte mit seiner Luftpistole das Schloß. Fix stieß die Tür auf, und Vandeleur stürzte hinein, die Luftpistole in der einen und ein Messer in der anderen Hand. In dem Zimmer herrschte völlige Finsternis, doch dieÖllampe, die Fix trug, enthüllte ihnen, obwohl sie nur schwach brannte, daß der Franzose verschwunden war. Er hielt sich auch weder im Bad noch im Schrank, noch unterm Bett oder hinter den Vorhängen verborgen. Die Fenster waren nach wie vor geschlossen.
    »Sie haben gesagt, niemand würde die Tür zu öffnen wagen«, murrte Vandeleur.
    »Das Französlein ist noch närrischer, als ich geglaubt habe«, meinte Nemo. »Ich hielt ihn für ein wenig intelligenter. Fix, gehen Sie hinunter und schauen Sie, ob er sich auf der Straße herum treibt! Vielleicht hat er den Personalaufgang benutzt, während wir über die Haupttreppe kamen.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Fix. »Daran glaube ich allerdings nicht.«
    Er entfernte sich, aber Nemo rief ihn zurück.
    »Was berechtigt Sie zu diesem Zweifel?«
    »Er würde Fogg und die Frau niemals im Stich lassen«, versicherte Fix.
    »Ach ja, Sie kennen diese Eridaner ja so gut, nicht wahr?« sagte Nemo langsam. »Nun, gehen Sie trotzdem hinab und vergewissern Sie sich. Dann melden Sie sich bei mir in der dritten
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