Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Gravitationswellen schwappten aus ihnen hervor und verzerrten die Orbits innerhalb der Haupt-Asteroidenringe. Ein paar kleinere Monde hatten, von ihrem Kielwasser erfasst, ebenfalls die Bahnneigung verändert. Alle neun DFs hielten auf den kleinen, orangenen Stern zu, den Centurion Stations namenloser Planet umkreiste. Plötzlich begann sich die Photosphäre des Sterns zu verdunkeln.
    »Heilige Scheiße!«, rief Justine aus. Die DFs zogen offenbar Energie direkt aus dem Stern. Sie fragte sich, wozu. Der Effekt war faszinierend, ließ sie die Angst, die sie verspürte, beinahe vergessen. Tatsächlich hatte sie beim Einsetzen der Katastrophe einen Moment lang geglaubt, dass Centurion Station der Ort war, an dem ihr Körper zu guter Letzt den Tod finden würde.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, öffnete Lehr Trachtenberg in diesem Moment einen Kanal zu sämtlichen Menschenraumschiffen. »Statusbericht, bitte, sind alle wohlauf?«
    »Alles in Ordnung bei mir«, meldete sie der CNE Dalfrod , auf die sich der Stationsleiter mit seinen Führungskräften begeben hatte.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sich seine eigenen Leute in Sicherheit befanden, nahm Trachtenberg Kontakt mit den Alien-Schiffen auf, die aus der Atmosphäre aufstiegen. Sie alle bestätigten, dass sämtliche Außerirdischen sich hatten retten können; wenngleich sich dies zumindest in Bezug auf die Kandra mehr auf Annahmen stützte, da der rätselhafte Kubus auf keinerlei Kommunikationsversuche reagierte.
    »Wir kehren auf schnellstem Wege ins Commonwealth zurück«, verkündete Trachtenberg. »Nach dem, was die Beobachtungssysteme melden, sollte es möglich sein, der Expansion zu entkommen. Ihre Ausdehnungsgeschwindigkeit beträgt ungefähr drei oder vier Lichtjahre in der Stunde. Das gibt uns einen ausreichenden Sicherheitsabstand, um aus der Gefahrenzone zu gelangen.«
    »Kommen die Daten immer noch rein?«, fragte Justine.
    »Ein paar. Nur noch lückenhaft inzwischen. Im Wall geht im Augenblick eine Menge vor, das wir nicht verstehen. Ich vermute, dass die meisten Störungen, die wir verzeichnen, von den Verteidigungssystemen der Raiel herrühren, aber solange die Sensoren noch nicht hinüber sind, können wir trotzdem eine eingeschränkte Überwachung aufrechterhalten. Wir leiten so viel wir können an die Zentrale der Navy-Explorationsabteilung zu Hause weiter.«
    »Ich verstehe.«
    Justine sah zu, wie die anderen Raumschiffe ihre Höhe erreichten, und verspürte eine merkwürdige Verärgerung in sich aufsteigen. Konnte man denn nichts anderes tun, als einfach zu fliehen? Das Ganze schmeckte nach Feigheit. Sie verhielten sich wie unwissende Bauern, die sich bei einem Gewitter heulend zusammenkauerten, weil die Götter erzürnt waren und nach irgendeinem Opfer suchten, das sie ihnen zur Besänftigung darbringen konnten. Und dabei haben wir schon vor Jahrhunderten mit diesem Quatsch aufgehört. Und doch stehen wir bei aller Aufklärung genau wieder dort und verstecken uns vor dem Donnerwetter in unseren netten, trockenen Höhlen.
    In diesem Moment beschleunigten hinter ihr die Schiffe, begannen, als sie Kurs auf ihre eigenen Heimatsysteme setzten, sich in alle Richtungen zu zerstreuen. Die Forleene waren die Ersten, die auf Lichtgeschwindigkeit gingen, entschlüpften in die Schlünde von Wurmlöchern, die sich sofort wieder hinter ihnen schlossen. Ein letzter Abschiedsgruß von ihrem Rudelführer hing noch im Äther.
    Die Kabine der Silverbird schwankte erneut. Achtzig Millionen Meilen entfernt eilten die DFs in ein niedriges Orbit um den sich verfinsternden Stern. Die Erschütterung bekräftigte ihren Entschluss. So sollte das nicht laufen.
    »Dad?«
    »Noch hier.«
    »Was haben die Raiel über die Expansion gesagt?«
    »Rein gar nichts. Vergiss nicht, der High Angel ist ein Rettungsschiff. Die Raiel-Abwehrsysteme sind alle auf deinen Teil der Galaxis konzentriert. Wie auch immer, wir können ihnen dafür, dass sie uns nichts erzählt haben, schwerlich Vorwürfe machen. Im Augenblick ist so ziemlich jede empfindungsfähige Spezies in der Galaxis wegen der Pilgerfahrt stinksauer auf uns, und wer wollte es ihnen verdenken? Ich bin’s ja auch.«
    »Ich weiß. Und deshalb gehe ich jetzt da rein«, sagte sie, selbst überrascht von der Geschwindigkeit ihrer Gedanken.
    »Du tust was ?«
    »Ich breche auf in die Leere.« Noch während sie sprach, instruierte sie den Smartcore und bestimmte den Kurs. Schnell. Bevor ich auf die Idee komme zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher