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Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
Autoren: Christine Feehan
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verurteilt war. Brodrick X., ein seltener schwarzer Jaguar oder Panther, führte die Männer nicht anders, als sein Vater und dessen Vorfahren sie angeführt hatten. Er war als schwieriger, brutaler Mann bekannt, der verantwortlich war für das Auslöschen ganzer Dörfer, deren Einwohner, sogenannte »Mischlinge«, er als nicht lebenswert erachtete. Es ging das Gerücht, er habe nicht nur ein Bündnis mit den Brüdern Malinov geschlossen, sondern auch mit der Gesellschaft von Menschen, die sich der Ausrottung der Vampire verschrieben hatte.
    Dominic schüttelte den Kopf über die Ironie des Ganzen. Menschen vermochten nicht zwischen Karpatianern und Vampiren zu unterscheiden, und ihr geheimer Bund »zur Vernichtung der Vampire« war ausgerechnet von denjenigen unterwandert worden, die sie zum Verschwinden bringen wollten. Die Brüder Malinov benutzten beide Spezies in ihrem Krieg gegen die Karpatianer. Die Werwölfe hatten sich bisher noch keiner Seite angeschlossen, sondern waren strikt neutral geblieben, aber sie existierten, wie Manolito de la Cruz durch seine Seelengefährtin herausgefunden hatte.
    Dominic breitete die Flügel aus, um näher heranzufliegen, und stellte sein scharfes Gehör darauf ein, das Gespräch in dem Gebäude aufzufangen.
    »Die Frau ist tot, Brodrick. Sie hat sich von den Klippen gestürzt. Wir konnten sie nicht aufhalten.« Überdruss und Abscheu lagen in der Stimme.
    Eine zweite, schmerzerfüllte Stimme fügte hinzu: »Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Frauen zu verlieren.«
    Die dritte Stimme war leiser, ein Knurren, das Macht und eine verblüffende Autorität verriet. »Was sagtest du, Brad?« Die Stimme vermittelte eine eindeutige Drohung, als machte die bloße Vorstellung, dass einer seiner Untertanen eigene Ideen haben könnte, diesen in gewisser Weise schon zu einem Verräter.
    »Er braucht einen Arzt, Brodrick«, warf die erste Stimme hastig ein.
    Dominic sah einen hochgewachsenen Mann in locker sitzenden Jeans und offenem Hemd aus dem Gebäude treten. Sein Haar war lang, sehr dicht und strubbelig. Dominic wusste sofort, dass er Brodrick, den Herrscher der Jaguarmenschen, vor sich hatte. Hätte sein eigener Prinz, Mikhail Dubrinsky, den Karpatianern nicht befohlen, die Spezies der Jaguarmenschen ihrem Schicksal zu überlassen, wäre Dominic versucht gewesen, den Mann auf der Stelle umzubringen. Brodrick war unmittelbar verantwortlich für den Tod unzähliger Männer, Frauen und Kinder. Er war getrieben vom Bösen, trunken von seiner eigenen Macht und dem Glauben, allen anderen überlegen zu sein.
    Brodrick sah die beiden Wachposten verächtlich an. »Was fällt euch ein, hier im Eingang herumzulungern? Ihr sollt eure Arbeit tun, verdammt noch mal!«
    Der zweite Posten hielt die Waffe selbst dann noch auf Brodrick gerichtet, als die beiden Menschen in entgegengesetzter Richtung um das Haus herumgingen. Das Hinken des einen, der im Eingang Schutz gesucht hatte, bestätigte Dominics Annahme, dass er verletzt war. Brodrick indessen blickte mit finsterer Miene zum Regen auf und ließ ihn auf sein Gesicht herniederprasseln. Dann spuckte er angewidert aus und ging zu der Seite des Gebäudes, an der das Feuer offenbar ausgebrochen war, kauerte sich nieder und begann, sehr gründlich den Boden abzusuchen. Brodrick beugte sich vor, um die Asche zu beschnuppern, und setzte alle Sinne ein, um die Spur seines Feindes aufzuspüren.
    Plötzlich hockte er sich auf die Fersen und versteifte sich. »Kevin, komm mal her!«, rief er.
    Der Jaguarmensch, der den Verwundeten getragen hatte, kam herbeigeeilt, barfuß, aber in Jeans. Noch im Laufen streifte er sich ein T-Shirt über, das sich über der breiten Brust des Mannes spannte. »Was ist?«
    »Hast du dir den, der hier eingebrochen ist und Annabelle befreit hat, angesehen?«
    Kevin schüttelte den Kopf. »Er ist ein teuflisch guter Schütze. Er hat zwei Wachen ausgeschaltet, und die Kugeln lagen so dicht nebeneinander, dass alle dachten, nur ein Schuss wäre abgegeben worden.«
    »Es gibt keine Spuren. Überhaupt keine. Wo zum Teufel war der Kerl? Und woher kannte er die genaue Stelle, um das Gebäude in die Luft zu jagen und Annabelle zu befreien? Es hat doch nicht mal Fenster, verdammt noch mal!«
    Kevin blickte in die Richtung der beiden Posten. »Du denkst, dass jemand ihm geholfen hat?«
    »Was ist da draußen los gewesen?« Brodrick zeigte auf den Wald.
    Kevin zuckte mit den Schultern. »Wir folgten Annabelle, die durch den Wald auf
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