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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott
Autoren: Jon Land
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da die Sache nicht nach Plan ablief. Diese Leute wußten nichts über McCrackens und Marokows Vorgeschichte, und nun mußten sie wohl oder übel die Folgen ihrer Unwissenheit tragen.
    Blaine stieß Marokow vom Barhocker auf den Fußboden neben der Theke und zog im selben Augenblick die SIG-Sauer. Er schoß, während die zwei Männer sich noch umdrehten, um auf ihn anzulegen. Blaine war es nicht möglich gewesen, genau zu zielen, und so mußte er mit den Schultertreffern zufrieden sein, die die zwei Revolvermänner von der Theke zurücktaumeln ließen, bevor sie abdrücken konnten. Als Blaine die Waffe neu auf sie richtete, hörte er das vertraute Klick-Klack, das beim Spannen einer Flinte entstand. Er sah noch rechtzeitig, daß der Barkeeper eine abgesägte Mossberg-Flinte hochriß, um sich an Marokows Seite vor der Bar niederzuducken. Mit zittriger Hand versuchte Marokow eine alte Greysa-Pistole in Anschlag zu bringen. Der erste Gewehrschuß sprengte ein großes Stück Holz aus der Theke, das zweite Ballern überschüttete Blaine und Marokow mit einem Hagel von Holzsplittern. McCracken lugte über den Thekenrand und sah, daß die zwei angeschossenen Revolvermänner heranwankten. Ihre Kanonen spien Feuer. Es brauchte vier weitere Schüsse, um sie endgültig zu fällen. Allerdings geriet er, während er die beiden umnietete, ins schönste Schußfeld, das sich der Barkeeper wünschen konnte. Der Kerl hatte ihn mit der Mossberg aufs Korn genommen, aber da stolperte Marokow dazwischen. Das Geschoß der Flinte zerfetzte dem Russen in derselben Sekunde die Brust, in der er aus seiner altbewährten Zimmerflak einen Schuß abfeuerte. Der Treffer warf dem Barkellner den Kopf in den Nacken. Marokow prallte gegen McCracken, und sie schlugen beide wuchtig auf den Fußboden.
    Blaine kroch unter dem Russen hervor, beugte sich über ihn. »Andrej …!«
    Zu spät. Im Tode standen die Augen des Russen offen, ihr Ausdruck ähnelte an seinem Ende auf seltsame Weise dem, den sie damals, an dem Tag im Dschungel nahe der vietnamesischen Fernstraße 9, hatten.
    Blaine rappelte sich gerade auf, als drei Burschen mit Ingram-Maschinenpistolen in die Hotelbar gepoltert kamen. Er entleerte den restlichen Inhalt des Pistolenmagazins in ihre Richtung, hastete währenddessen zu der Schwingtür, die in die Küche führte. Er jagte hindurch und hörte, daß Leute ihn auf Spanisch anschrien, doch das Gezeter verstummte, als die Hotelangestellten sein Schießeisen sahen. Er rannte an ihnen vorbei, ohne auf das Durcheinander der Herdplatten und Arbeitstische zu achten, an denen Chefköche Mahlzeiten zubereiteten. Der Fluchtweg führte ihn durch einen weitläufigen Lagerraum voller reichlich gefüllter Regale. In den unteren Fächern standen mehrere Propangasflaschen.
    Zwei davon stellte Blaine vor die Tür des Lagers, wo die Verfolger, wenn sie ihm hinterher kamen, sie bestimmt umwerfen mußten. Er lief durch den Flur zum Hinterausgang, lud unterwegs seine Waffe neu; dann wartete er ab, bis die Tür aufflog. In diesem Augenblick schoß McCracken zweimal, einen Schuß für jede der beiden umgekippten Propangasflaschen.
    Die doppelte Explosion erschütterte den ganzen Korridor. Mauerwerk krachte aus beiden Wänden herab, und die Decke stürzte ein. Blaine war nahe genug, um noch die Hitze der Detonationen zu spüren, ehe er durch die Hintertür aus dem Buena Vista floh.
    Mittlerweile waren drei Jeeps mit kubanischen Milizionären vorgefahren, und soeben stürmten die letzten Uniformierten zum Hoteleingang. McCracken wartete, bis alle im Gebäude verschwunden waren, dann stieg er in einen der mit Maschinengewehren ausgestatteten Jeeps. Mit der SIG-Sauer durchlöcherte er den anderen Fahrzeugen je zwei Reifen, ehe er rasant abfuhr.
    Er hatte vor, schleunigst von der Hauptstraße zu verschwinden und Nebenstraßen zu benutzen, um den Treffpunkt auf einem fünfundzwanzig Fahrtminuten entfernten Flugplatz zu erreichen. Aber da alles ein abgekartetes Spiel war, stand zu befürchten, daß kubanische Miliz vor ihm auf dem Flugplatz eintraf, und kein Pilot, der bei klarem Verstand war, würde unter solchen Umständen landen.
    Doch Blaine hatte keine Wahl. Der Flugplatz war seine einzige Chance.
    Er brachte den Jeep auf Höchstgeschwindigkeit. Noch schneller kreisten seine Gedanken um die Ereignisse im Buena Vista. Man hatte ihn und Marokow getäuscht, sie waren von Leuten in das Hotel gelockt worden, die unterstellt hatten, daß zwei scheinbar unversöhnliche
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