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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)
Autoren: Jack McDevitt
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es. Aber ich sehe hier immer noch nichts.«
    »Seien Sie da nicht so sicher!«, gab Bucky zurück. »Wonach suchen wir?«
    Jerry starrte ihn ausdruckslos an. »Ich weiß es nicht«, gestand er.
    »Ich auch nicht. Suchen wir also nach etwas, das nicht passt.«
    Sie blieben im Walker-Archiv und ergingen sich in einer methodischen Suche. Nach zehn Minuten entdeckte Jerry einen rechteckigen Karton auf dem Boden einer schwarzen Kiste, die angeblich ausschließlich Navigationsmaterialien enthielt. Ein Etikett mit der Aufschrift CASSEGRAIN war am Deckel angebracht worden. Der ganze Karton war ungefähr so groß wie ein durchschnittlicher Bildband. »Bingo!«, hauchte er.
    Sofort war Bucky bei ihm.
    »Ich frage mich, was das sein kann«, sinnierte Jerry mit Blick auf den zugeklebten Karton.
    »Eigentlich können wir es uns doch gleich hier ansehen«, meinte Bucky. »Die lassen uns so oder so nicht damit raus.«
    »Behalten Sie die Wachleute im Auge!«, verlangte Jerry und öffnete den Karton vorsichtig auf einer Seite, während Bucky ihm den Rücken zukehrte und sich bemühte, das, was sie taten, vor jeglicher versteckten Kamera zu verbergen.
    »Was ist drin?«, fragte Bucky einen Moment später.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Jerry. »Sieht aus wie eine Art antiker Tafel.«
    »Eine Bildtafel?«
    »Nein. Eine rechteckige Tafel mit einer Beschriftung.«
    Bucky griff in die Tasche und holte sein supermodernes Mobiltelefon hervor. »Nehmen Sie das!«, sagte er und hielt es hinter seinen Rücken, bis Jerry es ihm abgenommen hatte. »Das dürfte besser sein als Ihres. Zumindest sollte es das – nach dem, was es gekostet hat.«
    »Auf der Rückseite ist nichts«, murmelte Jerry. »Ich mache ein Foto davon und sechs oder sieben von der Bildseite.«
    »Bildseite? Es gibt doch ein Bild?«
    »Ich meinte die Vorderseite«, erläuterte Jerry. Und, einen Moment später: »Okay, erledigt. Ich packe es wieder in den Karton und lege ihn zurück. Gut. Jetzt nichts wie raus hier.«
    »Geben Sie mir mein Telefon zurück!«, forderte Bucky und streckte die Hand aus.
    Jerry reichte es ihm.
    »Okay, gehen wir in den Waschraum.«
    »Kann das nicht warten?«, fragte Jerry.
    »Nein.«
    Sie machten sich auf die Suche nach den Herrentoiletten, traten ein und sofort zog Bucky seinen linken Schuh aus.
    Jerry musterte ihn stirnrunzelnd. »Sie sind doch groß genug. Warum tragen Sie Schuhe mit verstärkter Innensohle?«
    »Dann und wann ist es ganz nützlich, sich ein bisschen aufzupumpen«, antwortete Bucky grinsend und fummelte an der Sohle herum. Plötzlich öffnete sich in Sohle und Absatz ein kleines Fach, in das er das schmale Mobiltelefon legte. Dann schloss er das Geheimfach wieder. »Sie können sich nicht vorstellen, wie hilfreich das auf meinen Reisen rund um die Welt war.« Er ging zur Tür. »Okay, wir können gehen.«
    Jerry rechnete bei jedem Schritt damit, aufgehalten zu werden. Aber sie konnten das Gebäude unbehelligt verlassen, und schon einen Moment später fuhr ein Chauffeur im Dienst der Regierung ihren Wagen vor. Binnen Minuten waren sie am Flughafen von Huntsville; und drei Stunden später befanden sie sich schon in Buckys Büro bei Blackstone Enterprises. Gemeinsam mit Gloria Marcos, Jason Brent und Sabina Marinova warteten sie darauf, dass die Sprachwissenschaftler, die Bucky angeheuert hatte, damit sie die Inschrift der Plakette entzifferten, Ergebnisse lieferten.
    Endlich betrat der hutzelige, kleine Mann den Raum, der für die Analyse verantwortlich zeichnete. Er hatte Vergrößerungen der Fotos in Händen.
    »Und, Peter?«, fragte Bucky. »Ihr konntet nichts damit anfangen, richtig?«
    »Wir haben es übersetzt«, sagte der alte Herr.
    Bucky runzelte die Stirn. »Ihr habt eine vollkommen fremdartige Sprache in gerade mal ein paar Stunden übersetzt? Warum fällt es mir schwer, das zu glauben?«
    »Das ist keine fremdartige Sprache«, antwortete Peter. »Ich wünschte, ich hätte diese Tafel in Händen halten dürfen.«
    »Falls das hilft, da war außer der Schrift nichts darauf zu sehen«, sagte Jerry. »Um genau zu sein, sah sie, na ja, beinahe neu aus.«
    »Nicht verwunderlich. Da oben gibt’s keine Luft, da altert nichts.« Er reichte Bucky ein Blatt Papier. »Bitte sehr, eine Kopie des Textes.«
    »Was ist das für eine Sprache?«, fragte Bucky und starrte das Papier an. »Für mich sind das böhmische Dörfer.«
    »Griechische käme der Sache näher«, meinte der Mann und grinste.
    »Was soll das bedeuten?« Bucky
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