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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)
Autoren: Jack McDevitt
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verlangte Gloria rasch. »So habe ich ihn schon ein paarmal erlebt.«
    »Er sieht aus, als hätte ihn der Schlag getroffen«, bemerkte Sabina besorgt.
    »Es geht ihm gut, glauben Sie mir«, beharrte Gloria.
    »Verdammt!«, fluchte Bucky und wurde wieder erkennbar lebendig.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte Jerry immer noch beunruhigt.
    »Mit mir ist definitiv nicht alles in Ordnung«, grollte Bucky und fing an, in seinem Büro auf und ab zu marschieren. Dann blieb er abrupt stehen und drehte sich zu Jerry um. »Sagen Sie die Sendung ab!«
    »Sind Sie verrückt geworden?«
    »Sie haben gehört, was ich gesagt habe! Sagen Sie es ab! Wenn ABC das Geld nicht erstatten will, sollen sie es behalten.«
    »Aber …«
    »Tun Sie es einfach! Gloria, rufen Sie meinen Piloten an, er soll mich in einer Stunde am Firmenjet treffen! Danach führen Sie ein höchst vertrauliches Telefonat! Ich werde dabei sein, damit ich eingreifen und für Sie bürgen kann, falls es notwendig ist.«
    »Wo fliegen wir hin, Boss?«, fragte Brent.
    »Sie fliegen nirgends hin«, erwiderte Bucky. »Das ist etwas, das ich allein tun muss.«

41
    »Und, was meinen Sie, George? Inzwischen sollten wir eigentlich etwas gehört haben.«
    George lehnte sich zurück. Gerade hatte er eine Konferenz mit Leuten vom Pentagon hinter sich. Die hohen Tiere waren unzufrieden. Sie waren die Kongressabgeordneten leid, die sie zwangen, Waffenkäufe zu schlucken, die sie nicht brauchten, nur um die Rüstungslobby in ihren jeweiligen Heimatstaaten bei Laune zu halten. »Wir brauchen eine bessere Ortungstechnik«, hatte sich General Maybury beklagt. »Für unkonventionelle Spreng- und Brandsätze. Nelson sagt, sie wären natürlich dran. Aber jetzt sollten wir uns erst auf den neuen verbesserten Jet konzentrieren, den CRY entwickelt hat.« Gemeint war Brig Nelson, der Vorsitzende des Senate Committee on Armed Services.
    Maybury und seinen Leuten war klar, dass der Präsident nur begrenzt Einfluss nehmen konnte. Aber sie mussten ihrem Ärger Luft machen, also trugen sie es ihm vor. Noch eine der kleinen Freuden, wenn die Partei des Präsidenten nicht auch die war, die die Mehrheit im Senat innehatte.
    George schaute Ray über seinen Schreibtisch hinweg an. »Es wird schon hinhauen«, sagte er. »Blackstone hat für heute Abend Sendezeit auf ABC gekauft. Sie sind also offensichtlich im Spiel.«
    »Aber er hat abgesagt.«
    »Er überlegt sich nur, was er sagen soll. Entspannen Sie sich!«
    »Nicht, ehe ich sicher bin, dass wir das hinter uns haben.«
    »He, Ray, Ruhe bewahren! Sie wissen selbst, dass Sie zum Pessimismus neigen. Sie haben nicht einmal geglaubt, dass die anbeißen werden.« Sie hatten sich gerade erst die Aufzeichnungen der Sicherheitskameras angesehen, die zeigten, wie Culpepper und Blackstone durch das Archiv gingen. Fotos von der griechischen Plakette machten. Es war perfekt.
    Aber in Rays Augen schimmerte Sorge. »Ich wusste, dass wir mit Culpepper fertig werden könnten, ja. Der denkt ja auch tendenziell immer das Beste von jedem. Aber ich hatte Zweifel daran, dass wir Blackstone das verkaufen können. Dieser Mistkerl traut niemandem. Und ich staune immer noch, dass die beiden mit der Holmes-Anspielung zurechtgekommen sind. Ich hätte keine Ahnung gehabt, wovon Lou da spricht.«
    Lou war natürlich der Stabsangehörige, der den Anruf getätigt hatte. Und George konnte sich eine gewisse hämische Freude nicht verkneifen. »Wir konnten nicht einfach anrufen und ihm sagen, wo er nachsehen soll. Zu einfach. Das hätte bestimmt Misstrauen erregt. Ich wollte, dass Blackstone sich auf etwas anderes konzentriert, statt sich zu fragen, ob der Anruf fingiert sein könnte.«
    »Das weiß ich alles, George. Aber wie sind Sie darauf gekommen, dass er das verstehen würde?«
    »Blackstone war mal Mitglied der Tuscaloosa Baker Street Irregulars. Da konnte ihm der Hinweis gar nicht entgehen.«
    Ray seufzte. »Tja, offensichtlich haben Sie damit recht behalten. Ich sage Ihnen, ich fühle mich erheblich besser als heute Morgen, als wir hergekommen sind. Wir haben wahrscheinlich Glück. Ich weiß nicht, was wir hätten tun sollen, hätte Blackstone nicht begriffen, worum es geht. Oder, schlimmer, hätte er uns die Geschichte nicht abgekauft. Und sich auf uns gestürzt.«
    Daran wollte George nicht einmal denken. Momentan ging er durch schwierige Zeiten. Er war von Problemen umzingelt. Der immer schlechtere Zustand des öffentlichen Bildungswesens. Die Rückwirkungen der
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