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Das Café am Rande der Welt: Eine Erzählung über den Sinn des Lebens (German Edition)

Das Café am Rande der Welt: Eine Erzählung über den Sinn des Lebens (German Edition)

Titel: Das Café am Rande der Welt: Eine Erzählung über den Sinn des Lebens (German Edition)
Autoren: John Strelecky
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sich, einige tun es, wenn sie älter sind, und andere machen es nie. Es ist eigenartig.«
    Da Casey und ich uns bereits mit den Fragen auf der Karte befasst hatten und Mike offensichtlich verstand, worüber ich redete, konnte ich das Gespräch ebenso gut mit ihm fortsetzen.
    »Casey hat mir erklärt, welche Auswirkungen es haben kann, wenn jemand sich die persönliche Version dieser Frage stellt«, sagte ich und deutete auf die Karte. »Und nun frage ich mich, was die Menschen danach tun?«
    Mike blickte auf die Karte. »Meinen Sie, nachdem sie sich die Frage gestellt haben oder nachdem sie die Antwort darauf gefunden haben?«
    Ich dachte ein paar Sekunden lang über seine Frage nach. »Beides, denke ich. Wir haben uns noch nicht im Detail darüber unterhalten, wie jemand die Antwort eigentlich herausfindet oder was er tut, sobald er sie kennt. Casey hat mir lediglich ansatzweise erklärt, wie es ist, wenn man die Antwort kennt.«
    »Nun, ich glaube nicht, dass es nur eine Möglichkeit gibt, um die Antwort herauszufinden, einen Weg, der für alle Menschen gleich ist. Wir alle begegnen dem Leben auf unsere eigene Weise. Ich kann Ihnen etwas darüber erzählen, was all die Menschen, die ich kenne und die ihre Antwort gefunden haben, offenbar gemeinsam hatten.«
    Ich wollte gerade etwas dazu bemerken, da besann ich mich und dachte einen Moment nach. Ich hatte intuitiv das Gefühl, dass es noch schwerer sein konnte, sich die Frage nicht zu stellen, sobald man eine Ahnung davon hatte, wie man möglicherweise eine Antwort darauf fand.
    »Das stimmt«, sagte Mike. »Es ist die gleiche Theorie, die Casey Ihnen wahrscheinlich schon erklärt hat.«
    Ich war nur leicht überrascht, dass auch er offenbar wusste, was ich meinte, bevor ich es laut aussprach. Allerdings war ich mir nicht sicher, dass ich erfahren wollte, was andere Menschen getan hatten. Schließlich war ich mir noch gar nicht klar, ob ich mir die Frage überhaupt stellen wollte.
    »Und wie sieht es mit dem zweiten Punkt aus, Mike? Was machen die Menschen, sobald sie die Antwort auf die Frage kennen?«
    Mike lächelte und stand auf. »Ich mache Ihnen folgenden Vorschlag: Ich sehe jetzt mal nach Ihrer Bestellung, und wenn ich zurückkomme, werde ich Ihnen eine Antwort geben.«
    Wenige Augenblicke später kehrte er mit einem Tablett voller Teller zurück. »Ist das alles für mich?«, fragte ich und rätselte, welche beiden Absätze ich wohl überlesen hatte, in denen mein Frühstück beschrieben wurde.
    »Aber sicher. Einmal großes Frühstück mit Omelett, Toast, Schinken, Speck, frischem Obst, Bratkartoffeln mit Zwiebeln, Keksen und einer Portion Pfannkuchen.«
    Ich sah mich suchend nach drei weiteren Personen um, die vielleicht daran interessiert waren, das Essen mit mir zu teilen.
    »Außerdem haben wir Gelee für den Toast, Sirup für die Pfannkuchen, Honig für die Kekse und unsere besondere Tomatensauce für das Omelett. Gut, dass Sie hungrig sind.«
    »Ich weiß nicht, ob irgendjemand so viel Hunger haben kann«, sagte ich.
    »Sie würden sich wundern, John. Manchmal weiß man gar nicht, wie bereit man für etwas ist, das einen ausfüllt.«
    Mike stellte das Essen auf den Tisch und meinte: »Ich werde mich nun eine Weile mit den anderen Gästen unterhalten, aber ich komme wieder, und dann können wir unser Gespräch fortsetzen, wenn Sie einverstanden sind.«
    »Klar«, antwortete ich und betrachtete all die Teller vor mir, »kein Problem.«
     
     
     

 
     

    5       Ich begann, meine Mahlzeit in Angriff zu nehmen. Als ich beim Omelett, dem Toast und Obst bereits sichtbar vorangekommen war, schaute Casey vorbei.
    »Wie geht es Ihnen, John?«
    Ich hielt meinen Zeigefinger in die Höhe, um mit diesem universellen Zeichen zu signalisieren: »Ich habe mehr in meinen Mund hineingeschaufelt, als ein normaler Mensch jemals für möglich halten würde, und arbeite mich langsam hindurch. Bitte geben Sie mir daher einen Moment Zeit.« Ein paar Sekunden später war ich in der Lage zu antworten. »Mir geht es gut, sehr gut. Das Essen ist fantastisch!«
    »Ihre Stimmung scheint sich gebessert zu haben.«
    Sie hatte Recht. Meine Stimmung hatte sich in der Tat gebessert. Das frustrierende Gefühl, das mich bei meiner Ankunft übermannt hatte, war fast gänzlich verschwunden. Ich hatte mich so stark auf die »Warum-bist-du-hier-Frage?« und die anschließenden Gespräche konzentriert, dass alles andere zweitrangig geworden war. Und das großartige Omelett hatte
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