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Das Café am Rande der Welt: Eine Erzählung über den Sinn des Lebens (German Edition)

Das Café am Rande der Welt: Eine Erzählung über den Sinn des Lebens (German Edition)

Titel: Das Café am Rande der Welt: Eine Erzählung über den Sinn des Lebens (German Edition)
Autoren: John Strelecky
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ebenfalls seinen Teil dazu beigetragen.
    »Möchten Sie Ihre Mahlzeit alleine beenden oder hätten Sie lieber Gesellschaft?«, erkundigte sich Casey.
    »Gesellschaft! Ich hätte definitiv lieber Gesellschaft. Ich würde gerne unser voriges Gespräch fortsetzen. Einige Dinge verwirren mich noch immer.«
    »Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?«, fragte Casey.
    »Nun, um auf die Punkte auf der Karte zurückzukommen, wenn jemand sich fragt, warum er hier ist, und er den Grund seines Daseins irgendwie herausfindet, was fängt er dann mit diesem Wissen an?«
    Casey schwieg ein paar Augenblicke lang.
    »Grundsätzlich«, sagte sie, »kann er damit tun, was er möchte. Er hat es herausgefunden, und dieses Wissen gehört nun ihm. Er hat die oberste und absolute Kontrolle darüber, was er damit macht.«
    Ich dachte einen Moment lang über ihre Erläuterungen nach. »Ich nehme an, wenn jemand herausfinden würde, warum er hier ist, dann würde er auch wissen wollen, wie er diesem Sinn und Zweck seines Daseins am besten gerecht werden könnte. Nur, wie macht man das?« Ich sah Casey fragend an und hatte den Eindruck, dass sie etwas wusste, aber darauf wartete, dass ich selbst darauf kam.
    »Das ist individuell sehr unterschiedlich«, meinte sie.
    »Wie wär’s mit einem kleinen Hinweis, Casey?«
    »Vielleicht hilft Ihnen ein Beispiel weiter«, antwortete sie. »Angenommen, Sie wären in Ihrer Freizeit gerne künstlerisch tätig. Welcher Art von Kunst würden Sie sich zuwenden?«
    Ich dachte nach. »Ich weiß es nicht – käme auch darauf an, was für ein Künstlertypus ich sein wollte. Vermutlich würde ich einfach das erschaffen, wozu ich Lust hätte, was immer das auch wäre.« Ich wartete auf ihren Kommentar. Da sie nichts sagte, dachte ich über meine Antwort nach.
    »Ist es so einfach?«, fragte ich. »Sobald jemand weiß, warum er hier ist, tut er, was immer er möchte und was dem Zweck seines Daseins dient?«
    Während ich diese Worte sagte, spürte ich, wie mich eine innere Aufregung erfasste. Es war so, als hätte ich gerade etwas Einzigartiges und Wichtiges herausgefunden und als würde mein Körper das bestätigen. Es klang so grundlegend, dass es fast zu einfach schien, um wahr zu sein. Tue, was immer du willst und was deiner Bestimmung entspricht .
    »Wenn der Zweck meines Daseins also darin besteht, Menschen zu helfen, dann sollte ich tun, was immer ich gerne möchte, solange es meiner Definition entspricht, Menschen zu helfen?«, fragte ich aufgeregt, da ich mich für die Vorstellung mehr und mehr erwärmte.
    »Genauso ist es«, bestätigte Casey. »Wenn es für Sie bedeutet, einen medizinischen Beruf auszuüben, dann sollten Sie das tun. Wenn es für Sie bedeutet, Unterkünfte in einer armen Region zu bauen, dann machen Sie dies.«
    Die Gedanken rasten durch meinen Kopf. So hatte ich die Dinge noch nie betrachtet. Bisher hatte ich die Entscheidungen in meinem Leben meistens aufgrund anderer Überlegungen getroffen, zum Beispiel aufgrund von Ratschlägen meiner Familie, weil es irgendeinen sozialen Druck gab oder aufgrund der Meinung anderer Leute. Aber dies war etwas anderes. »Und was ist, wenn ich hier bin, um zu erfahren, wie es ist, ein Millionär zu sein?«
    »Dann sollten Sie all das tun, was zu Ihrer Definition passt, ›ein Millionär zu sein‹«, antwortete Casey. »Wenn es bedeutet, mit anderen Millionären zu tun zu haben, dann sollten Sie das umsetzen. Wenn es bedeutet zu arbeiten, bis Sie eine Million beisammenhaben, arbeiten Sie! So wie in den vorigen Beispielen gilt auch hier, dass Sie stets die Wahl haben.«
    »›Millionär sein …‹, das klingt irgendwie gut«, sagte ich und wurde immer aufgeregter. »Ich könnte mir einige neue Autos kaufen und vielleicht ein paar Häuser.« Caseys Stimme wurde leise.
    »Sind Sie deswegen hier?«
    Ihre Frage ließ meine Gedanken schlagartig zur Ruhe kommen.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Mike und ich benutzen gerne ein kleines Akronym«, sagte Casey. »Es hat mit der Frage zu tun, die Sie kurz auf der Karte gesehen haben.«
    Ich sah nach unten und las die erste Frage.
    warum bist du hier?
    »Wenn ein Mensch weiß, warum er hier ist, hat er den ›Zweck seiner Existenz‹ erkannt. Wir nennen es verkürzt › ZDE ‹, für ›Zweck der Existenz‹. Im Laufe seines Lebens stellt der Mensch vielleicht fest, dass er 10, 20 oder Hunderte von Dingen tun möchte, um dem Zweck seiner Existenz gerecht zu werden. Er kann all diese Dinge tun. Unsere erfülltesten
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