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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition)
Autoren: Anonymus
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lungerten sie in einer dunklen Ecke vor dem Polizeirevier herum und wollten nachschauen, ob drinnen vielleicht noch jemand lebte. Hier hatte es besonders viele Tote gegeben.
    Der junge Mann, Dante Vittori, trat schließlich hinaus ins Licht der Straßenlaternen. Auf seinem blauen Polizeiuniformenhemd, das ihm über die Hose hing, befanden sich diverse große Blutflecken. Er gab seiner Freundin einen Wink, damit sie ihm folgte. Das Revier stand trostlos und verlassen da. Dante ging selbstbewusst darauf zu. Ganz gleich, wer oder was sich vielleicht in der Nähe versteckte, niemand würde es wagen, ihn anzugreifen. Seine Begleiterin verließ jetzt ebenfalls den Schutz der Dunkelheit und rannte hinter ihm her.
    »Ich bin wirklich nicht sicher, ob das hier momentan der richtige Aufenthaltsort für uns ist!«, rief sie, als er auf die Betonstufen vor dem Eingang zulief.
    »Vertrau mir«, sagte er und drückte die Eingangstür auf. »Dadrin ist was Schönes für dich.« Er spähte durch die Tür, aber es war weit und breit niemand zu sehen.
    Kacy war noch nicht ganz überzeugt. »Falls es nicht irgendein Wundermittel ist, das uns zurückverwandelt, bin ich nicht so wahnsinnig interessiert.«
    »Komm schon, hier ist niemand«, versicherte Dante und hielt ihr die Tür auf.
    Kacy ging hinein und wartete dann auf ihn. Am Empfang herrschte ein einziges Chaos. Die Stille war gespenstisch. Dante ging zum Aufzug am anderen Ende des Eingangsbereichs und vorbei an verschiedenen Schreibtischen und Tresen. Alles, inklusive der Wände und des Fußbodens, war voller Blut. Rechts an der Wand lag die Leiche eines Polizisten. Der obere Teil seines Schädels fehlte.
    »Was dem wohl passiert ist?«, fragte Kacy.
    »Peto, der Mönch, hat ihm eine verpasst.«
    »Der Mönch, dem man den Kopf abgeschlagen hat?«
    »Ja, Peto. War ein guter Kerl.«
    »Ich hoffe, die Bullen finden seinen Mörder.«
    »Ich wär schon überrascht, wenn die auch nur seinen Kopf finden.«
    Kacy starrte stirnrunzelnd auf die Leiche des Polizisten. »Und wieso fehlt dem der halbe Schädel, wenn er nur ein paar Schläge abbekommen hat?«
    »Nachdem Peto ihn ins Reich der Träume befördert hatte, wollte der Kid sichergehen, dass er nicht wieder aufwacht. Also hat er ihm von hinten in den Kopf geschossen.«
    »Hübsch.« Kacy warf noch einen letzten Blick auf den leblosen Körper, dann folgte sie Dante zum Aufzug. »Und wo steckt der Kid jetzt? Wenn wir ihn aufspüren, würde er uns dann helfen?«
    Dante schüttelte den Kopf. »Nee. Der Mönch hat dem Kid geholfen, dank des Auges des Mondes seine Seele zurückzubekommen oder so. Und dann ist der Kid durchgedreht, einfach abgehauen und hat uns alleingelassen.«
    »Arschloch.«
    »Ja, schon. Würde ich ihm aber nicht ins Gesicht sagen.«
    Dante drückte den Knopf neben dem Aufzug, der sich daraufhin quietschend in Bewegung setzte. Plötzlich bemerkte Kacy einen widerlichen Geruch.
    »Was zum Teufel stinkt hier so?«, fragte sie.
    »Scheiße.«
    »Was?«
    »Das ist Scheiße, die da so stinkt.«
    Mit einem Ping öffnete sich die Tür des Aufzugs. Er war von oben bis unten mit Blut und Scheiße verschmiert.
    »Oh Gott!« Kacy schlug sich die Hand vor den Mund und wich zurück – nicht nur wegen des Anblicks, sondern auch wegen des grässlichen Gestanks.
    »Siehst du.« Dante zeigte auf die braunen Flecken. »Scheiße. Der Kid hat einem der Cops seine Pumpgun in den Arsch geschoben und ihm dann die Gedärme rausgeblasen und die Scheiße überallhin verteilt. Echt eklig.«
    »Wollen wir nicht lieber die Treppe nehmen?«, fragte Kacy.
    Dante betrat den Aufzug und drückte einen der Knöpfe.
    »Komm schon rein. Es ist nur Scheiße. Und Blut.« Er starrte in eine Ecke, die Kacy nicht einsehen konnte. »Okay, und die abgerissenen Eier des Kerls. Vermute ich mal. Sind ziemlich behaart.«
    »Ich nehme die Treppe«, entschied Kacy. »Welcher Stock?«
    »Keller.«
    »Bis gleich.«
    Die Aufzugtür schloss sich, und Kacy rannte nach rechts zu einer Tür, hinter der sich das Treppenhaus verbarg. Sie lief die Stufen hinunter in den Keller und kam sogar noch ein paar Sekunden vor dem Aufzug an.
    Der Keller beherbergte eine ehemalige Umkleide, die schon bessere Tage gesehen hatte. Hier musste dringend mal gründlich geputzt und renoviert werden. An den Wänden standen Holzbänke, darüber alte Spinde. Der Boden war voller Blut (genauso wie oben in der Empfangshalle) und schwarzer Brandflecken. Und genau wie im Aufzug stank es nach Scheiße
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